Verkehrssicherheit
Polizist Siegfried Aigner: "Sicherer ist, wer sichtbarer ist"
Wie man möglichst sicher durch die oft dämmrige Herbst- und Winterzeit kommt, verrät Siegfried Aigner, der stellvertretende Polizeibezirkskommandant im Lungau, der für Verkehrssicherheitsfragen der Exekutive im Lungau zuständig.
LUNGAU. "In den Herbst- und Wintermonaten ist es besonders für Fußgänger und Radfahrer gefährlich", warnt Siegfried Aigner, der stellvertretende Polizeibezirkskommandant im Lungau. Er ist für Verkehrssicherheitsfragen der Exekutive im Lungau zuständig. "Die Tage werden immer kürzer und aufgrund der Zeitumstellung setzt die Dämmerung noch früher ein. Radfahrer und Fußgänger sollten zu ihrer eigenen Sicherheit darauf achten, dass sie gut sichtbar sind und von anderen Verkehrsteilnehmern möglichst früh wahrgenommen werden. Die Auswirkungen von Dunkelheit auf die Sicherheit im Straßenverkehr sind nicht zu unterschätzen", betont Aigner aus langjähriger Praxiserfahrung im polizeilichen Dienst.
Sich sichtbar machen
"Ob Fahrradfahrer oder Fußgänger, wer früher erkannt wird, ist sicherer unterwegs", sagt Aigner. Deshalb sei eine funktionierende auffällige Beleuchtung wichtig. Am Fahrrad oder an der Kleidung leisten zusätzliche Reflektoren eine wichtige Unterstützung zur besseren Sichtbarkeit. "Ein dunkel gekleideter Fußgänger wird von einem Autofahrer, der mit Abblendlicht fährt, erst aus einer Entfernung von 25 bis 30 Metern wahrgenommen", erklärt Aigner. "Hellgekleidete Fußgänger können hingegen aus zirka 50 Metern erkannt werden. Zusätzliche reflektierende Materialien können die Sichtbarkeit auf 130 bis 160 Meter erweitern", erklärt er.
"Ein dunkel gekleideter Fußgänger wird von einem Autofahrer, der mit Abblendlicht fährt, erst aus einer Entfernung von 25 bis 30 Metern wahrgenommen. Hellgekleidete Fußgänger können hingegen aus zirka 50 Metern erkannt werden. Zusätzliche reflektierende Materialien können die Sichtbarkeit auf 130 bis 160 Meter erweitern." (Siegfried Aigner, Polizei Lungau)
Das passende Outfit
"Die Farbe von Alltagskleidung hat übrigens keine großen Auswirkungen auf die Sichtbarkeit", so Aigners Hinweis. "Dennoch wird zum Tragen heller Kleidung geraten, weil sie auftreffendes Licht besser reflektiert. Sie ersetzt Lampen und andere Lichtquellen aber nicht." Kleidungsstücke, die mit großen Reflektoraufdrucken versehen sind, seien ideal. Auch Reflektorarmbänder, -anhänger oder -aufnäher sowie Warnwesten und reflektierende Rucksacküberzüge verbessern die Sichtbarkeit. Fußgänger könnten auch Leuchten oder Blinklichter verwenden. Diese hätten eine gute Signalwirkung und tragen dazu bei, deutlich früher erkannt zu werden. "Im Handel werden entsprechende Lichter unter anderem für Sportler, wie etwa Jogger, angeboten", erklärt Aigner und ergänzt: "Wer bei Dunkelheit seinen Vierbeiner zum Gassigehen ausführt, kann diesem zum Beispiel ein Leuchthalsband anlegen und damit nicht nur die Sichtbarkeit des Tieres erhöhen, sondern auch sich selbst schützen."
Entscheidend ist auch "wo"
"Auch das Vermeiden von schlecht beleuchteten Fahrbahnabschnitten, sofern kein ordnungsmäßiger Gehsteig vorhanden ist, ist ratsam", führt Aigner aus. "Das Benutzen von gut beleuchteten Übergangsstellen, an denen Fußgänger und Radfahrer sowie Fahrzeuge gut erkennbar sind, ist wesentlich." Von Relevanz sei außerdem, wo Fußgänger und Fahrradfahrer bei Dunkelheit unterwegs sind. "In der gut beleuchteten Innenstadt sind sie vergleichsweise gut zu erkennen", erklärt Aigner. "Anders ist die Situation auf Landstraßen, die überwiegend unbeleuchtet sind. Zwar ereignen sich dort weniger Unfälle – was mit dem geringeren Aufkommen an Radfahrern und Fußgängern zusammenhängt – dafür ist deren Schwere aber bedeutender."
Auch das "Bike" fit machen
Aigner abschließend: "So wie sein Auto, sollte man auch sein Fahrrad winterfit machen, bevor man damit fährt. Das betrifft vor allem Beleuchtung, Rückstrahler, Bremsen und Reifen.
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