„Wissenskonservator“

Mittlerweile sind es fünf und das sechste Buch wartet bereits auf seine Erscheinung – Walter Mooslechner glaubte persönlich nie an seine Berufung zum Autor.
  • Mittlerweile sind es fünf und das sechste Buch wartet bereits auf seine Erscheinung – Walter Mooslechner glaubte persönlich nie an seine Berufung zum Autor.
  • hochgeladen von Julia Hettegger

„Nie hätte ich mir erträumen lassen, dass ich einmal Bücher schreibe“, lacht der gebürtige Großarler und heute in St. Veit lebende Walter Mooslechner, „ich war immer der Naturbursche, im Wald und auf den Bergen unterwegs und ein schreibfauler, mittelmäßiger Schüler“ – und dennoch veröffentlicht der pensionierte Förster im August nun schon sein sechstes Sachbuch.

Begonnen hat alles als Obmann und Kustos des Museumsvereines „Denkmalhof Kösslerhäusl“ in seiner Heimatgemeinde Großarl: „Widerwillig kam ich dem Wunsch einer regionalen Zeitung nach, etwas über das Museum Großarl zu veröffentlichen. Zu meiner Verwunderung wurde das Geschriebene als gut befunden und ich häufiger zum Schreiben ‚eingeladen‘“, blickt der heute 67-Jährige Jahrzehnte zurück, „dann kam mein erstes Buch ‚Großarltal – Aus vergangener Zeit‘, das ich für das Museum im Eigenverlag druckte.“ Nie hätte Mooslechner an einen Erfolg geglaubt, aber mit diesem und dem darauf folgenden geschichtlichen Dokument „Aus der Jagdgeschichte des Großarltales“ nahm er insgesamt damals 500.000 Schilling für den Museumsverein ein. Als Förster im Raum Taxenbach, Eschenau, Lend, Embach und St. Veit, wie auch als Museumsvereinsobmann brachte Walter Mooslechner das Interesse und ein gewisses Maß an Vorwissen für diese Bücher mit, „dennoch kostete es mich zwischen drei und vier Jahren Recherche, um die Bücher herauszugeben. Allein für mein drittes Geschichtsdokument ‚Das Geheimnis der Liechtensteinklamm in St. Johann im Pongau‘ sammelte ich 5.000 Fotos im Gesamtraum Pongau“, berichtet Mooslechner über die mühsame Arbeit des Recherchierens.

Danach war aber endgültig Schluss mit dem Eigenverlag Walter Mooslechner – der renommierte Anton Pustet Verlag war auf ihn aufmerksam geworden und gab den späteren Bestseller, mit über 22.000 verkauften Exemplaren, „Winterholz“ in Auftrag – „Das war 1997“, erinnert sich Mooslechner, „und wiederum hätte ich nie an den späteren Erfolg geglaubt. Aber das Sachbuch über Holz, seine Verarbeitung wie Verwendung damals und heute, findet sogar in deutschen Holztechnikschulen als Lehrbuch Verwendung“, blickt der 1944 geborene naturverbundene Pongauer stolz auf sein Werk, „bei diesem, wie auch bei meinem Folgewerk ‚Almsommer‘, das ein geschichtlich dokumentarischer Blick auf die Salzburger Almen ist, geht es mir darum, altes Wissen zu konservieren und aufzuzeigen, was davon heute noch relevant ist.“ Gegen das Vergessen traditioneller Arbeitsweisen und alten Wissens „ankämpfend“, trifft Walter Mooslechner den Zeitgeist – nicht nur der ländlichen Bevölkerung, sondern auch der Städter – wie er selbst weiß: „Back to the roots, darum geht es doch in der letzten Zeit auf der Welt.“

Und auch sein neuestes Dokument „G'sund und Guat“ schlägt in diese Kerbe. Darin beschäftigt sich Mooslechner mit 30 bekannten Früchten und Kräutern aus den Wäldern und Fluren der Region, stellt diese botanisch vor, betrachtet sie geschichtlich und durchleuchtet das Magische und Mystische der Pflanze – welche heilenden Wirkungen werden ihr in der Volksmedizin zugeschrieben – um sie schlussendlich in den Kochtopf zu werfen. „Die Recherche dafür dauerte ein Jahr, aber die veröffentlichten Rezepte sammle ich schon mein Leben lang“, so Mooslechner, der durch das Buch zum „Küchenchef“ geworden ist. Obwohl „G'sund und Guat“ erst im August erscheint, hat der naturverbundene Autor bereits 1.200 Stück verkauft – das scheint ein weiterer g'schmackiger Bestseller zu werden.

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