Innovativer Chef
Bei Wieshofer in Steyregg wird Sicherheit groß geschrieben
Das Transportunternehmen Wieshofer in Steyregg wurde 1954 mit nur einem LKW gegründet. Fast 70 Jahre später leiten Wilfried und Elisabeth Wieshofer den Familienbetrieb in dritter Generation, der über die Jahrzehnte auf 30 Mitarbeiter und einen beachtlichen Fuhrpark von 28 Trucks angewachsen ist. Vor allem das Thema Sicherheit liegt der Familie Wieshofer seit jeher am Herzen, dafür ging der heutige Geschäftsführer sogar unter die Erfinder.
LINZ. Vor zehn Jahren entwickelte er im Alleingang einen Innovativen Baumschneider. Dafür ließ er, entgegen aller Erwartungen, dass das funktionieren könnte, die Sägeeinheit eines sogenannten Harvesters am Ende eines langen Krans anbringen. "Mit unserem speziell entwickelten LKW mit Kran und Schneidkopf setzten wir neue Maßstäbe in der Baumschnittarbeit. Unsere innovative Lösung ermöglicht es, Bäume sicher und schnell abzutragen, ohne dass sich der oder die Arbeiter:in in Gefahr begibt", erklärt Wieshofer. So bleibe der Arbeiter stets außerhalb des Gefahrenbereichs und muss nicht mehr wie früher mit Klettergurt und Motorsäge auf den Baum. Dafür erhielt Wieshofer 2014 den Innovationspreis der AUVA.
Sicherheit kostet Zeit und Geld: "Es rentiert sich"
Jedes Jahr organisieren Wilfried und Elisabeth außerdem mehrere Kurse rund um das Thema Sicherheit am Arbeitsplatz für ihre Mitarbeiter. Die Statistik bestätigt ihre Bemühungen, mittlerweile sind die Unfallzahlen gegen null zurückgegangen, Unfälle gäbe es bei den Angestellten quasi nur noch in der Freizeit. Das liege auch daran, dass regelmäßig über beinahe Unfälle gesprochen wird. "Wir evaluieren immer, was wir besser machen können und legen Wert auf einen Erfahrungsaustausch", so Wieshofer. Das sei zwar alles mit Kosten und vor allem auch Zeit verbunden, aber es rentiere sich. Nicht nur finanziell, sondern vor allem weil man damit sehr viel menschliches Leid verhindern kann, sagt Elisabeth Wieshofer.
"Sprechen auch viel über private Probleme"
Ihr sei aber nicht nur die körperliche Unversehrtheit ein Anliegen: "Als Familienunternehmen sprechen wir im Betrieb auch viel über private Probleme und unterstützen unsere Leute auch in diesem Bereich", so die Prokuristin. So wird auch immer wieder die psychische Belastung am Arbeitsplatz, anonym über einen Fragebogen evaluiert und gegebenenfalls gemeinsam nach einer Lösung gesucht.
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