"Da müssen wir mehr machen"
Stipvisite von Bundesminister: Bestens angenommen wird das Zentrum für Entwicklungsförderung in Bischofshofen.
BISCHOFSHOFEN (ar). "Im Bundesländervergleich ist Salzburg in Sachen Sozialleistungen Spitze", betont Soziallandesrat Walter Steidl bei einem Besuch im Zentrum für Entwicklungsförderung in Bischofshofen. "Der Bereich der psychosozialen Versorgung sei allerdings noch eine Baustelle", gibt er kritisch zu. Kopfnickend pflichtet ihm da auch der ärztliche Leiter des Lebenshilfe Ambulatoriums Salzburg, Klaus Kranewitter, bei. "Wir decken seit unserer Eröffnung in Bischofshofen Anfang des Jahres zwar einen hohen Bedarf Innergebirg ab, dennoch bräuchten wir jetzt eigentlich schon wieder eine Erweiterung", so Kranewitter, der mit seinem Team in den häufigsten Fällen Kinder und Jugendliche mit Teilleistungsstörungen, Intelligenzminderung und Aufmerksamkeitsdefizite oder Hyperaktivität betreut. "Trotz aller Bemühungen müssen wir aufgrund fehlender Kapazitäten leider immer wieder auch Kinder abweisen oder auf Wartelisten setzen", so der ärztliche Leiter.
Minister lässt hoffen
Von der Arbeit und den Bedürfnissen vorort ein Bild machte sich auch der Bundesminister für Soziales, Rudolf Hunds-torfer. Er sieht innerhalb des Bundeslandes ein großes Stadt-Land-Gefälle. "Die psychosoziale Versorgung ist wohnortabhängig - wie eben auch im Pongau - leider nicht überall gleich. Umso wichtiger ist es, dass es entsprechende Schnittstellen für die richtige Vernetzung der Hilfen gibt", so Hundstorfer, der durchaus Interesse an der Arbeit in Bischofshofen zeigt. Darüber hinaus müssten Doppelstrukturen aufgelöst werden, damit sich betroffene Eltern besser orientieren und Gelder effektiver eingesetzt werden können. Bei der Gesundheitsreform Mitte Dezember wird auch der psychosoziale Bereich eine entsprechende Rolle spielen. "Das Klima zwischen den Krankenkassen, dem medizinischen Bereich und der Politik ist dahingehend gut", sagte Hundstorfer abschließend.
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