So ist's um den Lungau in Sachen Arbeit, Wirtschaft und Einkommen bestellt!

Informierten umfassend: Bernhard Kendlbacher (AK Lungau, li.), Siegfried Pichler (Präsident AK Salzburg, 2. v. li.), Reinhold Hinterleitner (AK-Bezirksstellenkoordinator), Markus Pichler (Betriebsratsfondrevisor).
  • Informierten umfassend: Bernhard Kendlbacher (AK Lungau, li.), Siegfried Pichler (Präsident AK Salzburg, 2. v. li.), Reinhold Hinterleitner (AK-Bezirksstellenkoordinator), Markus Pichler (Betriebsratsfondrevisor).
  • hochgeladen von Peter J. Wieland

LUNGAU. Im Vergleich zu Jänner 2015 verzeichnet der Lungau aktuell einen Arbeitsplatzzuwachs von 1,4 Prozent (100 Stellen). Darüber informierte die Arbeiterkammer Salzburg. Damit ist die Beschäftigungsentwicklung leicht unter dem Bundeslanddurchschnitt (1,5 Prozent). Die größten Zuwächse verzeichneten die Gemeinden: Tamsweg, Mariapfarr, Tweng und Thomatal. Rückgänge gab es vor allem in St. Michael, Ramingstein und Mauterndorf.

Fünfjahresanalyse

Ein ähnliches Bild zeigt sich in der Fünfjahresanalyse: Zwischen 2011 und 2016 sind im Lungau 357 neue Arbeitsplätze (plus 5,4 Prozent) entstanden. Kurzfristig und langfristig gesehen liegt der Beschäftigungszuwachs des Bezirks fast genau im Landesschnitt.

Frauenbeschäftigung

Werden die längerfristigen Beschäftigungszuwächse nach Geschlechtern betrachtet, zeigt sich für die Experten der AK im Lungau eine gänzlich andere Entwicklung als in den restlichen Bezirken. Die Frauenbeschäftigung entwickelte sich weit weniger dynamischer als die der Männer. Während im Lungau die Männerarbeitsplätze stark stiegen (218 Stellen bzw. 6,8 Prozent), war die Frauenbeschäftigung mit einem moderaten Plus von 139 Arbeitsplätzen bzw. 4,0 Prozent im Bezirksvergleich am schwächsten.

Produktion-Sektor im Wachsen begriffen

Nach wie vor sind, so analysierte das die Arbeiterkammer Salzburg, die Stützen des Lungauer Arbeitsmarkts die Bauwirtschaft, Industrie und Gewerbe sowie der Fremdenverkehr. Dabei sei insbesondere auf die Bedeutung des Fremdenverkehrs für die Lungauer Wirtschaft im Winter hinzuweisen: Fast jeder fünfte Arbeitsplatz befindet sich in der Tourismusbranche, im Sommer allerdings nur jeder zehnte.
Gegenüber Jänner 2015 kam es zu einem Beschäftigungswachstum vor allem im Erziehungs- und Unterrichtsbereich (plus 57), Gesundheits- und Sozialbereich (plus 22), in der Landwirtschaft (plus 13) und in der Warenherstellung (plus 13). Zu deutlichen Rückgängen kam es bei den wirtschaftlichen Dienstleistungen (minus 15) und in der Beherbergung und Gastronomie (minus 10).

Gesundheits- und Sozialbereich als Arbeitsplatz-Motor

Auch im langfristigen Vergleich (seit 2011) zeige sich der Gesundheits- und Sozialbereich als funktionierender Arbeitsplatz-Motor: 111 neue Stellen (plus 16,8 Prozent) wurden in diesem Zeitraum geschaffen. Dahinter folgen: Beherbergung- und Gastronomie sowie wirtschaftliche Dienstleistungen.
Der Lungau ist der einzige Bezirk in dem der produzierende Sektor an Arbeitsplätzen zulegen konnte. Seit 2011 wuchs dieser Wirtschaftsbereich um 2,6 Prozent. Im langfristigen Vergleich kam es nur im Erziehungs- und Unterrichtsbereich zu einem Arbeitsplatzverlust (minus 3,1 Prozent).

