Land erleichtert das Bauen mit Holz
"Das Bauen mit Holz ist über Jahre behindert worden", sagt Landeshauptmann-Stellvertreter Franz Hiesl. Das soll sich nun ändern. Mit einer Anpassung der Bautechnikverordnung wird es ab 2016 möglich, höhere Häuser aus Holz zu bauen – mit bis zu sechs statt derzeit vier Geschoßen. Mit brandschutztechnischen Kompensationsmaßnahmen wie der Verkleidung von Holzwänden sollen auch sieben Stockwerke möglich sein.
Imagewandel durch neue Forschungserkenntnisse
Die Öffentlichkeit entdeckt immer mehr ihr Interesse für den Holzbau. Früher habe Holz als Baustoff nicht das beste Image gehabt, was Hiesl auf die Baracken-Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg zurückführt. Nun soll Holz die gleichen Chancen bekommen wie andere Baustoffe. "Im Bereich des Brandschutzes wurde intensiv geforscht", so Hiesl.
Über die aktuellen Entwicklungen und Möglichkeiten informierte sich eine Delegation bei der Expo in Mailand. Bei rund zwei Drittel der Pavillons auf der Weltausstellung spielt Holz eine große Rolle. "Holzkonstruktionen haben ein geringes Eigengewicht und können dadurch vorgefertigt zur Baustelle gebracht werden. Das führt zu einer wesentlich kürzeren Bauzeit. Holzkonstruktionen können auch leicht wieder rückgebaut werden", sagt proHolz-Obmann Georg Starhemberg.
Hochhäuser aus Holz
Mailand ist auch der Standort eines der größten Holz-Wohnbauten weltweit. Die Wohnanlage Cenni di Cambiamento besteht aus vier neungeschoßigen Wohntürmen. Die gesamte Tragstruktur inklusive Treppenhaus und Liftschacht ist vom Ergeschoß bis ins obere Stockwerk aus Holz. In der Anlage mit 124 Wohnungen stecken etwa 6100 Kubikmeter österreichisches Brettsperrholz. Der erste fünfgeschoßige Vollholzbau Oberösterreichs soll demnächst in Linz entstehen. Baubeginn ist im Juni in Alturfahr.
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