Lungau auf der Überholspur
Die neuesten Daten der AK Salzburg zeigen, dass der Lungau im längerfristigen Vergleich seinen Abstand zum Salzburger Durchschnittseinkommen von 9,5 Prozent auf 7,1 Prozent verringern konnte. Er überholte damit den Pinzgau und ließ diese Region ebenso wie den Pongau hinter sich. Die Lungauer verdienen 1.778 Euro brutto (1.294 Euro netto) im Monat, 14 Mal im Jahr. Berechnet wurde dieser Medianlohn, in dem man die Bestverdiener und die Schlechtverdiener aus der Berechnung ausklammerte. Zum Vergleich: im Flachgau, dem Spitzenreiter, verdienen die Frauen und Männer 2.049 Euro (1.435 Euro), der Landesschnitt beträgt 1.913 Euro (1.364 Euro).
In den vergangenen rund zehn Jahren sind die Bruttomedianeinkommen im Lungau um 23,1 Prozent gestiegen. „Das sieht aber nur auf den ersten Blick gut aus. Denn: Die Lungauer verdienen brutto nach Abzug der Preissteigerungen nur geringfügig mehr als 2002, nämlich gerade einmal um 0,4 Prozent!“, sagt AK-Präsident Pichler.
Auch die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Lungau haben immer weniger Geld zur Verfügung. Das minimale Einkommensplus kann außerdem eine gefühlte Inflation von 8 bis 9 Prozent bei den Preisen für Grundbedürfnisse - für die man fast täglich Geld ausgibt - wie Wohnen, Nahrungsmittel oder Treibstoff nicht wettmachen. „Außerdem frisst die kalte Progression in einem ungerechten Steuersystem alles auf, was Gewerkschaften als Lohnerhöhungen erstreiten“, kritisiert Pichler.
Zwar ist im Vergleich Jänner 2012 und Jänner 2013 die Entwicklung der Beschäftigung (insgesamt 6.872) in keinem anderen Salzburger Bezirk so schlecht wie im Lungau (nur ein Plus von 0,5 Prozent beziehungsweise 36 Stellen), doch auch hier ist der Blick auf eine längerfristige Entwicklung aussagekräftiger: denn zwischen 2008 und 2012 stieg die Zahl der neuen Arbeitsplätze nirgendwo in Salzburg so stark, wie im Lungau, nämlich um 499 beziehungsweise 7,8 Prozent an. Der Bezirk liegt damit in diesem Zeitraum deutlich über der durchschnittlichen Entwicklung im Land Salzburg, wo es ein Plus von 5,4 Prozent gibt. Zum Vergleich: Pongau + 7,4 Prozent, Pinzgau +6,3 Prozent, Stadt Salzburg +5,5 Prozent und Flachgau + 3,8 Prozent. Die rote Laterne hat der Tennengau mit +2,4 Prozent.
Die Hitliste der Gemeinden führt Unternberg (+ 93 neue Arbeitsplätze), vor St. Margarethen (+ 66), St. Michael (+ 35) und Tweng (+ 24) an.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.