Ein Tag mit...
Das ist Lungaus Streetworkerin des Naturschutzes
Wir tauchen mit Clara Leutgeb ein in die schützenswerte Landschaft der Heimat.
LUNGAU. "Hört ihr das? Kennt ihr diesen Vogel, der hier singt?", fragt Clara Leutgeb, als wir mit ihr durch das Saumoos im St. Margarethener Ortsteil Oberbayrdorf streifen. "Es ist ein Karmingimpel", klärt sie uns auf. Clara kennt sich mit der Flora und Fauna der Gegend bestens aus. Die studierte Zoologin und Verhaltensbiologin ist seit dem Frühjahr 2018 im Auftrag des Amtes der Salzburger Landesregierung für die Schutzgebietsbetreuung im Lungau zuständig. Ihr Büro hat Clara im Schloss Kuenburg in Tamsweg.
Leutgebs Zuständigkeitsbereich
Jetzt im Sommer ist die Wahl-Tamswegerin allerdings eher selten dort – in ihrem Büro; denn während der im Lungau relativ kurzen Vegetationsperiode ist sie meistens draußen unterwegs, um sich um ihre Gebiete zu kümmern. "Insbesonders bin ich zuständig für die kleinräumigen Schutzgebiete (Geschützte Landschaftsteile, Europaschutzgebiete) wie das Saumoos, das Mooshamer Moos in Unternberg, das Longa-Mäander-Gebiet in Weißpriach und den Seetaler See im Gemeindegebiet von Tamsweg", erklärt Clara. "Darüber hinaus fällt auch das Lungauer Landschaftsschutzgebiet Niedere Tauern in meinen Zuständigkeitsbereich."
Leutgeb ist die Schnittstelle
Clara Leutgeb ist die Ansprechpartnerin und das Gesicht für alle diese Gebiete in der Heimat – im Besonderen für die kleinräumigen, die sie mittlerweile so gut kennt, wie den Inhalt ihres Rucksacks; und Clara sorgt sich um diese Gebiete, betreibt Networking und bringt Projekte auf den Weg. Im Saumoos, wo wir heute mit ihr unterwegs sind, hat Clara erst im Frühjahr in Zusammenarbeit mit den Tourismusverbänden Sankt Michael und Sankt Margarethen einen webbasierten Themenweg installiert. Eine ihrer Kernaufgaben ist nämlich die Bewusstseinsbildung der Menschen zum Erhalt der schützenswerten Landschaftsteile im Bezirk.
"Ich sehe mich als Schnittstelle zwischen der Naturschutzabteilung des Landes Salzburg, den Behörden, den Menschen vor Ort – Bewirtschaftern, Grundbesitzern, Interessensgruppen, Bevölkerung – und dem Schutzgebiet mit seiner Artenvielfalt" (Clara Leutgeb).
Wichtig sei ihr, dass alles auf Augenhöhe geschehe. "Keiner soll das Gefühl haben, dass ihm etwas auf's Auge gedrückt wird", betont Clara. Drei Stunden wandern wir mit ihr durch das Saumoos. Auch einige Mitglieder der Berg- und Naturwacht – ein ganz wichtiger Partner für Clara Leutgeb – sind auf unserem Streifzug dabei. Clara zeigt uns die Besonderheiten des Saumoos, verrät uns welche Pflanzen dort zu finden sind, und auch welche Vögel dort ihre Heimat gefunden haben. Gute Erfahrungen für uns und wertvolle Erkenntnisse für Clara.
Zurück im Büro notiert sie sich ein paar Punkte. Das ist wichtig für ihre Arbeit, denn schließlich will sie genauestens über die Entwicklung ihrer Schutzgebiete Bescheid wissen. Claras Notizen sind für sie auch essentiell, wenn es dann wieder kälter wird im Lungau: im Winter wird sich Clara nämlich dann wieder mit Vorfreude auf die Vegetationsperiode 2020 vorbereiten; denn Artenschutzprojekte hat sie noch einige in petto.
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