Großübung „SAMSON 2024“ gestartet
Übungsannahme: Schweres Zugsunglück mit Dutzenden Verletzten

Bei der Übung: (v.l.n.r.) Ronald Kiss (Steiermärkische Landesbahnen), Heike Krug-Leitold (Steiermarkbahn), Christoph Wiedl (Katastrophenschutzreferent Lungau), Herbert Gewolf (Landeseinsatzleiter, Österreichische Wasserrettung), Felix Gautsch (Bezirkspolizeikommandant Lungau), Hannes Pfeifenberger (Bezirksfeuerwehrkommandant Lungau), Andrea Schindler-Perner (Landesklinik Tamsweg), Dr. Werner Aufmesser (Präsident, Rotes Kreuz Salzburg), Joachim König (Bezirksleiter-Stellvertreter, Bergrettung Lungau), Stefan Herbst (Landesrettungskommandant)
 | Foto: Rotes Kreuz Salzburg
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  • Bei der Übung: (v.l.n.r.) Ronald Kiss (Steiermärkische Landesbahnen), Heike Krug-Leitold (Steiermarkbahn), Christoph Wiedl (Katastrophenschutzreferent Lungau), Herbert Gewolf (Landeseinsatzleiter, Österreichische Wasserrettung), Felix Gautsch (Bezirkspolizeikommandant Lungau), Hannes Pfeifenberger (Bezirksfeuerwehrkommandant Lungau), Andrea Schindler-Perner (Landesklinik Tamsweg), Dr. Werner Aufmesser (Präsident, Rotes Kreuz Salzburg), Joachim König (Bezirksleiter-Stellvertreter, Bergrettung Lungau), Stefan Herbst (Landesrettungskommandant)
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Die Übung läuft seit den frühen Morgenstunden. Starkregen, Hochwasser und ein schweres Zugsunglück mit vielen, teils schwer Verletzten direkt neben der Mur: das ist das Übungsszenario der Großübung „SAMSON 2024“, das die rund 350 beteiligten Einsatzkräfte auf das Äußerste fordert.

LUNGAU. Die länder- und organisationsübergreifende Großübung startete heute, am 13. April 2024, in den frühen Morgenstunden im Raum Tamsweg. Ziel ist das Trainieren der Zusammenarbeit der beteiligten Einsatzkräfte und Organisationen.

Dutzende Verletzte bei Zugsunglück

Die Übungsannahme: Ein Zug verunglückt auf dem Gleis der Murtalbahn zwischen Tamsweg und Ramingstein. Nach den hohen Niederschlagsmengen der vergangenen Tage führt die Mur Hochwasser. Bei dem Unfall gibt es zahlreiche, teils schwer Verletzte. Ein großflächiger Stromausfall und Ausfall des Digitalfunks erschweren die Einsatzbedingungen zusätzlich.

„Nach einem halben Jahr intensiver Vorbereitung freuen wir uns, das anspruchsvolle Trainingsszenario heute mit unseren Partnerorganisationen abzuarbeiten. Insgesamt sind rund 350 Einsatzkräfte im Einsatz“,

erklärt Landesrettungskommandant Stefan Herbst.

„Eine Übung in dieser Größe ist etwas Besonderes, umso mehr bedanken wir uns bei den Kolleg:innen aus dem Rettungsbezirk Lungau für ihre Gastfreundschaft und großartige Unterstützung in der Umsetzung“,

so Herbst.

Wiedl: „Im Fokus steht die Koordinierung aller Beteiligten.“

Für Christoph Wiedl, den Lungauer Katastrophenschutzreferenten, ist die Bildung einer gemeinsamen Einsatzleitung und das Aufrechterhalten einer funktionsfähigen Kommunikation die größte Herausforderung bei einer Übung dieser Größenordnung.

„Das wird oft unterschätzt. Wenn das nicht funktioniert, wissen die einzelnen Einsatzorganisationen nicht mehr, was rund um sie herum passiert“

, erklärt Wiedl.
Als Katastrophenschutzreferent müsse er die Lage mit Blick auf den ganzen Bezirk jederzeit einschätzen können: „Im Fokus steht die Gewährleistung eines koordinierten Einsatzes aller Einsatz-, Hilfs- und Rettungsorganisationen.“

Steiermärkische Landesbahnen

Die Steiermärkischen Landesbahnen stellen nicht nur das Gleis für die Übung zur Verfügung, sie nehmen auch aktiv daran teil.

„Unser Übungsszenario stellt eine Kollision zwischen einer Baudraisine und einem Personenzug nach. Dabei sollen in erster Linie die Meldekette und der Ablauf der Kommunikation beübt, aber auch kontrolliert werden. Hierbei liegt ein besonderes Augenmerk auf der Kommunikation mit den verschiedenen Einsatzorganisationen. Aber auch die Organisation und die Zusammenarbeit bei der Menschenrettung ist für uns ein wichtiger Aspekt dieser Übung“,

erklärt Ronald Kiss, Direktor der Steiermärkischen Landesbahnen.

Foto: Rotes Kreuz Salzburg

Zusammenarbeit der Einsatzorganisationen

Alle Einsatzorganisation sind gefordert, diesen Großunfall unter den erschwerten Bedingungen in enger Kooperation aufzuarbeiten. Gemeinsam sichern die Blaulichtorganisationen die Unfallstelle und beginnen mit der Bergung und Versorgung der verletzten Personen.
Um einen raschen Lageüberblick zu erhalten werden Drohnen und Suchhunde eingesetzt. So können allenfalls abgängige Personen gefunden und versorgt werden.

