Neos-Turbulenzen
Potocnik: "Die destruktiven Kräfte haben gesiegt"

Lorenz Potocnik kann die Entscheidung der Bundes-Neos nicht nachvollziehen. | Foto: Neos Linz
  • Lorenz Potocnik kann die Entscheidung der Bundes-Neos nicht nachvollziehen.
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Der von den Neos ausgeschlossene Lorenz Potocnik beklagt die "Zerstörung eines ganzen Stadtteams" durch die Bundes-Neos und sieht keine Grundlage für die Entscheidung. Für die Gemeinderatswahlen im Herbst gibt es drei mögliche Szenarien.
 
LINZ. Für Lorenz Potocnik ist das Kapitel Neos abgeschlossen. "Zwei Handvoll von destruktiven Kräften haben jetzt leider die Oberhand gewonnen, zum Schaden der Neos", sagt Potocnik gegenüber der StadtRundschau. Wie berichtet, hat der Bundesvorstand der Neos am Vorabend der Mitgliederversammlung einen Schlussstrich unter die Querelen der vergangenen Wochen gezogen und sowohl Potocnik als auch seine Kontrahentin Elisabeth Leitner-Rauchdobler aus der Partei ausgeschlossen. "Sie haben irgendwie den Überblick verloren und wollten Tabula rasa machen", so Potocnik. 


Potocnik-Vertraute auf der Neos-Liste

Da Potocnik der einzige Kandidat für den ersten Listenplatz war, wurde der gesamte Vorwahlprozess abgebrochen. Somit kommen auch die Vertreter von Linzer Bürgerinitiativen nicht zum Zug, die von Potocnik zu einer Kandidatur ermuntert wurden. Gemeinsam mit SPÖ-Aussteigerin Renate Pühringer landeten viele von ihnen in der ersten Runde der Vorwahlen ganz vorne. Allein auf die ersten acht Listenplätze hinter Potocnik wurden sechs seiner Vertrauten gewählt.


"Ganzes Stadtteam zerstört"

Potocnik jedenfalls kann die Entscheidung der Neos nicht nachvollziehen. Von den erhobenen Vorwürfen würde nichts übrigbleiben. Dass sein privates Büro in der Tabakfabrik teilweise von Fraktionsgeldern bezahlt wurde, sei vielleicht der einzige Fehler gewesen. Er habe den Betrag mittlerweile rücküberwiesen. 

"Mir parteischädigendes Verhalten zu unterstellen entbehrt jeder Grundlage. Was hingegen wirklich parteischädigend ist, dass ein Wahlprozess einfach abgebrochen wird und der Einsatz von vielen engagierten Menschen, die ihre Stimme bei der Vorwahl abgegeben haben, als Partei einfach zu kübeln, ein ganzes Stadtteam zu zerstören und die damit auch die OÖ Landtagswahl zu gefährden", so Potocnik.


Drei mögliche Szenarien

Wie es jetzt mit den Linzer Neos weitergeht ist unklar. Auf der Mitgliederversammlung der Landes-Neos wurde eine Entscheidung in vier Wochen angekündigt. Potocnik jedenfalls will bis zum Ende der Legistlaturperiode im Gemeinderat bleiben und weiterarbeiten. Für die Gemeinderatswahl im Herbst gibt es drei mögliche Szenarien 

1. Die Linzer Neos-Liste tritt ohne Potocnik an
Dass die von Potocnik zu den Neos geholten Kandidaten im Herbst ohne ihn antreten erscheint aus heutiger Sicht sehr unwahrscheinlich. Potocnik war ein entscheidendes Motiv für die Aktivisten sich den Pinken anzuschließen, die Loyalität liegt klar bei dem ehemaligen Spitzenkandidaten und nicht bei der Partei, der die meisten auch gar nicht beigetreten sind.

2. Neos Linz gründet sich neu und tritt an
Derzeit ist kein "logischer" Nachfolger für Potocnik in Sicht. Trotzdem würde es eine Neos-Liste ohne Potocnik und Co. wohl in den Gemeinderat schaffen, da die Hürde für ein oder mehr Mandate nicht so hoch ist und man im Fahrwasser der Landespartei ausreichend Aufmerksamkeit bekommen könnte. Das ursprüngliche Wahlziel von Potocnik und Landesprecher Felix Eypeltauer, in die Linzer Stadtregierung einzuziehen, ist so aber nicht zu schaffen. Zumindest eine Konkurrenzliste von Potocnik müssten die Neos aber nicht fürchten. Das hat dieser für den Fall einer Neos-Kandidatur heute ausgeschlossen. 

3. Potocnik tritt mit eigener Liste an
Sollten die Neos nicht antreten, könnte Potocnik gemeinsam mit seinen Mitstreitern eine eigene Liste aufstellen. Der Einzug in den Gemeinderat wäre wohl realistisch. Ob ohne die – vor allem auch finanzielle – Unterstützung der Neos ein Ergebnis Richtung zehn Prozent möglich wäre, ist allerdings mehr als fraglich.

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