Magistrat Linz/AKOÖ/WKOÖ
Digitale Amtswege dank Corona ausgebaut

Sowohl die Mitarbeiter der Arbeiterkammer als auch der Wirtschaftskammer und des Magistrats Linz haben während der Corona-Pandemie im Homeoffice gearbeitet. Die zu beantwortenden Anfragen haben zugenommen (Symbolbild). | Foto: Land OÖ/Denise Stinglmayr
  • Sowohl die Mitarbeiter der Arbeiterkammer als auch der Wirtschaftskammer und des Magistrats Linz haben während der Corona-Pandemie im Homeoffice gearbeitet. Die zu beantwortenden Anfragen haben zugenommen (Symbolbild).
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Während die einen von einem Digitalisierungsschub durch die Corona-Pandemie sprechen, verwenden andere gar den Ausdruck Zwangsdigitalisierung. In Linz haben sowohl das Magistrat als auch die Wirtschaftskammer und Arbeiterkammer neue digitale Angebote geschaffen. Diese sollen jetzt zum Teil ausgebaut werden. Auch Telearbeit für Mitarbeiter sei zukünftig vorstellbar.

LINZ. Während der Corona-Pandemie haben viele Organisationen neue digitale Angebote geschaffen oder bestehende ausgebaut. Darunter sind das Magistrat Linz, die Wirtschaftskammer (WKOÖ) und die Arbeiterkammer Oberösterreich (AKOÖ). Sie alle haben bereits vor der Corona-Pandemie digitale Angebote und Angebote zur Digitalisierung gesetzt. Dazu zählen unter anderem "Frag Elli" - ein Chatbot der Stadt Linz, das pro Monat ungefähr 17.000 Unterhaltungen führt -, und Förderungen von Projekten wie das Programm "Digital Starter Plus" von der WKOÖ. Förderanträge zu Digitalisierungsprogrammen würden dort primär von Unternehmen mit maximal zehn Mitarbeitern und vor allem aus den Branchen Handwerk und Handel gestellt werden. Die Pandemie habe laut Anton Fragner, Leiter der Innovation-Technologie-Umwelt im Service Center der WKOÖ, aber aufgezeigt, dass diese Angebote alleine noch nicht jeden Bereich abdecken könnten. So habe es bei der WKOÖ zum Beispiel noch keine Maßnahmen für Webshops gegeben, weshalb Mitte März eigene Programme wie "Jetzt online Umsatz machen" geschaffen wurden. Auch Fördergelder seien dafür bereitgestellt worden.

Vom Webinar zum Corona-Chatbot

Die erste Webinar (=Online-Seminar)-Reihe umfasste neben dem Webshop weitere Plattformen für Geschäfte und dazugehöriges digitales Marketing. Ungefähr 650 Teilnehmer hätten sich laut Fragner auf diese Weise Unterstützung beim Auf- und Ausbau von E-Commerce-Lösungen geholt.
Michael Petermair von der AKOÖ berichtet, dass einzelne Abteilungen Videos produzierten, um ihre Inhalte auch während der Pandemie zu vermitteln. Die Mitarbeiter des Insolvenz-Rechtsschutzes haben betroffenen Mitgliedern etwa in einfachen Worten erklärt, was im Falle einer Insolvenz eines Unternehmens zu tun sei. Darüber hinaus bietet das Bildungshaus Jägermayrhof in Linz Webinare an, die gut angenommen werden. Das Magistrat Linz habe laut Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) ein Corona-Bot entwickelt, das täglich bis zu 700 Anfragen beantworte und zu ungefähr 200 Fragestellungen eine Antwort parat hätte. So werde das Teleservice Center entlastet.

Dreimal so viele Anfragen wie vor der Pandemie

Von einer Zunahme an Anfragen ihrer Mitglieder beziehungsweise der Bevölkerung berichten alle drei Organisationen. Zwischen Mitte März und Mitte April 2020 seien es bei der Arbeiterkammer etwa dreimal so viele Anfragen gewesen im Vergleich zum Vorjahr. Die Mitglieder sind telefonisch und per E-Mail beraten worden. Bei der Wirtschaftskammer sei laut Fragner wiederum mehr Online-Beratung als vor der Pandemie angeboten worden. Mehr als 100 Teilnehmer können bisher verzeichnet werden.
Luger spricht von "einem Anstoß für die Digitalisierung" in Linz. Das Kundenservice solle beispielsweise in Bezug auf Terminanmeldungen, Formulare oder Abgaben von Unterlagen so weit digitalisiert werden, dass kein Bürger eines der Rathäuser persönlich aufsuchen müsse.

Homeoffice weiterhin vorstellbar

Der Digitalisierungsschub durch die Corona-Pandemie betraf auch die Mitarbeiter selbst. So sind im Magistrat Linz während der Corona-Pandemie 600 Mitarbeiter vor Ort und weitere 700 im Homeoffice gewesen. Die Zahl der VPN (= Virtuelles privates Netzwerk)- Zugänge hat sich von knapp 100 vor der Pandemie auf aktuell fast 300 erhöht.

„Das wäre noch vor einigen Jahren nicht möglich gewesen. Es gilt dieses Potential künftig noch auszubauen. Nur so können wir gegen eine erneute derartige Situation gewappnet sein“ führt Luger aus.

Bei der WKOÖ und AKOÖ habe man die Mitarbeiter ebenfalls auf Homeoffice umgestellt, schildern Fragner und Petermair. Bei der AKOÖ waren die Angestellten seit Mitte März in Telearbeit. Für Besprechungen wurde auf Videokonferenzen gesetzt. Mittlerweile sind die meisten wieder im Büro, eine Ausnahme stellen Risikopersonen und Mitarbeiter mit Kinderbetreuungspflichten dar. Selbiges gilt bei der WKOÖ. Auch hier sind nur mehr wenige wie Covid-Risikopersonen im Telearbeitsmodell, das Ende Juni ausläuft. Ansätze zu Telearbeit habe es bereits zuvor gegeben, speziell für Mitarbeiter mit einer weiten Anfahrtsstrecke. Derzeit sehe man sich Modelle an und prüfe die sinnvollsten Formen für die Zukunft. Homeoffice schließen auch das Magistrat und die AKOÖ nicht aus.

Weniger Behördendenken, mehr Kundenorientierung

Beim Magistrat werden derzeit neue Modelle erarbeitet. Auch im Normalbetrieb hätten die Mitarbeiter in den vergangenen Wochen teilweise bereits Arbeiten von zu Hause aus erledigen können. Luger und Vizebürgermeister Bernhard Baier (ÖVP) sehen positive Auswirkungen der Telearbeit auf Verkehr und Klima. Die Digitalisierungsoffensive des Magistrates solle nun auf weniger Behördendenken, mehr Kundenorientierung und einen verstärkten digitalen Kontakt mit den Bürgern setzen. Das habe die Corona-Pandemie den Verantwortlichen aufgezeigt.

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