Freiwillige Feuerwehren trainieren Zusammenarbeit und Einsatz von Hilfsmitteln

„Für den Ernstfall ist es sehr hilfreich, wenn sich die handelnden Personen kennen und wissen, wer welche Fähigkeiten einbringen kann“,

betont Bezirksfeuerwehrkommandant Hannes Pfeifenberger. Darüber hinaus sei es wertvoll, den Einsatz von Hilfsmitteln wie Winden oder hydraulischem Gerät, die Vermeidung von Umweltschäden, aber auch die Sicherung der Notaufstiege zu trainieren.

Verkehrsregelung, Unterstützung und Beweismittelsicherung
Auch die Polizei sieht unterschiedliche Schwerpunkte, die im Rahmen der Großübung trainiert werden.

„Ein wichtiger Aspekt sind die Schnittstellen in der Gefahrenerforschung, hierbei vor allem das in Gang setzen der Rettungskette“,

erklärt Felix Gautsch, Bezirkspolizeikommandant Lungau.

„Am Beginn unseres Einsatzes liegen die Verkehrsregelung und Absicherungsmaßnahmen sowie die Unterstützung bei der Bergung von Personen bis andere Einsatzorganisationen vor Ort eintreffen“,

führt Gautsch weiter aus. Danach würde sich der Schwerpunkt der Polizeiarbeit auf die Unfallerhebung und Beweismittelsicherung verschieben.

„Wir stellen fest, welche Spuren gesichert werden müssen und was an der Unfallstelle beseitigt werden kann“,

so Gautsch abschließend.

Bei der Übung | Foto: Rotes Kreuz Tamsweg

Herausforderung Mur

Mur stellt besondere Herausforderung für Wasserrettung dar:
Für die Wasserrettung sind solche Szenarien mit einer großen Anzahl an Betroffenen herausfordernd:

„Vor allem im Fließgewässer ist es für uns kein starres Übungsobjekt, sondern die Lage kann sich aufgrund der Strömung jederzeit verändern. Personen können im Fluss abtreiben und müssen gesucht werden“,

so Herbert Gewolf, Landeseinsatzleiter der Österreichischen Wasserrettung. Die Mur sei darüber hinaus ein besonderes Gewässer, erklärt Gewolf:

„Für Motorboote aufgrund der geringen Tiefe nicht zu befahren und zum Waten ist die Tiefe zu gering und die Strömung zu stark. Wir können nur mit Wildwasserbooten und speziell ausgebildeten Fließ- und Wildwasserrettern vorgehen.“

Schiefer: „Sicherheit im unwegsamen und steilen Gelände“

„Wir sind für die Sicherheit der Einsatzkräfte vor Ort im unwegsamen und steilen Gelände verantwortlich“,

so Georg Schiefer, Einsatzleiter der Bergrettung Tamsweg. Verletzte und nicht gehfähige Personen werden von den Mitgliedern der Bergrettung geborgen,

„wir sichern im schwierigen Gelände ebenso alle teilnehmenden Einsatzkräfte durch unterschiedlichste technische Verfahren wie Mannschaftsflaschenzug oder Seilbahnbau.“

Im Sucheinsatz steht zusätzlich die Bergrettungshundestaffel, da eine Übungsannahme lautet, dass verletzte Personen abgetrieben wurden und auch das Flussufer abgesucht werden muss.

Umfassende Versorgung sichergestellt

Die Verletzten werden in die Landesklinik Tamsweg transportiert, welche die Übung nützt, um die internen Abläufe bei Massenverletzungen zu trainieren. Darüber hinaus wird bei der Freiwilligen Feuerwehr Tamsweg ein Betroffeneninformationszentrum (BIZ) eingerichtet. Hier betreut das Rotkreuz-Kriseninterventionsteam alle unverletzten Personen. Ziel ist es, diese Personen nach der traumatischen Erfahrung des Unfalls psychisch zu stabilisieren.

Landesklinik Tamsweg übt Bewältigung von Vielzahl von Verletzten

Andrea Schindler-Perner, Wirtschaftsdirektorin der Landesklinik Tamsweg freut sich sehr an der Übung teilzunehmen.

„Es ist eine große und seltene Chance, gemeinsam mit allen Einsatzorganisationen ein großes Schadensereignis zu üben. Wir werden viel lernen, um für den Ernstfall bestens gerüstet zu sein. Unser Dank gilt unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die sich sofort bereit erklärt haben, an SAMSON 2024 teilzunehmen“,

so Schindler-Perner.

Teilnehmende Einsatzkräfte und Organisationen:

  • Bezirkshauptmannschaft Tamsweg
  • Steiermärkische Landesbahn
  • Freiwillige Feuerwehren aus dem Lungau
  • Bezirkspolizeikommando Lungau
  • Österreichische Wasserrettung
  • Österreichischer Bergrettungsdienst
  • Landesklinik Tamsweg
  • Österreichisches Rotes Kreuz, Landesverband Steiermark
  • Bayerisches Rotes Kreuz
  • Österreichisches Rotes Kreuz, Landesverband Salzburg

Quelle: Aussendung Rotes Kreuz Salzburg

Siehe auch:

Lungau probt Ernstfall mit Zugunglück in Großübung Samson 2024

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Rotes Kreuz: Besuchsdienst sucht Verstärkung:

Besuchsdienst des Roten Kreuzes sucht noch Freiwillige

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Lungauer Museumsverein Tamsweg sucht Exponate

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Karneralm-Kapelle benötigt dringend Renovierung

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