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Max Rossberg (Ferienregion Lungau, re.) mit Ousman Kebbeh (Tourismusmanager von Gambia). | Foto: Foto: Rossberg
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  • Max Rossberg (Ferienregion Lungau, re.) mit Ousman Kebbeh (Tourismusmanager von Gambia).
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LUNGAU. Max Rossberg, Werbefachmann und Tourismusstratege aus Tamsweg, war Ende Oktober bein einer internationalen Konferenz der UNWTO im Biosphärenreservat Röhn (BRD) dabei. Mit Produkten aus dem Bezirk – Schöpernes und Speck (gesponsert von der Fleischhauerei Lankmayer), Rahmkoch (Fötschlbäuerin in Unternberg) und anderen Köstlichkeiten rührte er die Werbetrommel für den Lungau.

BB: Herr Rossberg, Sie nahmen unlängst an der Konferenz der UNWTO (Welttourismus Organisation der Vereinten Nationen) teil. Worum ging‘s?
ROSSBERG:
„Es ging in diesem zwölftägigen Seminar und Workshop um die Entwicklung innovativer Tourismusprodukte zum Erhalt der biologischen Vielfalt. Biologische Vielfalt umfasst die Flora, Fauna, Landschaft und vor allem die materiellen sowie immateriellen Kulturgüter.“

Materielle und immaterielle Kulturgüter - konkretisieren Sie bitte!
ROSSBERG:
„Burgen, Schlösser, Kirchen wie auch Volks- und zeitgenössische Kultur.
Die UNWTO gab gerade bekannt, dass eine Milliarde Menschen im Jahr 2012 verreisen. Die UNWTO hat zusammen mit uns Teilnehmern nach Ideen und Konzpten gesucht, wie man diese Wirtschaftsmacht zum Schutz der biologischen Vielfalt in geschützten Gebieten, wie Nationalparks, Naturparks und Biosphärenparks nachhaltig nutzen kann.“

Stopp, hier muss ich einhaken – Biosphärenpark ist mir ein Begriff. (lacht)
ROSSBERG:
(lacht) „Na klar, der Lungau ist ein Biosphärenpark der UNESCO. Natürlich habe ich als österreichischer Delegierter dieses Forum ausgibig genutzt, um die im Ferien-Region-Lungau-Masterplan aufgeführten Ideen mit den internationalen Kollegen und Fachreferenten zu erörtern.
Der Grundtenor war, dass der Lungau bei den sich abzeichnenden touristischen Entwicklungen gut abscheiden wird, wenn er seine Hausaufgaben macht.“

Welche touristischen Entwicklungen meinen Sie?
ROSSBERG:
„TUI das größte Touristikunternehmen Europas sowie der schweizer Reiseveranstalter Kuoni mit weltweit 12.000 Mitarbeitern haben auf dieser Konferenz den Trend „Weg vom Massenpauschalprodukt hin zu individueller Erlebnis- und Kulturreise“ eindrucksvoll anhand von Zahlen dokumentiert. Beide Konzerne geben mittelfristig veralteten und konventionellen Tourismusprodukten keine Chance.“

Individuelle Erlebnis- und Kultrureise – ist dies im Lungau überhaupt möglich?
ROSSBERG:
„Jeder von uns weiß, dass die Preise und Gewinne von Produkten, die einzigartig sind, höher sind als von Allerwelts-Artikeln. Derzeit bieten wir im Tourismus austauschbare Produkte an. Skipauschalen für drei Tage gibt es in jeder Skiregion der Welt, genauso wie den Sommer-Fun und Wanderurlaub für die Familie.
Der Lungau hat bis jetzt nur sehr zaghaft das touristsich vermarktet, was uns einzigartig in der Welt macht: Samongruppen, Vereinigten, Prangstangen, Gonesrennen, die Wallfahrtskirche St. Leonhard, Preberschießen und so weiter und so fort – das sind unkopierbare Alleinstellungsmerkmale. Von einem überregionalen Preiswettbewerb sind diese touristischen Angebote ausgeschlossen.

In meinen Ohren hört sich das so an, als hätte der Lungau bisher geschlafen – zumindest in der Vermarktung dieser Uniquate. Pflichten Sie dem bei?
ROSSBERG:
„Nein, so kann man das nicht sagen. Um daraus touristische Produkte zu entwickeln bedarf es eines Generalplans an dem gemäß den UNWTO-Empfehlungen alle Intressengruppen aktiv mitarbeiten. Es müssen sämtliche wirtschaftliche, touristische und politischen Funktionäre auf Region- und Landesebene, sämtliche Brauchtumsvereine, alle Bürgerinitiativen, alle nichtsstaatlichen Organisationen (Alpenverein, Naturschutzbund,...), und private Intressensgruppen (Angler, Jäger, Vogelkundler,...) eingebunden werden. Im Grunde genommen muss jeder interessierte Lungauer Zugang dazu haben, damit aus den oben genannten Ideen erfolgreiche touristische Angebote werden.

Analysen, Forderungen und Worte alleine reichen nicht. Gibt es konkrete Umsetzung-Absichten Ihrerseits?
ROSSBERG:
„Wenn der Lungau langfristig die Abwanderung stoppen will, den Wirtschaftsstandort stärken und Arbeitsplätze schaffen will, dann bleibt uns nichts andres übrig als diesen Weg zu beschreiten. Die UNWTO würde uns sogar auf diesem Weg begleiten, sofern wir es ernst mit einem solchen Schritt meinen. Von einer solchen Tousimusstrategie werden wir nicht nur den Zielen des Biosphärenparks gerecht, sondern ermöglichen allen Lungauern von den neuen zuvor angeführten touristischen Trends zu profitieren.“

Das heißt, was planen Sie konkret?
ROSSBERG:
„Ich verhandle gerade mit diversen Regierungsstellen über eine Fortsetzung dieses Semiars und Workshops der UNWTO hier im Lungau.“

Interview: Peter J. Wieland

Max Rossberg (Ferienregion Lungau, re.) mit Ousman Kebbeh (Tourismusmanager von Gambia). | Foto: Foto: Rossberg
Teilnahme-Diplomüberreichung an Rossberg von Jürgen Nauber (UNWTO). | Foto: Rossberg
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