Österreich soll zu einer grünen Batterie werden
Versorgungssicherheit bei Strom hat für Politik und Wirtschaft Vorrang
Ohne Ausbau der Stromnetze werde es keine Energiewende in Europa geben, mahnt Verbund-Chef Anzengruber.
LINZ (win). Die Versorgungssicherheit habe Vorrang, waren sich Vertreter von Energieunternehmen und aus der Politik beim Energiefrühstück von Österreichs Energie in Linz einig. Oberösterreichs Wirtschaft braucht die flächendeckende Versorgungssicherheit, so Wirtschaftslandesrat Viktor Sigl. Deshalb setze auch die Linz AG einen Schwerpunkt auf den Ausbau der Netze, so der Linzer Bürgermeister Franz Dobusch. Denn: Ohne Netze wird es keine Energiewende in Europa geben, warnt Verbund-Chef Wolfgang Anzengruber. Österreich könne mit Pumpspeicher-Kraftwerken zur grünen Batterie für die Windkraftwerke im hohen Norden und den Sonnenstrom aus Südeuropa werden. Aber dazu brauchen wir die Transitleitungen, damit wir nicht auf der Batterie sitzen bleiben und verglühen, so Energie-AG-Chef Leo Windtner. Er sieht durch neue Technologien Möglichkeiten für neue Windkraft-Standorte und will mit der Energie AG weiter in erneuerbare Energieproduktion investieren, hält aber fest: Wir werden auch über 2030 hinaus Erdgas als Brückentechnologie für die Versorgungssicherheit brauchen. Ein oberösterreichischer Regierungsbeschluss sieht ja bis 2030 den vollständigen Umstieg auf erneuerbare Energie bei Strom- und Wärmeproduktion vor. Aber auch Linz AG-Vorstand Wolfgang Dopf ist skeptisch: Wir werden thermische Kraftwerke in Zukunft brauchen.
Anzengruber will dagegen den Ausbau der Wasserkraft vorantreiben: Sie ist als einzige erneuerbare Energie ohne Förderung marktfähig und wir haben noch ein Reservoir von 30 Prozent, das wir verwirklichen können. Auch Landesrat Sigl spricht sich für weitere Wasserkraft-Projekte aus. Zu deren Verwirklichung müsse die Politik eine Mediationsrolle zwischen Energieversorgern und Menschen übernehmen. Kritik übt die grüne Nationalratsabgeordnete Ruperta Lichtenecker: Österreich habe Nachholbedarf in der Energieforschung. Derzeit würden nur 0,03 % des Bruttoinlandsproduktes dafür verwendet.
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