Mariapfarr
Das Stille-Nacht-Museum setzt neben Echtem auf Digitales
Echte Ausstellungsstücke, Bildschirme mit Touchscreens und Audioerlebnisse: das Pfarr-, Wallfahrts- und Stille-Nacht-Museum in Mariapfarr versucht für seine Besucher das Beste aus der digitalen und der echten Welt herauszuholen. In Bälde sollen die informativen Bildschirme auch im Internet für einen virtuellen Besuch verfügbar sein.
MARIAPFARR. „Wir sind hier sehr vorsichtig, um Joseph Mohr aber auch Franz Xaver Gruber ganz ohne Kitsch gerecht zu werden, damit sie sich nicht im Grab umdrehen müssen“, schmunzelte Pfarrer Bernhard Rohrmoser als er unlängst Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn durch das Pfarr-, Wallfahrts- und Stille-Nacht-Museum in Mariapfarr begleitete. „Wir nutzen mittlerweile alle Möglichkeiten, auch von digitaler Seite, um die Botschaft des Liedes in die ganze Welt zu tragen“, ergänzte der Pfarrer. Neben Monitoren spiele beispielsweise auch ein Lautsprecher auf Kommando das namensgebende Lied "Stille Nacht, Heilige Nacht" in dutzenden Sprachen ab. 1816 brachte Mohr die Textzeilen dieses berühmten Liedes zu Papier.
Virtueller Rundgang als nächster Schritt
Um das Museum auch online verfügbar zu machen, sollen die informativen Bildschirme laut dem Landes-Medienzentrum (LMZ) Salzburg in Kürze auch im Netz, dem Internet, verfügbar sein. „Auch wenn der Besuch vor Ort durch nichts zu ersetzen ist, wird durch virtuelle Rundgänge ein ganz eigenes Erlebnis der digitalen Kulturvermittlung geschaffen und gleichzeitig die Barrierefreiheit erhöht“, sagt Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn. Der Grünen-Politiker ist als Landesrat ressortzuständig für Kultur. Das Land Salzburg habe die Touchscreens mit Mitteln – Steuergeldern – aus dem Covid-19-Sonderförderprogramm mit 4.300 Euro sowie weiteren 1.740 Euro für die Übersetzung gefördert. „Wir erleben hier im Museum höchste Qualität in der Präsentation. Wunderbare kirchliche Schätze aus der Geschichte der benachbarten Basilika ‚Unserer Lieben Frau‘ treffen auf weltliche Themen wie Frieden, allesamt grafisch sehr ansprechend umgesetzt. Auf Touchscreens erhält man zudem vertiefende Informationen zu den Inhalten auf Deutsch und Englisch. Hier hat sich die Digitalisierung wirklich auf eine sehr funktionale Art und Weise durchgesetzt“, zeigte sich Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn beim Lokalaugenschein in Mariapfarr begeistert.
>> Video des Landes-Medienzentrums Salzburg zum Thema:
Auch Christa Pritz, die Präsidentin der Stille Nacht Gesellschaft und Kulturvermittlerin im Museum, zeigte sich gegenüber dem LMZ vom Fortschritt überzeugt: „Der große Umbau im Jahr 2018 war bereits ein Highlight mit all den Restaurationen und Erweiterungen. Mit den neuen digitalen Angeboten wird das Erlebnis im Museum perfekt abgerundet. Zu 98 Prozent sind die Besucherinnen und Besucher begeistert, und wir Kulturvermittler natürlich auch.“
Neue Möglichkeiten durch Digitalisierung
Mit der Digitalisierung in Museen einher würden gänzlich neue Möglichkeiten gehen. Schellhorn:„Durch die interaktive Präsenz wird das Interesse bei neuen und vor allem jüngeren Zielgruppen geweckt. Zudem können beispielsweise Menschen aus fernen Ländern zu digitalen Besuchern werden, und die eigene Forschung und Arbeit wird einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Das Original und die Realität sind natürlich durch nichts zu ersetzen, aber digitale Angebote sind mit den heutigen Möglichkeiten wirklich sinnvolle Ergänzungen. Das Pfarr-, Wallfahrts- und Stille Nacht Museum in Mariapfarr ist der beste Beweis dafür.“
>> Video: In diesem BezirksblätterVideo (gedreht Jahre 2018) führt uns Pfarrer Rohrmoser durch die Basilika in Mariapfarr, die in unmittelbarer Nachbarschaft zum Museum ist, und verrät ein paar interessante Details zum Bau, den Fresken und Reliquien...
Zum Thema:
>> Weitere Artikel von Peter J. Wieland findest du >>HIER<<
>> Mehr Lungau-News findest du >>HIER<<
>> Mehr Salzburg-News findest du >>HIER<<
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.