"Ohne finanzielle Anreize wird es nicht gehen"
OÖ (ok). "Die Aufgaben werden immer mehr, vor allem in der Altenpflege. Die Menschen werden nicht nur älter sondern die Leute kommen auch erst mit immer höherem Alter ins Heim. Das führt zu einem intensiven Pflegebedarf", sagt Martin Köning, Geschäftsführer der SoNe Soziales Netzwerk GmbH, einer Einrichtung der ARGE Alten- und Pflegeheime OÖ. Gut ausgebildete Mitarbeiter seien das Um und Auf, denn die Aufgaben seien vielfältig. "Das Durchschnittsalter der Menschen in Heimen liegt bei 85 Jahren, daher ist Pflege auch körperlich anstrengend und das Thema Demenz stellt uns vor große Herausforderungen." Zusatzausbildungen um dieses Spektrum abzudecken gebe es, seien auch unbedingt notwendig.
Eine große Herausforderung sei, in Zukunft genügend Mitarbeiter zu finden. In der Mitarbeiterstruktur werde es in den nächsten Jahren zu einem Wandel kommen, da etliche Pensionierungen anstünden. "Ohne finanzielle Anreize wird es in Zukunft nicht gehen um im zunehmend stärkeren Wettbewerb um Fachkräfte bestehen zu können", sagt König. Dennoch: "Es ist nicht nur ein Beruf, sondern eine Berufung." Eine Trendwende, dass mehr Männer Pflegeberufe ergreifen würden sieht er nicht. "Prinzipiell ist eine gesunde Durchmischung von Jung und Alt sowie Männern und Frauen am besten für das Betriebsklima."
Die dreijährige Ausbildung zur Diplomkrankenschwester habe bereits einen geriatrische Schwerpunkt. In den Heimen müsse man die Organisation und Struktur permanent anpassen. "Es gilt, Schwerpunkte in der Betreuung setzen. Also den Menschen dort abholen, wo er steht. Die individuelle Pflege steht mittlerweile im Vordergrund und das ist gut so", sagt König. Die Mitarbeiter in Pflegeheimen würden dies in ihren Ausbildungen bereits lernen, etwa auf die Biographien der Menschen einzugehen. Und: "Die Heime brauchen Leitbilder und Pflegekonzepte. Das entwickelt sich seit zehn Jahren und zum Glück immer besser."
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