"Wir werden Tourenskidestination"
Bischofshofen und Sonnenterasse wollen hoch hinaus mit der Trendsportart in freier Natur.
BISCHOFSHOFEN/SCHWARZACH/ST. VEIT (ar). Gerade die letzte Hochkönigtrophy hat es wieder gezeigt: Das Interesse am Tourenskisport ist ungebrochen und breitet sich sowohl am Leistungs- als auch am Breitensportsektor rapide aus.
Trend schafft neue Marke
Während auf der internationalen Sportmesse ISPO in München die absoluten Neuheiten in Sachen Tourenausrüstung präsentiert werden, überlegen findige Tourismusprofis unsererorts, wie sie den Trend für sich nutzen können.
"Wir in Bischofshofen konnten ohne eigenen Lift bei wintersportbegeisterten Gästen gegen große Namen wie Flachau oder St. Johann Alpendorf nicht konkurrieren. Also sind wir gut beraten, eine andere Nische für uns zu suchen und die haben wir definitiv im Tourenskibereich gefunden", verrät Bischofshofens Citymanager Herwig Pichler. Im Schwarzach/St. Veiter Tourismusverbandschef Richard Pirnbacher hat Pichler einen Verbündeten gefunden, um gemeinsam eine Strategie zu erarbeiten und in beiden Tourismusregionen umzusetzen.
Sorgsam die Natur nutzen
„Damit auch Ortsunkundige auf zwei Bretteln am Berg sicher rauf und wieder runter finden, haben wir eigene Tourenstrecken mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden ausgearbeitet und markiert. Ideal also für alle Breitensportler - vom Anfänger bis zum erfahrenen Skibergsteiger", so Herwig Pichler. "Dieses wunderbare Gelände müssen wir einfach nutzen, wobei es in heiklen Bereichen eigene Lösungen braucht. So haben wir im untersten Bereich des Knappensteigs beispielsweise eine Probebeschneiung mit einer Schneelanze durchgeführt", macht Pichler Lust, sich fernab von Diskussionen mit Skiliftbetreibern die Tourenski anzuschnallen.
"Alle sollen profitieren"
Überzeugt von der Idee einer neuen Tourenskidestination zeigt sich auch Richard Pirnbacher. "Man darf nicht jammern, sondern muss ab und an über den Tellerrand hinausschauen. Mit unserem Angebot schaffen wir neue Zugänge in unsere wunderbare Natur. Auch Schneeschuhwandern bieten wir begleitend an, ebenso wie Touren mit Bergführern", schwärmt Pirnbacher.
Um die Wertschöpfung im Ort zu halten, wird es Kooperationen mit Sportartikelgeschäften geben, wo die Ausrüstung zum erschwinglichen Preis ausgeliehen werden kann. Botschafter für den Tourenskisport – der übrigens nur in Salzburg, Tirol, Vorarlberg und Kärnten als Sportart anerkannt ist – sind die international beobachteten Veranstaltungen "City Speed up" in Bischofshofen und die "Hochkönigtrophy".
Was es braucht sind natürlich Berater von Bergrettung, Naturschutz, Jagd und ausgebildeten Bergführern. Danach wollen die beiden Tourismusregionen klare Linien vorgeben und Skitourenkarten ausarbeiten. Schon im Winter 2013/14 will man sich dann aber als Tourenskidestination im Wintertourismus etablieren.
Zur Sache: "Tourengehen und Skibergsteigen entwickeln sich im Breitensportbereich rapide. Der Tourenskiverkauf macht mittlerweile schon ein Drittel vom Alpinskiverkauf aus. Tendenz steigend. Schon in wenigen Jahren wird man hier gleichziehen", vermutet Hervis Einkaufleiter Hartware Franz Milicevic.
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