Hände weg vom Frauenhintern!
Watchgroup ortet sexistische Werbung bei Karosserie Konrad. Ein Po und Hände sind das Problem.
Die Salzburger Watchgroup hat wieder zugeschlagen und zwar gab es einen kräftigen Klapps auf die Finger vom Karosseriezentrum Konrad in St. Veit. Der Betrieb ließ in den Bezirksblättern ein Inserat abdrucken, auf dem ein "Frauenhintern" in Hotpants dem Griff zweier Männerhände ausgesetzt ist. Im Schriftzug fordert Karosserie Konrad: "Lassen Sie nicht jeden an Ihre Karosserie!" Lustig oder? Nicht für die Watchgroup gegen sexistische Werbung.
"Sexismus in Werbung, der nur auf sexualisierte weibliche Körperteile reduzierte Frauen mit Produkten, die absolut nichts mit einem menschlichen Körper zu tun haben, gleichsetzt, wurde schon öfter vom Werberat beanstandet und wird auch hier eingesetzt", heißt es in der Beschwerde des Österreichischen Werberates, "Die zupackenden, besitzergreifenden Männerhände suggerieren, dass ein Mann über eine Frau wie über ein Fahrzeug verfügen kann. Die Firma Konrad fordert Frauen zwar auf, nicht wahllos jeden x-beliebigen Mann 'ranzulassen', bedient aber das Rollenbild von männlicher Überlegenheit und setzt Frauen mit einer sexuellen Ware gleich." Nach den Kriterien der Watchgroup ist diese Werbung als sexistisch einzustufen, heißt es auch auf deren Homepage.
"Werbung muss auffallen"
"Wir wollten etwas Witziges machen. Werbung ist eben nur wirkungsvoll, wenn sie Aufmerksamkeit erregt. Wir haben das Inserat ohne bösen Hintergedanken gestaltet und den Frauen nicht zu nahe treten wollen", wehren sich die Inhaber Konrad Hettegger und Andi Rohrmoser, "Es ist schade, dass Klein- und Mittelbetriebe, die sich Gedanken über ihre Werbung machen, 'bestraft' werden." Zuvor erhaltenes Feedback sei durchwegs positiv gewesen und vor allem Frauen hätten sich über das Inserat amüsiert. Dennoch fordert die Watchgroup und der Werberat zur Einsicht auf: "Wir hoffen, der Meisterbetrieb Konrad ist lernfähig und erkennt, dass sexistische Bilder und Sprüche der falsche Weg sind, um für Qualität und weibliche Kundinnen zu werben."
Zu schnell geschossen
Durch die Forderung eines sofortigen Stopps dieser Werbemaßnahme hat Konrad eingelenkt und kein knackiger Frauenhintern in hochgeschnittenen Hotpants stößt die Bezirksblattleser mehr an. Ersetzt wurde er durch den Schriftzug "Zensur".
"Die Watchgroup ist grundsätzlich eine gute Organisation. Wir glauben aber, dass in unserem Fall zu schnell geschossen wurde. Wir halten unsere Werbung für harmlos", resümieren die Inhaber, sind der Forderung der Watchgroup aber nachgekommen.
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