Schwingenmauser – eine gefährliche Zeit für Wasservögel

Stockenten © Josef Limberger

Federn sind für Vögel charakteristische Hautausbildungen aus Keratin, bestehen also aus demselben Material wie menschliche Haare und Fingernägel. Es gibt im Wesentlichen zwei Haupttypen der Federstrukturen und zwar das Groß- und das Kleingefieder. Diese Federtypen nutzen sich im Laufe der Zeit trotz permanenter Pflege, mit der die Vögel viel Zeit verbringen, unterschiedlich schnell ab und müssen daher gelegentlich erneuert werden. Den Wechsel des Federkleides nennt man Mauser.
 Dass den Vögeln während der Mauser längere Zeit Federn fehlen, kann als Nachteil gesehen werden, da zum Beispiel die Isolierung beeinträchtigt wird oder die Flugfähigkeit vermindert ist. Während der Mauser bleiben die meisten Vogelarten flugfähig, da die Federn nach und nach erneuert werden. Dabei fallen die Federn nicht wahllos aus, sondern folgen einem artspezifischen Muster, um die Flugfähigkeit zu erhalten.
 
Völlig flugunfähig
Manche Arten jedoch mausern alle Flügelfedern gleichzeitig, um die Zeit der Beeinträchtigung zu verkürzen, weiß Ornithologin und Naturschutzbund Oberösterreich-Mitarbeiterin Heidi Kurz. Sie können bis zu ihrer Erneuerung, in der so genannten Phase der Großgefiedermauser, für drei bis sechs Wochen überhaupt nicht fliegen. Beispiele hierfür sind vor allem Wasservögel wie Schwäne, Gänse, Enten, Taucher und Rallen wie etwa das Blässhuhn. Die Mauser beeinträchtigt aber nicht nur die Gefiederfunktionen, sie ist auch sehr energieaufwändig. Um das schnelle Wachstum der neuen Federn zu bewältigen, den auftretenden Isolationsverlust auszugleichen und die Flugbehinderung zu kompensieren, muss der Vogel dementsprechend mehr Nahrung aufnehmen. Daher wechseln die Vögel das Federkleid nicht in Zeiten mit geringem Nahrungsangebot. Jeder weitere Energieverlust während dieser Zeit, zum Beispiel verursacht durch jegliche Störung kann folgenschwer für den Energiehaushalt und somit für die Gesundheit des Vogels sein. Die Mauserperiode ist daher eine Phase erhöhter Mortalität, die unter günstigen Nahrungs- und Ruhebedingungen ablaufen muss, erklärt die Mitarbeiterin des Naturschutzbundes Oberösterreich.
 
Schilfbereiche meiden
An den oberösterreichischen Seen finden Wasservögel diese Bedingungen nur in Flachwasserzonen mit angrenzendem Schilfgürtel, die weitgehend frei von Störungen durch Badegäste, Wassersport und Bootsverkehr sind. Die flugunfähigen Vögel verbergen sich tagsüber im überfluteten Schilfgürtel. Geeignete Flächen sind in den Hauptmausermonaten Juli bis September sehr rar und deshalb appelliert der Naturschutzbund Oberösterreich diese Ruhezonen in den Sommermonaten den Wasservögeln zu überlassen.

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Foto: Cityfoto
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