Steindorfer Moos
Eines der letzten Refugien des Blauschillernden Feuerfalters
Einfach war er wahrlich nicht, der Einsatz der Schüler der Landwirtschaftlichen Fachschule Tamsweg, aber er hat sich gelohnt. Nach erfolgten Pflegearbeiten im Steindorfer Moos bei Mauterndorf soll der vom Aussterben bedrohte Blauschillernde Feuerfalter dort wieder mehr Lebensraum vorfinden.
MAUTERNDORF. "Der Blauschillernde Feuerfalter, mit wissenschaftlichem Namen 'Lycaena helle', ist eine mittlerweile vom Aussterben bedrohte Schmetterlingsart, die in Österreich nur mehr sehr isoliert zu finden ist", erklärt Clara Leutgeb. Sie ist die Zuständige für die Schutzgebietsbetreuung im Lungau. "In Salzburg beschränkt sich das Vorkommen auf den Lungau", führt sie aus, "und hier sind es einige wenige Standorte, die noch besetzt sind."
Der Grund des lediglich beschränkten Vorkommens des Blauschillernden Feuerfalter liege darin, dass seine bevorzugten Lebensräume – meist extensiv genutzte Niedermoorwiesen mit Brachebereichen – rar geworden seien. Wirtschaftlich unrentabel, würden sie oft entweder aufgelassen oder intensiviert, was sich beides negativ auf die Artenvielfalt auswirke. "Aber nicht so im Europaschutzgebiet Steindorfer Moos", freut sich Lungaus Schutzgebietsbetreuerin. "Dort hat der Blauschillernde Feuerfalter noch eines seiner letzten Refugien."
Arbeiten im Steindorfer Moos
Um dort im Steindorfer Moos, das sich in Mauterndorf befindet, zwei Teilgebiete miteinander zu verbinden, wurde im September unter Anleitung der Schutzgebietsbetreuung Lungau eine stark zugewachsene, ehemalige Streuwiese einer ersten Pflege unterzogen. Kein leichtes Unterfangen, nachdem die zahlreichen Regenfälle heuer zu einer Staunässe auf der ohnehin feuchten Fläche geführt hatten. Das ließ die Schüler der Schüler der Landwirtschaftlichen Fachschule Tamsweg aber nicht zurückschrecken, mit Balkenmäher, Motorsensen, Freischneider, Rechen und Heugabeln bewaffnet ihr Bestes zu geben. Außerdem waren die Jugendlichen durch einen Vortrag, der sie im Vorfeld über die Biologie der Art, den Sinn der Aktion und Biodiversität im Generellen informierte, auf die schwierigen Verhältnisse recht gut vorbereitet.
Mehr Vegetation bedeutet mehr Lebensraum
"Durch das Schwenden der Gebüsche, Mähen der offenen Bereiche und händische Austragen des Schnittgutes kann sich in Zukunft wieder eine Vegetation entwickeln, die dem Feuerfalter mehr Lebensraum und damit Ausbreitungsmöglichkeiten bietet", fasst Clara Leutgeb das Ergebnis hocherfreut zusammen.
"Ein herzliches Dankeschön an alle Beteiligten für diesen gelungenen Einsatz für die Natur", sagt sie und betont: "Einfach war er wahrlich nicht, der Einsatz der Schüler der Landwirtschaftlichen Fachschule Tamsweg im Steindorfer Moos bei Mauterndorf. Aber nachdem bereits im letzten Jahr ein Projekt für den Feuerfalter erfolgreich durchgeführt worden war, ist die Schule schon ein 'Profi' für den Schutz des kleinen, flatternden Juwels: der Blauschillernde Feuerfalter." Das Projekt "Schutzgebietsbetreuung Lungau" wird übrigens aus Mitteln des Landes Salzburg und der Europäischen Union finanziert.
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