Salzburger Erfolgsgeschichte
Damit sein Baugrund nicht brach liegen bleibt

- Bei der Ächtlengernte: Initiator Stefan Ritzer (vorne Mitte). Hinten, v. li.: Erich Thell (Lungauer Tafel), Mathias Gappmaier (LFS Tamsweg) und Claudia Antretter. Landtagsabgeordneter Wolfgang Pfeifenberger (vorne re).
- Foto: Peter J. Wieland
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Anstatt seinen Baugrund einfach nur brach liegen zu lassen, teilt ihn der Unternehmer Stefan Ritzer derweil mit Mitmenschen. Diesen ermöglichte er dort zuletzt Kartoffel (im Lungau Ächtleng oder Eachtling genannt) im Frühling zu säen, um sie jetzt im Herbst zu ernten.
TAMSWEG. Pflanzen setzen, Gemeinschaft ernten – so lautete die Devise des Lungauer Unternehmers Stefan Ritzer. Ausgegeben hat er sie Ende April, also während der hiesigen Hochzeit der Corona-Ausnahmesituation. Seine Intention: die Stärkung der Solidarität unter den Menschen vor Ort.
Ein Acker für alle mit Lust und Laune
Ritzer, der in Mauterndorf einen Schlosserei-Betrieb mit internationaler Auftragsabwickelung führt, stellte daraufhin seinen privaten Baugrund in Tamsweg Mitbürgern als Kartoffelacker – auf Lungauerisch „Ächtleng"-Acker – zur Verfügung. Weit mehr als zwei Dutzend Furchen wurden daraufhin im Frühling von teilnehmenden Lungauerinnen und Lungauern bepflanzt. Die Saat stellte die Landwirtschaftliche Fachschule Tamsweg zur Verfügung. Die an den Ritzer-Acker benachbarte Familie Claudia und Herbert Antretter machten Werkgerät greifbar und unterstützen das Projekt fortwährend tatkräftig.

- Koch "Dani" umringt von hungrigen Gästen.
- Foto: Peter J. Wieland
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Spenden für die „Lungauer Tafel“
Auch ein Sparschwein für Spendenerlöse zugunsten der „Lungauer Tafel“ – sprich das „Team Tafel Österreich" im Lungau –, was vom Roten Kreuz betreut wird, war vor Ort. Am Ende kamen rund 700 Euro für den guten Zweck zusammen.
Jetzt im Herbst gab es ein kleines Ächtleng-Fest
Ende letzter Woche, am 11. September, gab es nun ein kleines Stelldichein mit Gönnern, Freunden, Projektpartnern sowie Nachbarn. Das Ganze fand bei den Antretters im Garten statt. Gespeist wurde freilich – wie sollte es anders sein – Ächtleng-Gulasch von den frisch geernteten beziehungsweise „geklaubten“ Kartoffeln, die man im Lungau auch unter der Marke "Eachtling" kennt.
Fortsetzung soll folgen
Stefan Ritzer will diese Salzburger Erfolgsgeschichte übrigens im nächsten Frühling fortsetzen. Was dann gepflanzt wird, steht noch nicht fest. Eventuell Tauernroggen, um später im Herbst aus der Ernte gemeinsam Brot backen zu können. Nach der Landwirtschaftsschule als Partner sowie nach der Familie Antretter hat er jedenfalls schon die Angel ausgeworfen.
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