Arbeitslosigkeit sinkt deutlich

Die Arbeitslosenquote im Lungau liegt bei 6,2 Prozent. Kein anderer Bezirk in Salzburg hat so viele Arbeitslose in Relation zur Bevölkerung. Darauf weist die AK ebenfalls hin. Gegenüber dem Vorjahr ist diese Quote allerdings um 0,5 Prozentpunkte zurückgegangen.
In absoluten Zahlen: Im ersten Halbjahr 2016 waren 628 Personen im Lungau ohne Arbeit. Das entspricht einem Rückgang von 6,4 Prozent (Bundeslandschnitt: 3,4 Prozent). Damit war der Rückgang der Arbeitslosigkeit nach dem Pinzgau (minus 7,1 Prozent) der zweitstärkste im ganzen Bundesland. Rechnet man zu den Arbeitslosen noch die Schulungsteilnehmer, erhöht sich die Anzahl auf 694 Personen.
Die Arbeitslosigkeit war im Lungau in den vergangenen Jahren eher stabil. Zwar stiegen im Zuge der Finanzkrise die Arbeitslosenzahlen, allerdings kehrten sie im Gegensatz zu allen anderen Bezirken relativ rasch wieder auf das Vorkrisenniveau zurück. Auch im Vorkrisenvergleich ist der Lungau der Bezirk mit dem niedrigsten Anstieg der Arbeitslosigkeit.

So viel verdient man im Lungau!

Hagen- und Tennengebirge teilen Salzburg grundsätzlich nicht nur in „Innergebirg und Außergebirg“, sie stellen auch eine Einkommensgrenze dar. Im Flachgau werden die höchsten Löhne bezahlt. Gefolgt von der Stadt Salzburg und dem Tennengau. Der Lungau liegt mit einem Bruttomedianeinkommen (2015) von 1.935 Euro, 14-mal im Jahr, dahinter auf dem vierten Platz und um 110 Euro unter dem Landesdurchschnitt von 2.045 Euro. Auf den letzten beiden Plätzen befinden sich Pinzgau (1.863 Euro) und Pongau (1.860 Euro). Von den südlichen Bezirken verdienen die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Lungau am meisten. „Trotz der positiven Entwicklung des Lungaus herrscht noch immer eine große Kluft zwischen den Einkommen im Süden und im Norden Salzburgs“, sagt AK-Präsident Pichler. „Der Grund liegt vor allem darin, dass Innergebirg der Anteil an weniger gut dotierten Arbeitsplätzen im Dienstleistungssektor höher ist.“

Tourismus mit Luft nach oben

Im Lungau ist der Tourismus eine tragende Säule der regionalen Wirtschaft. Trotzdem gebe es laut AK Salzburg noch Potenzial: Während Pongau und Pinzgau im Tourismusjahr 2014/15 8,9 bzw. 10,3 Millionen Nächtigungen verzeichneten, waren es im Lungau 1,3 Millionen.
Im Tourismusjahr 2014/15 war der Lungau der einzige Bezirk Salzburgs der ein leichtes Minus (von 0,7 Prozent) bei den Nächtigungen verzeichnete, alle anderen Regionen lagen deutlich im Plus. Doch im Folgejahr ging es gleich wieder bergauf, 2015/16 konnte ein Plus von 4,7 Prozent erzielt werden.
Die „Hotspots“ des Tourismus im Lungau liegen in vier Gemeinden, nämlich Tweng (fast ausschließlich im Winter), St. Michael, Mauterndorf und Mariapfarr – hier finden rd. 80 Prozent der Lungauer Nächtigungen statt. „Die Möglichkeiten im Bezirk sind noch nicht ausgeschöpft“, betont AK-Präsident Pichler. „Der Lungau könnte zweifellos noch einige Hotels im 4-Sterne-Bereich vertragen. Denn ein noch stärker wachsender Tourismus würde dem Bezirk und vor allem der hohen Arbeitslosigkeit gut tun.“

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