Einsatz für den Erhalt eines Linzer Kulturguts
Linzer Berufsfeuerwehr rettet beachtliche Wechselkrötenreproduktion

Die nach Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie, Anhang IV, europaweit streng geschützte Lurchart, kommt noch im weiträumigen Linzer Industriegebiet vor.

Die Wechselkröte findet sich, in Linz, in sekundären Lebensräumen wieder, die durch Menschenhand verändert wurden. Als ehemaliger Steppenbewohner suchte sie sich ihren Lebensraum aus, mit vorzugsweise niedriger Vegetation oder kargen Bewuchs, der von der Sonne durchflutet wird. Siehe beigefügte Veröffentlichungen. Ein Mix aus temporär (periodisch) aquatischen (Wasser) und terrestrischen (Land) Lebensräumen, wie mineralisierte Lagerplätze, Bahndämmen, Ruderalflächen oder Brachland wäre ihr am liebsten. Durch meine seit 2017 laufende Fang- Wiederfangforschung, gab es die Erkenntnis, dass die Lurchart in einem mir bisher bekannten Stadtwanderradius von etwa 600m migrierend Lebensräume detektiert, um neue Habitate für sich in Besitz zu nehmen, mit dem vorrangigen Ziel sich hier zu reproduzieren.

Die vorwiegend dämmerungs- sowie nachtaktive Tierart, sucht sich gewässernahe Tagverstecke, wo sie auch, als Beispiel genannt, Wühlmausbauten erweiternd für sich adaptiert und sich darin zum Eigenschutz eingräbt. Es gibt auch Nager, die sie als Beute betrachten, wie die Wanderratte. Wurde von Nagern noch keine Vorarbeit geleistet, gräbt sich die Kröte selbst ihren Erdbau, wie das auch in der Böschung zum angrenzenden Fahrspurgewässer der Fall war, an dem heute die erwähnenswerte Rettungsmaßnahme der Linzer Berufsfeuerwehr, in Form eines Wassereintrags von 10 Kubikmeter stattfand. Dadurch wurde ein bedeutender Reproduktionserfolg, in Form gleich mehrerer Laichschnüre und eine hohe Zahl an erst geschlüpften Junglarven, vor der sicheren Austrocknung bewahrt. Zur Sicherung des Linzer Kulturguts und als wertvollen Beitrag zum Erhalt des heimlichen Linzer Wahrzeichens.
Hier wird ersichtlich, was die Linzer Berufsfeuerwehr für die Allgemeinheit und den Arterhalt alles leistet! Vielen Dank an die Einsatzleitung und die tüchtigen Kollegen der Linzer Berufsfeuerwehr.

In Linz gibt es ein Wechselkröten- Taskforce- Team, bestehend aus Mitarbeitern der Linzer Naturkundlichen Station, der Linzer Stadtgruppe des Naturschutzbundes OÖ., sowie eines bescheidenen Forschers, wie mir, die sich um die nach VU als gefährdet eingestufte rote Liste Art, die den wissenschaftlichen Namen Bufotes viridis (Laurenti, 1768) trägt kümmert. Der Habitaterhalt, die Neuerrichtung von Lebensräumen und der Erhalt der Art erscheinen den Naturschützern vordergründig wichtig.
Die Zusammenarbeit ist von gleichwertiger Natur und das interne Schutznetzwerk tatsächlich einzigartig. Warum ist das so? Anhand der aktuellen Erhebungsdaten, des Autors, kann im Vorfeld bereits agiert werden, noch bevor sich eine Schutzmaßnahme generiert oder es für eine Rettung bereits zu spät wäre.

Linzer Wechselkrötenforschung und Schutz
Franz Huebauer

Literatur:
Weissmair W., Huebauer F. (2018):
Die Linzer Wechselkröten (Bufotes viridis) – ein
Update. ÖKO.L 40(2): 29–35

Huebauer F. (2019):
Feldbeobachtungen zum Verhalten der Wechselkröte – Bufotes viridis (Laurenti 1768) im Linzer Industriegebiet. ÖKO.L 41(2): 26-36

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Foto: Cityfoto
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