St. Michael Krampusumzug 2019
Das Finale der Lungauer Krampusläufe fand diesmal in St. Michael statt. Aus den versteckten Winkeln aller Himmelsrichungen kamen sie herbei, um diese letzte Gelegenheit im Lungau noch mal auszukosten. Auch aus den umliegenden Gegenden, sogar von den Barmstoana, hoch über Hallein. Einige haben auch ihren Nachwuchs mitgebracht. Ein paar so kleine Sauteife und Minihexen! Da es aber in der Hölle nicht sehr liebevoll zugeht frag ich mich……… Vermisst nicht zufällig jemand sein Kind seit letztes Jahr?
Stargast bei diesem Finale waren zweifellos Gestalten die aus Bayern gekommen sind.
Die „Widdersdorfer Wolferer“! Der Ort liegt irgendwo im Bayrischen Wald.
Mit deren Brauch hat es eine besondere Bewandtnis. Der Ursprung liegt in den Zeiten, wo es im bayrischen Wald noch viele Wölfe und Bären gab. Und von Hirtenbuben, die diese mittels Glocken und Goasseln (Peitschen) von ihrem Vieh fernzuhalten suchten. Am Ende des Weidejahres, um Martini herum (November) sind sie zu den Bauern gegangen um sich ihren Hirtenlohn zu holen. Mit kleinen Glocken haben sie ihr kommen angekündigt.
Heute gibt es weder Bären noch Wölfe noch Hirten. So hat sich dieser Brauch etwas verändert. Beibehalten wurde er jedoch, denn er hat zu viel Freude bereitet. Die Glocken wurden immer größer und mächtiger und lauter und wohl auch zahlreicher. So kommt es vor allem im November und den Rauhnächten zum sogenannten „Woifauslossn“. So ziehen sie durch den Ort, erbitten immer noch kleine Geldspenden und vertreiben mit den gewaltigen rythmischen Glockenschlag lautstark imaginäre Wölfe und Bären von den menschlichen Behausungen.
Sie haben also eigentlich nichts mit Krampussen zu tun, sondern sind am ehesten noch mit den Perchten vergleichbar – mit viel Lärm böse Geister vertreibend. So lautstark wie sie durch St. Michael gezogen sind, ist bei uns bestimmt vor Schreck jeder böse Rauhnachts-Geist getürmt!
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