Mit Begeisterung zur Pflicht?

Kothgasser: „Kranke brauchen ehrliche Zuwendung, ohne Motivation erhalten sie das nicht.“
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  • Kothgasser: „Kranke brauchen ehrliche Zuwendung, ohne Motivation erhalten sie das nicht.“
  • hochgeladen von Julia Hettegger

„Angenommen das Bundesheer würde in seiner bestehenden Form beibehalten und dadurch würde ein verpflichtendes Sozialjahr für junge Frauen und Männer ermöglicht werden – was wären die Vor- und Nachteile dieser Einführung und wie stehen Sie persönlich bzw. in Ihrer Funktion zu dieser Lösung?“, diese Frage stellte ORF-Sprecherin Romy Seidl im Rahmen des offenen Himmels ihren zehn Gesprächsparntern bei der Podiumsdiskussion im Kultur- und Kongresshaus St. Johann. Eine heiß umstrittene Fragestellung, deren Antworten die Diskutanten aus Politik, Kirche, dem Roten Kreuz wie der Land- und Katholischen Jugend vor großem Publikum darlegten. Der Tenor des Abends sprach gegen ein verpflichtendes Sozialjahr.

Selbst- und Berufsfindung gegen Motivationslosigkeit
Lediglich Karl Schnell, Landesparteiobmann der FPÖ wie Theresia Stöckl, Landesleiterin der Landjugend sprachen sich unter bestimmten Umständen dezidiert für das verpflichtende Sozialjahr aus. Es sei eine Möglichkeit zur Ziel- wie Selbstfindung und zur Berufswahl der Teenager. Darüber hinaus könnte die Jugend auf diesem Wege größere Wertschätzung in der Gesellschaft erfahren und ihre Daseinsberechtigung in der Bevölkerung finden – so die positiv-Statements.

Bedenken äußerten diverse Gesprächsteilnehmer gegenüber der Verpflichtung und die damit verbundene Motivation unwilliger Jugendlicher: „Die Frage ist, ob unmotivierte Jugendliche den hilfsbedürftigen Menschen die nötige Form von Zuwendung, Unterstützung und Anerkennung gegenüberbringen können“, wirft Erzbischof Alois Kothgasser in die Runde, „zusätzlich sind unwillige Jugendliche wohl eher eine Belastung für das Fixpersonal in den Sozialinstitutionen als eine adäquate Unterstützung“, ergänzt Ingrid Riezler, SPÖ Bereichssprecherin für Soziales, Frauen und Erwachsenenbildung, die weiter darauf hinweist, Jugendliche lediglich in der „Beziehungsarbeit“ zu sehen, „schließlich muss die hohe Qualität in der Pflege erhalten bleiben.“

„Jugend könnte Wälder säubern oder Bücher schleppen“
Das Statement der Motivationslosigkeit will Karl Schnell jedoch nicht gelten lassen, sei doch die Angebotspalette, in denen die Jugendlichen ihren Dienst leisten können, nicht nur auf Pflegeleistungen begrenzt.

Einig sind sich jedoch alle, dass die Umsetzung nur mit einer guten Ausblidung im Hintergrund, einer angemessenen Entlohnung, unter Forderung der Jugendlichen und mit gewissen Boni erfolgen sollte.

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