Erinnerungen wurden wieder wach
Zwölf Jahre nach Brandkatastrophe im Tauerntunnel: Groß angelegte Übung mit über 200 Einsatzkräften
Zwei Wochen vor der offiziellen Eröffnung der zweiten Röhre wurde am Donnerstag im Tauerntunnel der Ernstfall geprobt: Über 200 Helfer versuchten mit vereinten Kräften der Katastrophe nach einem Lkw-Brand und darauffolgender Massenkarambolage Herr zu werden – mit Erfolg.
ZEDERHAUS/ FLACHAU (ga/ar/rec). Eine Totalsperre der Tauernautobahn für mehr als zwei Stunden war vergangene Woche vonnöten, um diese Übung im großen Stil durchzuführen.
Über zehn Schwerverletzte
Insgesamt nahmen laut Einsatzleitung 198 Personen der Einsatzorganisationen und drei Notärzte mit 49 Fahrzeugen daran teil. Viele der Helfer waren bereits vor zwölf Jahren beim großen Brand im Tauerntunnel dabei. Mitten in der stark verrauchten Röhre kamen mitunter Erinnerungen an das Drama von damals hoch, während laut Übungsannahme über zehn mehr oder weniger schwer verletzte Personen geborgen werden mussten. Für den FF-Bezirkskommandanten Johannes Pfeifenberger war es eine mehr als gelungene Alarmübung. Er lobte die gute Zusammenarbeit mit der Polizei, den einzelnen Freiwilligen Feuerwehren aus dem Pongau und Lungau, mit dem Roten Kreuz, den Notärzten und der Asfinag.
Funkanlage bereitete Probleme
Vor Ort waren auch BH HR Robert Kissela, der Pongauer BH-Stv. Werner Schwarzmann, Asfinag-Sprecherin Anita Oberholzer, die Katastrophenreferenten der BH Tamsweg sowie St. Johann, Philipp Santner und Maximilian Mauer und der Pongauer BFK Robert Lottermoser. „Die Übung soll vorwiegend Schulungscharakter haben und den Einsatzkräften zum Kennenlernen der Einrichtungen in der neuen Tunnelanlage und der Überwachungszentrale St. Michael im Lungau dienen“, so Kissela. Einzig die Tunnelfunkanlage lieferte Grund zur Kritik. Sie war sehr schnell überlastet, Verbesserungen werden notwendig sein.
Abtransport der Verletzten
durch die zweite Röhre
Der Beweis, wie wichtig die zweite Tunnelröhre ist – nicht nur um den Verkehr ohne Stau fließen zu lassen, sie kann bei Katastrophen Leben retten –, gilt als erbracht. Verletzte konnten in den Querstollen erstversorgt und über die unbeschadete Röhre problemlos abtransportiert werden.
Fotos: Gerd Adler/ Franz Neumayr
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