Tokio 2020
ASV Linz Schwimmer bereit für Olympische Sommerspiele

Die Olympiateilnehmer Simon Bucher und Bernhard Reithsammer holten sich letzte Tipps von Vera Lischka (5. über 100m Brust bei Olympia in Atlanta 1996) und Vereinsobmann Helmut Ilk, der 1960 in Rom über 400m Freistil an den Start ging, ehe sie nach Tokio flogen | Foto: ASV Linz / Wartner
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  • Die Olympiateilnehmer Simon Bucher und Bernhard Reithsammer holten sich letzte Tipps von Vera Lischka (5. über 100m Brust bei Olympia in Atlanta 1996) und Vereinsobmann Helmut Ilk, der 1960 in Rom über 400m Freistil an den Start ging, ehe sie nach Tokio flogen
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Von 23. Juli bis 8. August 2021 finden die Olympischen Spiele in Tokio statt. Mit dabei auch zwei Schwimmer des ASV Linz. Bernhard Reitshammer und Simon Bucher. 

Sie konnten sich für die Olympiade 2020 qualifizieren und haben eines ihrer großen Ziele erreicht. Durch ihre akribische Arbeit vertreten sie über 100m Schmetterling (Bucher), 100m Rücken, 100m Brust und 200m Lagen (Reitshammer) ihr Heimatland Österreich bei den 32. Olympischen Sommerspielen in Tokio, das nach 1964 das zweite mal Austragungsort für eine Olympiade ist. Corona bedingt findet das sportliche Großereignis von 23. Juli bis 8. August 2021 statt.

Dass sich die beiden den Traum von einer Olympia-Teilnahme erfüllen können, verdanken sie nicht nur ihrem familiären Umfeld, den hervorragenden Trainingsbedingungen auf der Linzer Gugl, ihrem Erfolgstrainer Marco Wolf und dem Betreuerstab des oberösterreichischen Schwimmverbands, sondern vor allem ihrer Motivation und Einstellung zum Training und zum Schwimmsport.

"Dafür lohnt es sich, jeden Tag alles zu geben"

Beide lieben es im Training im Team zu trainieren, nicht nur weil sie sich schon lange kennen, sondern weil sie sich gegenseitig immer puschen. Auch an Spaß mangelt es nicht. „Der lockert manche Trainingseinheit auf. Schließlich soll man ja Spaß bei der Arbeit haben“ freut sich Bernhard Reitshammer auf seinen Einsatz über 100m Rücken, 100m Brust und 200m Lagen in Japan und fügt hinzu: „Zeit für Unternehmungen, Freunde treffen, Fortgehen, usw. bleibt kaum, wenn man zu den Spielen fahren kann. Das ist das, was ich mir ausgesucht habe. Für das stehe ich jeden Tag auf, motiviere mich, gehe mit voller Konzentration an die Sache und gebe alles. Denn wenn man im Training auch bei der Sache ist und probiert jeden Zug perfekt zu machen, dann wird am Ende auch eine gute Leistung herausschauen.“

Sein gewohntes Tiroler Umfeld hat auch Simon Bucher im Herbst des Vorjahres aufgegeben, als er wie er selbst sagt, sich „als neuer Athlet erfunden“ hat und mit seiner Qualifikation über 100m Schmetterling eindrucksvoll bewies, dass „wenn man sich voll auf das fokussiert, was man erreichen will und hart daran arbeitet, endlich einen großen Traum erfüllen und ein Ziel erreichen kann.“ Olympia ist für Bucher ganz was Besonderes, nicht nur weil es seine ersten Spiele sind, sondern weil diese im Heimatland seines Großvaters ausgetragen werden, der ihn ihm den Leistungssportler der Familie sah.

"Die Olympia-Erfahrung bleibt dir ein Leben lang"

Dass Olympische Spiele bei Sportler*innen  einen bleibenden Eindruck hinterlassen, weiß auch die ehemalige ASV Schwimmerin Vera Lischka die bei den Olympischen Spielen in Atlanta 1996 hauchdünn an einer Medaille vorbei geschwommen ist und mit ihrem fünften Platz über 100m Brust damals österreichische Sportgeschichte geschrieben hatte: „Ich kann mich noch gut erinnern, nach dem Vorlauf war ich noch so voller Adrenalin, dass ich mir am Nachmittag einen Burger mit Pommes gönnte, um runter zu kommen. Die Stimmung beim Einlauf vergesse ich auch nie. Ich hatte mir eingebildet, dass die 16.000 Amerikaner nur mich anfeuern würden und das puschte mich dann noch einmal extra."

