Neues vom "Chrizzlyhof"
Begegnungsort für Menschen mit Behinderung in Bischofshofen nimmt konkrete Formen an.
79 Pongau Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf verlassen in den nächsten zwei Jahren die Schule. Wie ihr Leben dann weitergeht, können sich sie und ihre Eltern oft nicht aussuchen. "Menschen mit Behinderung bleiben oft nach Beendigung der Pflichtschulzeit noch Jahre an der Schule, weil keine geeigneten Arbeitsplätze gefunden werden können“, weiß Sabine Seidl, selbst Mutter zweier autistischer Buben aus eigener Erfahrung.
Weit weg von daheim
Die Wartelisten in Werkstätten sind lang, und aufgrund fehlender finanzieller Ressourcen, können sie bei hohem Pflegebedarf auch dort nicht aufgenommen werden. Die Folge ist häufig, dass diese Jugendlichen in andere Bundesländer ausweichen müssen. Nicht selten finden sie gar keine Arbeits- oder Trainingsmöglichkeiten und werden von den Eltern zu Hause gepflegt.
Platz schaffen, wo keiner ist
Seit fünf jahren beschäftigt sich Seidl aus eigener Notwendigkeit heraus mit diesem Thema. Seit drei Jahren setzt sie mit Stephan Maurer (Regionalverband), Lisi Silbergasser (Familienberatung) und Thomas Thöny (Caritas) alles daran, im Pongau einen Begegnungsort zu schaffen, wo beeinträchtigte Jugendliche gemeinsame Beschäftigung finden, wo sie Therapien erhalten und ihre Freizeit verbringen können. Nun scheint ein pasendes Objekt in Ortsnähe Bischofshofens gefunden zu sein. Unter dem Namen "Chrizzlyhof" soll dort Inklusion gelebt und diese Jugendliche trainiert werden, um später in einem Arbeitsplatz integriert werden zu können.
Konzept-Präsentation
"Im Regionalverband Pongau, dem Familienberatungsbüro, der Stadtgemeinde Bischofshofen und einem noch inoffiziellen Träger haben wir tolle Unterstützer des Projektes gefunden"freut sich Sabine Seidl über die Entwicklung. Das Konzept, das mittlerweile kein Wohnen vor Ort mehr vorsieht, wird noch diese Woche in einer Klausurtagung dem Land präsentiert.
"Wir brauchen den Chrizzlyhof"
Für Bischofshofens Ortschef Hansjörg Obinger, selbst seit dem Projektbeginn engagiert dabei, ist der Chrizzlyhof nicht nur eine Herzensangelegenheit, sondern eine Notwendigkeit: "Ich bin überzeugt, dass der Pongau dieses Projekt braucht. Unser Standort ist ideal, unsere Konzept ausgereift – wir hoffen, dass unser Bild mit dem der zuständigen Stellen beim Land übereinstimmen."
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.