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Frankenkurs erfordert maßgeschneiderte Lösungen

Dr. Herbert Samhaber
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Maßnahmen müssen auf Einzelfall abgestimmt sein – OÖ. Finanzdienstleister tragen Informationsbedarf Rechnung


Nach der Franken-Freigabe und der damit einhergehenden massiven Verteuerung von Fremdwährungskrediten fragen sich viele Kreditnehmer, wie nun am besten vorzugehen ist. „Patentrezepte gibt es nicht“, erklärt dazu Dr. Herbert Samhaber, Finanzexperte und Gründungsobmann der Fachgruppe Finanzdienstleister in der WKOÖ. Anhand maßgeblicher Faktoren wie Kredithöhe, Restlaufzeit, Tilgungsträger und der jeweiligen finanziellen Situation sind maßgeschneiderte Lösungen für den Einzelfall zu erarbeiten. Die Finanzexperten informieren derzeit in Checklistenform (www.wko.at/finanzdienstleister/checkliste-konsumenten) verstärkt über Chancen und Risiken von Kreditformen, Anlage- und Vorsorgeprodukten. In der aktuellen Situation können sie unabhängige Beratung anbieten.

Fremdwährungskredite genossen in Österreich jahrelang hohe Sympathie – im Fall des Schweizer Franken werden jetzt ihre Risiken schlagend: Der Schuldenstand heimischer Kreditnehmer hat sich durch den Kursanstieg über Nacht de facto um 20 Prozent erhöht. Vielfach steht eine Konvertierung oder die Einforderung von Nachbesicherungen im Raum. „Ruhe bewahren und professionellen Rat einholen“, empfiehlt Finanzexperte Dr. Samhaber. Bei endfälligen Krediten kämen vor allem eine Umstellung auf Ratenzahlung (Kapital und Zinsen) oder eine Anpassung des Tilgungsträgers in Betracht, um ausreichende Deckung sicherzustellen. Konvertierungs- und Nachbesicherungs-Klauseln sollten auf Stichhaltigkeit und Folgen geprüft werden. So könne anstelle einer (Zwangs-)konvertierung, welche den Kursverlust sofort realisiert, in Abhängigkeit von der Restlaufzeit ein Zuwarten durchaus sinnvoll sein.
„Individuelle Lebensplanung, Risikoneigung und Finanzlage der Betroffenen sind in die Entscheidung mit einzubeziehen“, hält Samhaber fest. „Hier hilft unabhängige Beratung, die nicht auf allfällige Wünsche der Banken achten muss, sondern ausschließlich die Bedürfnisse der Kreditnehmer im Blick hat.“

Niedrigzins-Phase wird weiter anhalten

Anlegern beschert das aktuell niedrige Zinsniveau - nach Abzug von Inflation und KEST – derzeit eine reale Geldentwertung. „Ein EU-weiter Trend, der vermutlich anhalten wird“, betont Dr. Samhaber. „Die Ursachen liegen in der hohen Staatsverschuldung wie auch in den strengeren Eigenkapitalvorschriften für Banken.“ Auch die aktuellen Konjunkturförderungs-Maßnahmen der EZB sprächen nicht für einen raschen Zinsanstieg.
Wie bei Kreditvereinbarungen gibt es für die finanzielle Vorsorge keine Patentlösungen. Wertpapiere, Anleihen oder Investmentfonds als Alternativen zu klassischen Anlageformen bieten Ertragschancen, beinhalten aber auch Risiken. „Entscheidend ist die Frage, welche Komponenten eine zukunftsorientierte Veranlagung beinhalten sollte und wie diese im Rahmen einer Strategie miteinander zu kombinieren sind“, hebt Dr. Samhaber hervor. Grundlegend ist anzuraten:
1) Individuelle Spar- und Veranlagungspläne mit klarer Laufzeit und Perspektive zu erstellen.
2) Auf Streuung, also eine Mischung von Produkten mit unterschiedlichen Chancen und Risiken, zu achten. Dazu sollten vorab Informationen über die gesamte Palette an Anlageprodukten eingeholt werden.
3) Den eigenen Kapitalbedarf für kurze, mittlere und längere Zeiträume zu ermitteln und vor diesem Hintergrund die Liquidität zu berücksichtigen.
4) Aktiv zu handeln: Durch regelmäßige Depotbeobachtung Möglichkeiten zur Risiko-Begrenzung wahrzunehmen und durch Aufwärts-Bewegungen gegebene Chancen zu nutzen.
Hält man sich an diese Regeln und die Empfehlungen der Fachexperten, sind auch im aktuellen Finanzmarkt-Umfeld Renditen möglich.

Factbox:
Oberösterreichweit gibt es über 1300 Finanzdienstleister. Die größte Gruppe stellen mit rund 60 % die gewerblichen Vermögensberater, das neu geschaffene Gewerbe des Wertpapiervermittlers wird derzeit von knapp 100 Mitgliedern ausgeübt. Sie alle verfügen über eine praxisorientierte und hochwertige Ausbildung, Berufserfahrung und Finanzmarkt-Kompetenz. Mit innovativen Finanzierungs-Lösungen schaffen sie neue Investitionsmöglichkeiten für heimische Betriebe.
Nähere Informationen unter www.finanzdienstleister-ooe.at.

Pressekontakt:
Fachgruppe der OÖ Finanzdienstleister
Geschäftsführer Ing. Mag. Thomas Wolfmayr, MBA
Fachgruppen-Obmann Dr. Herbert Samhaber
Hessenplatz 3, A-4020 Linz
Tel: +43 05-90909-4722
E-Mail: finanzdienstleister@wkooe.at
www.finanzdienstleister-ooe.at

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