Burg Mauterndorf
Bis auf’s Angstloch ist sie eine Wohlfühlburg

Das ist die "Såachrinne" in der fünften Burgfried-Etage. Dabei handelt es sich um einen Vorläufer des heutigen Pissoirs.
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Gebaut als Mautstation locken heute "Såachrinne", Burgfried, Kapelle und Co. Schaulustige ins Burgerlebnis nach Mauterndorf im Salzburger Lungau.

MAUTERNDORF. Burgvogtin Ingeborg Stolz hat uns durch die alten Gemäuer der Burg Mauterndorf im Lungau geführt und dabei auf ein paar spezielle Details hingewiesen.

Die "Såachrinne"

Eines dieser speziellen Details ist etwa die so bezeichnete "Såachrinne" im Burgfried. Dabei handelt es sich um einen Vorläufer des heutigen Pissoirs, mittels dem die Verteidiger während Belagerungen ihre Notdurft nach außen transportierten.

Das ist die "Såachrinne" in der fünften Burgfried-Etage. Dabei handelt es sich um einen Vorläufer des heutigen Pissoirs.
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Das "Angstloch"

Burg Mauterndorf ist im Gegensatz zu vielen anderen Burgen, auf denen großteils gefoltert wurde, eine Wohlfühlburg. Einzig das "Angstloch" kann für Unbehagen sorgen. Es führt in einen tür- und fensterlosen Raum, zirka 30 Meter in die Tiefe. Dort hinunter wurden im Mittelalter Personen zur Strafe abgeseilt und mussten dort ausharren.

In dieses Angstloch wurden Leute zur Strafe hinuntergelassen.
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Kapelle, Schenke, Spielplatz

Seit 2020 ist es übrigens möglich, die Burgkapelle mit ihren kunsthistorisch bedeutenden gotischen Wandmalereien zu besichtigen. Dafür wurde ein alter Eingang zur Empore wieder geöffnet. Die Burg beherbergt außerdem das „Lungauer Landschaftsmuseum" sowie einen großen Ritterspielplatz und auch einen Veranstaltungssaal samt Burgschenke, die derzeit einen Pächter sucht.

Die Burgkapelle mit ihren kunsthistorisch bedeutenden gotischen Wandmalereien.
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Gebaut zur Mauteinhebung

Bereits im vierten Jahrhundert n. Chr. befand sich an der Stelle der heutigen Burg eine Mautstelle an der Römerstraße, die über den Tauernpass führte und über die der Nord-Süd-Handel mit Juvavum (das heutige Salzburg) abgehandelt worden war. In einer Urkunde Kaiser Heinrichs II. aus dem Jahre 1002 wird festgehalten, dass hier eine solche Anlage errichtet wurde.

Bereits im vierten Jahrhundert n. Chr. befand sich an der Stelle der heutigen Burg eine Mautstelle an der Römerstraße, die über den Tauernpass führte
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Erst im 13. Jahrhundert ließ das Salzburger Domkapitel zum Verwaltungszwecke sowie zum Schutze der Gemeinde an der damaligen Mautstation die Burg errichten. Diese hatte man 1252 zu bauen begonnen; erstmals findet das Bollwerk 1253 urkundliche Erwähnung. Die Burg gibt auch der mit 801 Jahren ältesten Marktgemeinde Salzburgs, Mauterndorf, ihren Namen, war sie anfangs doch eine Mautburg. Der Domprobst Burkhard von Weißpriach und Erzbischof Leonhard von Keutschach erweiterten die Burganlage im 15. Jahrhundert. Sehenswert sind die Keutschach-Zimmer, wo die Wandvertäfelungen bis heute gut erhalten sind.

"Unser aussichtsreicher Wehrturm ist in seiner guten Beschaffenheit einzigartig in Europa", erzählte uns Ingeborg Stolz, die Burgvogtin in Mauterndorf.
  • "Unser aussichtsreicher Wehrturm ist in seiner guten Beschaffenheit einzigartig in Europa", erzählte uns Ingeborg Stolz, die Burgvogtin in Mauterndorf.
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Eine gute Aussicht auf den Ort gewährt der Wehrturm bzw. Burgfried.
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Seit 1968 in Landesbesitz

Die Burg Mauterndorf befand sich bis zum Jahre 1806, als sie in Staatseigentum überging, im Besitz des Domkapitels. Seit Beginn des 19. Jahrhunderts war sie zunehmend vom Verfall bedroht. 1894 wurde sie von dem preußischen Stabsarzt Hermann von Epenstein gekauft und aufwendig in Schuss gebracht. Nach mehreren Eigentümerwechseln erwarb das Land Salzburg die Burganlage im Jahr 1968. Burg Mauterndorf ist die kleinste Liegenschaft der Salzburger Burgen- und Schlösserverwaltung, zu denen auch die Burg Hohenwerfen, die Festung Hohensalzburg und die Residenz zählen.

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