Gemeinderatswahl 2021
Sechs Mitglieder von Bürgerinitiativen treten für Neos an

Das sind die sechs neuen Gesichter bei den Linzer Neos: Guido Klinger, Renate Ortner, Brita Piovesan, Christian Trübenbach, Erich Gusenbauer, Matthias Zangerl (v. l.). | Foto: privat
  • Das sind die sechs neuen Gesichter bei den Linzer Neos: Guido Klinger, Renate Ortner, Brita Piovesan, Christian Trübenbach, Erich Gusenbauer, Matthias Zangerl (v. l.).
  • Foto: privat
  • hochgeladen von Christian Diabl

Verstärkung für die Linzer Neos. Gleich sechs bekannte Vertreter von Bürgerinitiativen wollen sich um einen Platz auf der pinken Liste bewerben und im Herbst in den Gemeinderat einziehen. 

LINZ. "Gewagt, aber eigentlich unausweichlich", nennt Erich Gusenbauer, Sprecher der Bürgerinitiative "Zukunft Klostergarten", seinen Entschluss, für den Linzer Gemeinderat zu kandidieren. Gemeinsam mit fünf Mitstreitern aus vier anderen Initiativen will er sich bei der offenen Vorwahl der Neos um einen Listenplatz für die Wahl im Herbst bewerben.

An seiner Seite kandidieren Brita Piovesan von "Tabakfabrik – wir reden mit", Renate Ortner und Christian Trübenbach von "Linzer Grüngürtel schützen, jetzt", Guido Klinger von der Initiative "Lebensqualität Sonnenstein-Gerstner-Ferihumerstraße" und Matthias Zangerl von "Rettet den Andreas-Hofer-Park".


Erfolgreiches Engagement

Sie alle haben sich in den letzten Jahren für konkrete Anliegen in ihrem Lebensumfeld eingesetzt, meist um Investorenprojekte zu verhindern oder zumindest auf ein aus ihrer Sicht erträgliches Maß zurechtzustutzen. "Dabei habe ich erlebt, dass wir Dinge verändern können, dass sich unser Engagement lohnt", sagt Gusenbauer. Diesen Schwung wollen sie nutzen, um nun ganz Linz "zum Besseren" zu verändern, vor allem in der Stadtentwicklung, der Verkehrspolitik und im Klimaschutz.


"Wille zum Zuhören fehlt"

Ihre Themen resultieren aus den Erfahrungen, die sie selbst mit der Stadtpolitik gemacht haben. "Meist fehlt der Wille zum Zuhören, vor allem aber fehlt der Wille zum Dialog", sagt Piovesan. Transparenz, Mitsprache und Bürgerbeteiligung sind deshalb auch zentrale Anliegen. Was sie außerdem eint, ist die Enttäuschung über Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ), den sie entweder als "wenig hilfreich" oder sogar als Gegenspieler erlebt haben. "Ich will in einer selbstbewussten Stadt leben", sagt Piovesan. Investoren hätten jedoch weitgehend freie Hand.  

Potocnik als "Missing Link"

Unterstützt wurden sie über die Jahre von Neos-Fraktionsobmann Lorenz Potocnik, der als "Mann, der uns Mut gemacht hat und sich Zeit genommen hat", wesentlichen Anteil am Entschluss zur Kandidatur hat. "Viele Initiativen wären ohne ihn sicher nicht so erfolgreich gewesen", sagt Gusenbauer. Die Bürgerinitiativen sollen aber trotzdem überparteilich bleiben. Dass sich das als schwierig herausstellen könnte, zeigt eine Presseaussendung vom Wochenende, in der die Initiative "Rettet den Andreas-Hofer-Park" ihre "absolute Überparteilichkeit" betont. Wie das dann zu der Aussage bei der heutigen Pressekonferenz passt, die Bürgerinitiativen würden hinter den Kandidaturen stehen, werden die nächsten Wochen zeigen.     


Ablöse der Grünen?

Für die Grünen dürfte die Kandidatur wenig erfreulich sein, schließlich gelten sie eigentlich als die Partei mit dem besten Draht zu Bürgerinitiativen. Die Neo-Neos-Kandidaten begründen ihre Wahl mit mangelndem Engagement seitens der Grünen. Man vermisse den "Zug und den Drive" bei der Ökopartei. "Natürlich schreit der Grüngürtel nach Grün, aber Pink hat es viel besser gemacht", sagt Ortner. Der grüne Klubobmann Helge Langer nimmt die Kandidatur zur Kenntnis, glaubt aber nicht, dass sich die Initiativen damit etwas Gutes tun. "Die Stärke einer Bürgerinitiative hängt auch davon ab, dass sie unabhängig ist", so Langer, der aber dem Engagement Potocniks Anerkennung zollt. Die Unterstützung von Bürgerinitiativen bleibe ein Kernanliegen grüner Arbeit. Es gebe jedoch auch in Zukunft keine parteipolitische Vereinnahmung.   

Weitere aktuelle Nachrichten aus Linz lesen Sie hier.

Anzeige
1:46
1:46

WKOÖ Maklertipp
Rechtsschutzversicherung: Sichern Sie Ihr Recht!

Eine Rechtsschutzversicherung schützt Sie vor den Folgen von vielen möglichen Konfliktfällen – vor allem finanziell.  Es gibt viele Gründe für einen Streit vor Gericht: Angenommen, Ihr Vermieter erhöht den Mietzins in ungerechtfertigter Weise, Ihr Hund läuft einem Biker vor das Rad, Ihnen wird nach einem Verkehrsunfall das Schmerzensgeld verwehrt oder Ihr Arbeitgeber zahlt die Überstunden nicht. Von all diesen Fällen haben Sie schon gehört oder Sie haben sogar schon selbst eine solche oder eine...

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Linz auf MeinBezirk.at/Linz

Neuigkeiten aus Linz als Push-Nachricht direkt aufs Handy

BezirksRundSchau Linz auf Facebook: MeinBezirk.at/Linz - BezirksRundSchau

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus Linz und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.