Was Linz ohne die EU wäre

Linz profitiert von der EU. | Foto: Stadt Linz

"Das will ich mir gar nicht vorstellen", sagt die Leiterin des Auslandsbüros der Johannes Kepler Universität (JKU) Christine Hinterleitner zu den möglichen Folgen eines österreichischen EU-Austritts. Linz – das sagt auch die Politik – profitiert neben vielen "großen" Themen wie Frieden, Klimaschutz und einer gemeinsamen Rolle in der Welt, vor allem im wirtschaftlichen und universitären Bereich von der EU-Mitgliedschaft. Für den Hochschulstandort sind die Förderprogramme und internationale Forschungsprojekte von immenser Bedeutung, auch wenn es darum geht, Drittmittel der Privatwirtschaft aufzutreiben. Aktuell nennt Hinterleitner das Programm Horizon 2020 bei dem insgesamt knapp 75 Mrd Euro ausgeschüttet werden. Wichtiger als das Geld seien aber die internationalen Kooperationen, die ohne den Rahmen der EU nur sehr schwer in vergleichbarem Ausmaß zu realisieren wären: "Wenn nicht jeder die gleichen Möglichkeiten hat, kann man nicht als gleichberechtigte Partner agieren", so Hinterleitner.

150 JKU-Studierende gehen ins Ausland

Der zweite große universitäre Bereich ist der Studentenaustausch. Rund 150 JKU-Studenten nutzen jährlich Programme wie Erasmus, um internationale Erfahrungen an ausländischen Unis zu sammeln, umgekehrt kommen 150 Studierende aus dem Ausland nach Linz. Die EU war ein entscheidender Grund für viele Universitäten, sich stärker international auszurichten.

Starkes Interesse an offenen Grenzen

Auch der VWL-Professor Rudolf Winter-Ebmer betont die Bedeutung der EU für die Stadt. Oberösterreich ist generell ein starkes Exportland und auch Linz sei da ganz stark dabei. Durch die Zollbefreiung und die einfacheren Verfahren sei der Handel innerhalb der EU sehr viel leichter. Zwar würde der bei einem Austritt nicht ganz einbrechen, aber es würde einiges kosten. Vor allem die Übergangsprobleme wären enorm, wie der Brexit ja zeige. Das würde nicht nur die großen Betriebe im Linzer Zentralraum treffen, sondern auch viele kleine, die fast zur Gänze exportieren. Nicht zu vergessen ist die Bedeutung des freien Personenverkehrs, denn gerade Linzer Technologiefirmen profitieren von qualifizierten Arbeitskräften aus dem Ausland. "Solche Firmen haben ein starkes Interesse an offenen Grenzen", so der Professor.

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