Aber auch Vereinsobmann Helmut Ilk erinnert sich noch an seine Olympiateilnahme bei den Spielen in Rom 1960, wo er über 400m Freistil Olympialuft schnupperte: „Es war der Höhepunkt meiner sportliche Karriere und ich erinnere mich noch gerne an die tolle Atmosphäre im Schwimmstadion bei den Wettkämpfen mit den vielen begeisterten Zusehern, wo wir damaligen Weltklasseschwimmerinnen und –schwimmer zusammengetroffen waren. Die Eröffnung der Spiele und der Einmarsch ins Stadion sind Eindrücke, die man als Sportler nicht vergisst, auch der damalige Aufenthalt im Olympischen Dorf mit seiner Vielfalt an Nationalitäten sind schöne Erinnerungen an dieses Ereignis.“ Für ihn wäre es ein Traum, wenn es beide ins Semifinale und weiter schaffen.

Ziele und Erwartungen

Ziele die sich auch die ASV Linz Schwimmer selbst stecken. „TOP 16 bei einer Olympiade ist definitiv ein Ziel“, so Reitshammer für den die Verschiebung anfangs schwierig war, aber mit seiner mentalen Stärke, gelang es ihm, positiv zu denken und das eine Jahr mehr Zeit als Vorbereitung gut zu nutzen. Dass die Finals am Vormittag und nicht am Abend geschwommen werden, darin sieht der Heeressportler kein Problem, denn „mit der Zeitverschiebung ist es im Endeffekt eh wieder anders, aber natürlich trainieren wir dafür, dass wir zu jeder Tageszeit unsere Leistungen abrufen können.“
„Wenn ich weiß, dass es um die Wurst geht, ist die Uhrzeit egal“, gibt sich auch Simon Bucher gelassen, der in Tokio ein gutes Rennen schwimmen möchte und ohne Pandemie-Verschiebung gar nicht dabei gewesen wäre. „Ich habe die Zeit gehabt, nochmal zu überlegen, was ich überhaupt mach. Es hat mich extrem motiviert, nochmals alles auf eine Karte zu setzen und ohne Börni, der nach wie vor ein Vorbild für mich ist, hätte ich diesen Schritt nicht gewagt“, hält sich Bucher mit einer Prognose bedeckt.

Der Traum von Olympia

Die beiden sympathischen Tiroler sind aber nicht nur die Leistungsträger und neuen „Aushängeschilder“ des ASV Linz sondern auch bei ihren jungen Vereinskolleg*innen sehr beliebt. Viele junge Nachwuchsschwimmer*innen träumen auch einmal bei olympischen Spielen dabei zu sein. Ihnen geben die beiden Olympiaschwimmer mit, dass zum Sport Sieg und Niederlage dazugehören. „Man geht durch Höhen und Tiefen, aber man darf nie den Fokus verlieren. Mit harter Arbeit kann man vieles erreichen“, weiß Simon Bucher aus eigener Erfahrung, als er wegen eines Beinbruchs nicht zur Jugendolympiade fahren konnte. „Das wichtigste ist, dass man Spaß hat. Die besten Leistungen – auch im Training – bringst du, wenn du Spaß an der Sache hast und es einfach anpackst, so wie Simon, der sich in den letzten Monaten mehr und mehr gesteigert hat“, fügt Reitshammer hinzu, der sich jetzt voll auf die olympischen Spiele konzentriert und dann Ende August in der International Swim Leage (ISL) schwimmt.

Bisherige Olympia-Teilnehmer*innen des ASV Linz
1960 Rom: Helmut Ilk
1996 Atlanta: Vera Lischka
2008 Peking: Jördis Steinegger
2012 London:  Jördis Steinegger, Lisa Zaiser, Nina Dittrich
2016 Rio de Janeiro: Jördis Steinegger, Lisa Zaiser, Lena Kreundl
2020 Tokio*: Bernhard Reitshammer, Simon Bucher

*Corona bedingt werden die olympischen Sommerspiele in Tokio 2021 ausgetragen.

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