"Vielfalt aus einer unscheinbaren Frucht"

Matthias Krön (Obmann Verein Donau Soja), Agrarlandesrat Max Hiegelsberger und Elisabeth Fischer (Obmannstellvertreterin Verein Donau Soja, v. l.). | Foto: Land OÖ/Anzengruber
  • Matthias Krön (Obmann Verein Donau Soja), Agrarlandesrat Max Hiegelsberger und Elisabeth Fischer (Obmannstellvertreterin Verein Donau Soja, v. l.).
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Bereits ein Jahr nach dem Gründungskongress des Vereins Donau Soja im September 2012 in Wien kann eine erste positive Bilanz gezogen werden. Acht Länder sind der Initiative für regionalen europäischen gentechnikfreien Soja-Anbau bereits beigetreten. Im Herbst 2013 findet bereits ein reger Handel von zertifiziertem Donau Soja aus der Donauregion statt, der Verein erwartet bereits 2013/2014 70.000 Tonnen zu zertifizieren für hochwertige Eier und tierische Produkte. Das durchgängige Qualitätssicherungs- und Markenprogramm vom Landwirt/von der Landwirtin im Donauraum bis zum Lebensmitteleinzelhandel in Österreich ist etabliert und der Handel mit Donau Soja hat begonnen. Damit können Konsumentinnen und Konsumenten bei uns gentechnikfreie und regionale Produkte bekommen und die Landwirt/innen im Donauraum ein besseres Einkommen erwirtschaften.

"Es gibt keine andere Ackerfrucht, die es geschafft hat innerhalb eines Jahres in den Handel zu gelangen", sagt Agrarlandesrat Max Hiegelsberger. In Oberösterreich werden auf 12.000 Hektar Sojabohnen angebaut. Etwa 80 Prozent des heimischen Soja gehen in die Lebensmittelproduktion. Im Land ob der Enns gäbe es Potenzial für 20.000 bis maximal 24.000 Hektar Soja-Anbaufläche. Soja wird vor allem in den Bezirken Perg, Linz- Land und Wels-Land angebaut. "Soja ist für die Fruchtfolge sehr wichtig und ein guter Stickstoffspeicher. Zudem ist er mit sich selbst verträglich", so Hiegelsberger. Österreich liegt beim Sojaanbau im Europavergleich auf Platz drei.

„Die Versorgung mit Eiweißfuttermittel ist die zentrale Herausforderung für eine eigenständige, nachhaltige und auf regionale Stärken setzende europäische Landwirtschaft. Dies kann uns nur mit einer selbstbewussten Europäischen Soja-Produktion gelingen für Futter und Lebensmittel", so Hiegelsberger. Sojaschrot ist das wichtigste Eiweißfuttermittel in der Landwirtschaft und die Nachfrage steigt stetig. Die Europäische Union importiert derzeit jährlich 23 Millionen Tonnen Sojaschrot und 12,5 Mio. Tonnen Soja, produziert selbst nur knapp eine Million Tonnen. In Oberösterreich gibt es einen Bedarf von circa 250.000 Tonnen Sojaschrot.

Entstanden ist die Initiative Donau Soja ausgehend vom Verein "Soja aus Österreich" in enger Zusammenarbeit mit Oberösterreich. Der gemeinnützige Verein "Donau Soja" mit Sitz in Wien hat bereits über 70 internationale Mitglieder aus Wirtschaft, Verbänden und Zivilgesellschaft und bildet die Wertschöpfungskette vom Landwirt/von der Landwirtin über Saatgut, Agrarhandel, Lebensmittelproduktion, Ölmühlen, Futtermittelproduktion, tierische Veredelung sowie den Lebensmittelhandel ab. Matthias Krön, Obmann des Vereins Donau Soja: "Der Erfolg nach dem ersten Jahr ist auch auf die gute Bildung der Landwirte zurückzuführen. Der langfristige Erfolg hängt aber von den bewussten Kaufentscheidungen eines jeden Einzelnen ab sowie von der Bereitschaft des Handels, das riesige Potenzial zu nutzen."

Sojabohnen enthalten pflanzliche Hormone, die Isoflavone. Diese bioaktiven Stoffe senken das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall. Dazu schützt Soja vor Brust-, Darm und Prostatakrebs und ist wirksam gegen Wechselbeschwerden. Wer regelmäßig Sojaprodukte isst, betreibt dazu wirkungsvolle Schönheitspflege von Innen heraus. Die Haut kann mehr Flüssigkeit einlagern und wird straffer, die Haare dichter und fester. Sojaprodukte sind auch eine wertvolle Alternative für Menschen, die von einer Laktoseintoleranz betroffen sind. Die Produktpalette ist prinzipiell riesig, von MIlchersatz über Studentenfutter bis zum Tofu. "Aus einer unscheinbaren Frucht entwickelt sich eine unglaubliche Vielfalt der Produkte", so Krön.

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