Suizid in Musikvideo: Künstlerin SEM regt zum Nachdenken an

Die vermeintlich heile Welt. "Do you think destiny decides over our lives?" © SEM | Foto: SEM / shovakar
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In ihrem neuen Musikvideo zeigt die Linzer Singer-Songwriterin Sandra Elizabeth Mae alias SEM nicht nur ihr Gespür für die Verschmelzung bewegter Bilder mit Musik, sondern wirft mit indirekter Darstellung eines Selbstmordes ein Thema auf, das häufig tabuisiert wird.

Ein herrenloser Samurai sitzt gebrochen inmitten eines Feldes. Der Himmel ist grau, ein Gewitter bahnt sich an. Sein Gesicht zeigt wenig Regung, dennoch ist großer Schmerz zu spüren. Er schwingt sein Katana, sein Schwert, wie eine Keule über den Kopf - und beendet sein Leben aus Gründen, die auf den ersten Blick kaum ersichtlich sind.

"Selbstmord wird in unserer Gesellschaft wie ein lästiges Kind abgeschoben."

Sandra E. Mae greift mit der Storyline zu ihrem aktuell veröffentlichten Musikvideo "IN YOUR ARMS" das Tabu-Thema Suizid auf - und zwar ganz bewusst. "Selbstmord wird in unserer Gesellschaft gerne wie ein lästiges Kind abgeschoben", sagt die 28-jährige Künstlerin, "in diversen Religionen landen Selbstmörder nach dem Tod im Fegefeuer,  gelten im Verwandten- und Bekanntenkreis als feig oder verantwortungslos. Menschen, die Selbstmord begehen, oder mit etwaigen Gedanken spielen, tun das aber nicht unüberlegt und schon gar nicht aus Jux. Sie wissen nicht weiter, fühlen sich von belastenden Situationen, traumatisierenden Ereignissen oder zermürbenden Emotionen überrollt und haben das Gefühl, alleine da zu stehen - auch, wenn das nicht zwangsläufig stimmen muss. Aber wenn die Seele leidet, schaltet der Verstand auf Durchzug." In ihrem Video zeigt Mae einen Ronin, der sich das Leben nimmt, aus dem Gefühl heraus, nicht "ehrenwert" genug für seine Verlobte zu sein. "Viele Menschen, auch junge, glauben häufig, für jemanden oder etwas nicht gut genug zu sein", so Mae. "Der Leistungsdruck innerhalb der Gesellschaft, aber auch das Streben nach Perfektion ist für viele oftmals nicht mehr tragbar. Sie haben Angst, andere mit ihren Suizidgedanken zu konfrontieren, verurteilen sich meist selbst dafür." Aufgrund eines eigenen traumatisierenden Erlebnisses vor etlichen Jahren weiß sie, wie es sich anfühlt, am Boden zu sein, erklärt Mae: "Ich wusste nicht mehr, wo oben und unten ist. Ich hatte Freunde und Familie, die mir beistehen wollten, fühlte mich aber trotzdem völlig allein. Daher kann ich verstehen, dass manche Menschen in solchen Gefühlszuständen nicht nur depressiv werden, sondern auch so niederschmetternde Gedanken wie jene an Selbstmord hegen." Durch das Video möchte die Sängerin und Songwriterin Betroffenen Mut machen: "Don't Give Up, You Are Not Alone" ("Gib nicht auf, du bist nicht allein") und "You Are Worthy, You Are Loved" ("Du bist es wert, du wirst geliebt") flimmert am Ende des Videos, getragen von epischer Musik, über den Bildschirm.

"Viele Menschen glauben häufig, für jemanden oder etwas nicht gut genug zu sein."

Gedreht wurde das Video im Sommer des heurigen Jahres. Gemeinsam mit dem Wiener Filmemacher Aviishek Shovakar, der bereits für BBC oder Disney als Kameramann fungierte, erarbeitete Mae das Video. Den Videoschnitt übernahm die vielseitige Künstlerin selbst, gesungen wurde mit dem amerikanischen Rocksänger Tyson Yen im Duett zu symphonischer Indie-Musik mit fetzigen Gitarren und klassischen Streichern.

Zu sehen ist das Video auf Youtube und Sandra E. Maes Facebookseite.
Interessierte können den Song via iTunes und Amazon Music downloaden.

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Foto: Diözese Linz/Kienberger
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