Solidarität rollt im Lieferwagen Richtung Pongau

Am Ende eines Tages sind die Körbe im Pinzgau leer: Bahri Troja, Konstanze und Tina Widmann sowie Damir Voit (v.l.). | Foto: Gudrun Dürnberger
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  • Am Ende eines Tages sind die Körbe im Pinzgau leer: Bahri Troja, Konstanze und Tina Widmann sowie Damir Voit (v.l.).
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Ein aufgebrochener Mehlsack, ein Brotlaib vom Vortag, das Netz Orangen, in dem eine einzige schlecht ist oder die Schokoosterhasen, die nach dem Ostermontag nicht mehr gekauft werden – all diese Waren müssen aus den Regalen der Supermärkte verschwinden und landen im Müll.

Herbert Gschwendtner als "Pate"

Ab Mitte Mai wird sich das im Pongau aber ändern. Ein Bus wird diese Produkte bei den beteiligten Märkte abholen. An seinem Steuer sitzt häufig kein geringerer als Herbert Gschwendtner, bekannt aus Film und Fernsehen. Monatlich wird er diese Lebensmittel dort hin bringen, wo sie gebraucht werden – zu armutsgefährdeten, sozial bedürftigen Menschen in den Pongauer Gemeinden.

"Das braucht der Pongau auch"

"Die Aktion nennt sich 'Rollende Herzen – verteilen statt wegwerfen' und wird im Pinzgau schon erfolgreich unter der Leitung von Obfrau Tina Widmann durchgeführt", erzählt Gschwendtner beim Pressefrühstück, bei dem auch die Zuhörer mit dieser aussortierten Ware verköstigt werden, "Ich habe diese Aktion kennengelernt und gewusst: Das will ich auch für den Pongau." Im Pinzgau verteilt Tina Widmann und ihr Freiwilligenteam mittlerweile eine Tonne Lebensmittel an ca. 500 Kunden monatlich – "Tendenz steigend", weiß die Landesrätin a.D. Und weil das im Pongau genauso nötig sei, organisierte Herbert Gschwendtner prompt einen Bus und suchte Freiwillige für die Umsetzung – "und ab Mitte Mai kann's los gehen."

Gemeinden mit im Boot

Nach Gesprächen mit den Bürgermeistern der Gemeinde sind auch ein Lagerraum in Pfarrwerfen gefunden und die richtigen Plätze für die Ausgabe, damit die Hemmschwelle für die Betroffen möglichst niedrig bleibt. „Mit Herbert Gschwendtner bekommen die Rollenden Herzen ein vertrautes, beliebtes Gesicht. Das ist sehr wichtig, denn Armut lebt versteckt und es braucht Vertrauen in jemanden, bevor man sich für Hilfe öffnet", freut sich Widmann über die prominente Unterstützung.

Kein Nachweis – keine Bezahlung

„Wir vertrauen auf die Menschen. Daher verlangen wir keinen Nachweis der Bedürftigkeit. Jeder der meint, er sei in einer finanziellen Situation, in welcher eine Gratiseinkaufstasche weiterhilft, ist willkommen“, erklärt Tina Widmann, „Bei uns sind die Sachen gratis. Was man geschenkt bekomme, das verkauft man nicht weiter. Das widerspräche unserer Philosophie." Schlecht brauche sich dabei niemand zu fühlen, denn die Kunden helfen mit, Lebensmittel sinnvoll zu verwertet anstatt sie zu entsorgen, ergänzt Gschwendtner.

Hilfe zurückgeben

Die Unterstützungswelle ist im Pongau groß. Schnell finden Widmann und Gschwendter freiwillige Helfer. Unter ihnen ist z.B. Thomas Gschwandtner, der ehrenamtlich die Logistik leitet, oder Sepp Hippolt, der beim Hochwasser in Hüttau viel Unterstützung erfahren hat und nun etwas zurückgeben will: "Es ist nur eine kleine Hilfe, die ich leisten kann, aber es tut gut, etwas zurückzugeben."

Termine:

Gestartet wird am Mittwoch, den 14. Mai
Mittwoch 14. Mai/ 11. Juni/ 9. Juli/ 1. Okt/ 29. Okt/ 26. Nov
Hüttau: beim Bauhof 11:00 - 11:15
Pöham: Dichtlwirtparkplatz 11:30 - 11:45
Pfarrwerfen: beim Lager vom Festsaal 12:00 - 12:15
Werfenweng: bitte nach Pfarrwerfen kommen 12:30 - 12:45
Werfen: beim Feuerwehrhaus 12:30 - 12:45
Tenneck: Postplatz 12:55 - 13:10
Mühlbach: Parkplatz gegenüber Feuerwehrhaus 13:45 - 14:00
Bischofshofen: Maria - Emhart - Platz 14:20 - 14:50

Mittwoch 21. Mai/ 18. Juni / 10. Sept/ 8. Okt/ 5. Nov/ 3. Dez
Flachau: Parkplatz Feuerwehr Flachau 11:00 - 11:15
Kleinarl: Parkplatz hinter Gemeinde beim Gemeindebauhof 11:50 - 12:05
Wagrain: Parkplatz hinter der Gemeinde 12:45 - 13:00
Hüttschlag: beim Feuerwehrhaus 13:55 - 14:10
Großarl: Brucknerstr. gegenüber Schuhhaus Pointner 14:35 - 14:50
St. Johann: Feuerwehrparkplatz 15:20 - 15:50
St. Johann: Sportplatz Reinbach 16:00 - 16:30

Mittwoch 28. Mai/ 25. Juni/ 17. Sept/ 15. Okt/ 12. Nov/ 10. Dez
St. Martin: Parkplatz hinter der Gemeinde 11:00 - 11:15
Niedernfritz: Parkplatz schräg unterhalb der Autobahnbrücke 11:30 - 11:45
Filzmoos: bei der Feuerwehr 12:15 - 12:30
Eben: Parkplatz Sportanlagen 12:55 - 13:10
Altenmarkt: Parkplatz beim Bahnhof 13:45 - 14:00
Forstau: Parkplatz Feuerwehr 14:30 - 14:45
Radstadt: Parkplatz beim Stadtteich 15:00 - 15:30
Untertauern: bitte bei Bedarf nach Radstadt kommen 15:00 - 15:30

Mittwoch 4. Juni/ 2. Juli/ 24. Sept/ 22. Okt/ 19. Nov/ 17. Dez
Bad Gastein: Lesesaal Böckstein 11:00 - 11:15
Bad Gastein: Parkplatz gegenüber der Raika 11:30 - 11:45
Bad Hofgastein: Parkplatz vom Berg- und Alpenvereinsheim, Parkstr. 14 12:00 - 12:15
Dorfgastein: beim Bauhof, Ledererstr. 8 12:30 - 12:45
Goldegg: Parkplatz beim Schloss 13:20 - 13:35
St. Veit: Feuerwehrhaus 14:00 - 14:15
Schwarzach: Brucknerstr. gegenüber Schuhhaus Pointner 14:30 - 15:00

Am Ende eines Tages sind die Körbe im Pinzgau leer: Bahri Troja, Konstanze und Tina Widmann sowie Damir Voit (v.l.). | Foto: Gudrun Dürnberger
Sie werden sich um die Pongauer kümmern: Thomas Gschwandtner (Freiweilliger), Tina Widmann (Obfrau), Herbert Gschwendtner (Initiator) Katharina Kirchberger (Freiwillige) und Josef Hipplot (Freiwilliger).
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