St. Johanns Eltern überhört?

Eine Nachmittagsbetreuung, in der neben den Hausaufgaben auch Platz für Spiel und Sport bleibt, wird gefordert. | Foto: RMA Archiv
  • Eine Nachmittagsbetreuung, in der neben den Hausaufgaben auch Platz für Spiel und Sport bleibt, wird gefordert.
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Erneut flammt die Diskussion zum Thema pädagogische schulische Nachmittagsbetreuung in St. Johann auf. Evi Huber von der SPÖ fordert eine ordentliche Bedarfserhebung und die Einführung bis Herbst. Bürgermeister Mitterers Standpunkt dazu ist klar: „Wenn die Rahmenbedingungen passen, bekommt die Stadt ihre Nachmittagsbetreuung.“

ST. JOHANN (jb). Kaum neigt sich das erste Schulsemester dem Ende zu, werden wieder Stimmen der St. Johanner Eltern laut, die für ihren Nachwuchs eine pädagogische schulische Nachmittagsbetreuung an den Volksschulen fordern. „Seit Jahren treten engagierte Eltern immer wieder an mich heran, starten Unterschriftenaktionen und verfassen Mails, um in der Bezirkshauptstadt endlich eine pädagogische schulische Nachmittagsbetreuung zu erhalten,“ erklärt Evi Huber, Stadtparteivorsitzende der SPÖ St. Johann. Mag. Elke Kickinger ist eine dieser engagierten Frauen, die sich an der Unterschriftenaktion für das nächste Schuljahr beteiligt haben: „Ich selbst bin eine berufstätige Mutter mit zwei Kindern und mit dem Schuleintritt meiner ‚Großen‘ wird das Thema Nachmittagsbetreuung für mich brisant. Daher setze ich mich dafür ein.“ Kickingers Forderungen sind klar definiert: „Ich will, dass meine Kinder nicht nur ‚aufbewahrt‘ werden, sondern ein freizeitpädagogisches Angebot mit Hausübungsbetreuung und sportlich, kreativen und spielerischen Tätigkeiten erfahren.“ Aber sie stoßen mit der Unterschriftenaktion auf verschlossene Türen.

Eltern verstehen die Abweisung durch die Gemeinde nicht
„Jährlich ist es dasselbe ‚Spiel‘ der Gemeinde“, klagt Evi Huber, „die engagierten Frauen werden mit ‚Ausreden‘ abgewimmelt. Grundsätzlich werden alle Eltern, die Bedarf anmelden, an die ‚Villa Kunterbunt‘, eine Tagesbetreuung des Trägervereins Hilfswerk, verwiesen.“ Eltern, die sich bei Huber melden, fordern jedoch eine Betreuung im Schulgebäude. „Ich möchte, dass meine Kinder gleich in der Schule bleiben können, sonst benötigt man erst wieder Zeit oder eine Person, um die Kinder abzuholen und in die ‚Villa Kunterbunt‘ zu bringen. Außerdem wäre in der Schule die passende Infrastruktur bereits vorhanden“, führt Kickinger die Forderungen der Eltern weiter aus. Bei einem Betrag von ca. 80 Euro plus Essensgeld für fünf Wochentage pro Monat, wäre das Angebot zudem erschwinglich, meldet Evi Huber: „Warum sollen wir in der Bezirkshauptstadt mehr bezahlen als Bürger anderer Gemeinden?“, fragt sich die Sozialdemokratin. Außerdem wirft sie Bürgermeister Günther Mitterer vor, das Thema nicht ernst genug zu nehmen: „Die pädagogische schulische Nachmittagsbetreuung ist eine jahrelange Forderung der SPÖ, die bereits in der jährlichen Bedarfserhebung abgewürgt wird.“ Sie fordert: „Eine ordentliche Bedarfserhebung! Wenn schon am Erhebungsbogen auf die ‚Villa Kunterbunt‘ verwiesen wird, organisieren sich viele Eltern lieber selber. Sie helfen sich untereinander, aktivieren Nachbarn oder lassen den Nachwuchs fallweise ein paar Stunden alleine.“ Diese Kritik lässt Bürgermeister Günther Mitterer nicht gelten: „Die Gemeinde tut sehr viel für die Kinder. Wir machen Tagesmütter leistbar, es gibt die ‚Villa Kunterbunt‘ und im SPZ auch eine pädagogische Nachmittagsbetreuung. Der Erhebungsbogen wird alljährlich ab der Schuleinschreibung ausgegeben.“ Schön und gut, meint Evi Huber, aber Kinder, die bereits in Betreuung seien, würden aus der Erhebung fallen und damit sehe der Bedarf natürlich kleiner aus, als er sei. „Jedes Kind, das in St. Johann einer Nachmittagsbetreuung bedarf, wird auch betreut“, kontert Bürgermeister Mitterer. Auch, dass die Thematik nicht ernstgenommen würde, weist der Ortschef zurück: „Das Problem liegt weder am Bedarf, noch gibt es Desinteresse an der Betreuung. Pädagogen, die dafür eingestellt werden müssten, sind Landesbedienstete und daher ist auch das Land zuständig. Bereits seit drei Jahren ist die pädagogische schulische Nachmittagsbetreuung Thema bei uns, was ich auch Landeshauptfrau Burgstaller schon dargelegt habe. Das Land ist hier säumig, nicht die Gemeinde!“ Warum diese Form der Betreuung in Städten wie Hallein und Zell am See, nicht aber in St. Johann möglich ist, fragt sich wiederum Evi Huber. Ihre Forderung ist klar: „Bis September 2011 muss es diese Möglichkeit der Betreuung für St. Johanner Eltern geben“ – dafür will sie sich weiterhin stark machen.

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