Fallschirmspringen im Höhenflug
Trendsport statt Randsport: Fallschirmspringen erlebt regelrechten Boom.
INZ (cga). Fallschirmspringen erfreut sich größter Beliebtheit. Als verrückter Randsport wird es längst nicht mehr abgetan. "Die Nachfrage ist sehr groß, unsere Schulungen sind alle ausgebucht. Fallschirmspringen boomt", weiß auch Walter Gupfinger, seit 36 Jahren Obmann des Union Fallschirmspringerclubs Linz. Dieser gehört mittlerweile zu den größten in ganz Österreich. Insbesondere in der jüngeren Vergangenheit war der Zulauf enorm. 210 Mitglieder zählt der Verein inzwischen. "Fallschirmspringen ist nach wie vor eine Trendsportart, weil sich die Disziplinen weiterentwickelt haben und der Sport so viele Ausprägungen hat", sagt Gupfinger.
Mit 500 km/h im freien Fall
Aus 4000 Metern Absprunghöhe werden die verschiedenen Freifalldisziplinen gestartet. Die derzeit trendigste ist das Freefly, wo zwei Springer und ein Kameramann mit einer Geschwindigkeit von 200 Stundenkilometern unterwegs sind. Im freien Fall werden innerhalb von knapp einer Minute verschiedene Figuren gezeigt, die daraufhin bewertet werden. Für Spektakel sorgt die Disziplin Speed Skydiving, wo mehr als 500 Stundenkilometer erreicht werden. "Der Kern des Fallschirmspringens ist, mit dem eigenen Körper im freien Fall zu fliegen. Die Schirmfahrt ist nur ein Bremsmanöver", erklärt Walter Gupfinger, der den Kauf eines neuen Flugzeuges 2004 als wichtigen Schritt für die Etablierung seines Klubs bezeichnet. Eine Million Dollar kostete die amerikanische Maschine, die 18 Springern Platz bietet. "Das hat uns einen großen Entwicklungsschub gebracht", weiß Gupfinger.
"Ist ein sicherer Sport"
Stolz ist der Obmann vor allem auf die vereinsinterne Fallschirmschule. Dort werden Anfänger nach sicheren und modernen Methoden ausgebildet, können innerhalb kürzester Zeit die Lizenz erwerben. Knapp 6000 Sprünge werden jährlich vom Fallschirmspringerclub durchgeführt. Das langjährige Image als gefährliche Extremsportart wird mit einem Blick auf die Statistik widerlegt. "Wir hatten in unserem Verein noch nie einen tödlichen Unfall. Natürlich kann immer etwas passieren. Aber wenn man sich konzentriert verhält, ist es ein sicherer Sport", betont der Obmann.
Zwei Staatsmeistertitel
Doch nicht nur in der breiten Masse befindet sich der Fallschirmsport im Höhenflug. "Wir sind leistungsmäßig sehr erfolgreich, haben zuletzt fast jedes Jahr einen Staatsmeistertitel gewonnen", berichtet Walter Gupfinger. So auch vor wenigen Tagen bei den Staatsmeisterschaften in Hohenems. Das Trio Christoph Langer, Anton Stenin und Günther Reisinger errang gleich in zwei Disziplinen den Titel. Damit krönte sich der Union Fallschirmspringerclub Linz zum erfolgreichsten Team der Staatsmeisterschaften.
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