Verein "IG fem"
"Der Blick von Frauen auf die Welt fehlt in der Literatur"

Zwei Autorinnen, ein Ziel: Die Literaturlandschaft weiblicher machen. Denn in dieser Branche sind Frauen nicht ausreichend repräsentiert, finden Dorothea Pointner (linka) und Gerlinde Hacker (rechts). Im Juli 2019 gründeten die beiden daher den Verein "Interessengemeinschaft Feministische Autorinnen", kurz IG fem genannt. | Foto: Patricia Kornfeld
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  • Zwei Autorinnen, ein Ziel: Die Literaturlandschaft weiblicher machen. Denn in dieser Branche sind Frauen nicht ausreichend repräsentiert, finden Dorothea Pointner (linka) und Gerlinde Hacker (rechts). Im Juli 2019 gründeten die beiden daher den Verein "Interessengemeinschaft Feministische Autorinnen", kurz IG fem genannt.
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Mehr Feminismus in der Literatur, Politik und Öffentlichkeit: Dafür steht der Verein "IG fem" aus Margareten.

WIEN/MARGARETEN. Zwei Autorinnen, ein Ziel: Die Literaturlandschaft weiblicher machen. Denn in dieser Branche sind Frauen nicht ausreichend repräsentiert, finden Dorothea Pointner und Gerlinde Hacker. Im Juli 2019 gründeten die beiden daher den Verein "Interessengemeinschaft feministischer Autorinnen", kurz IG fem genannt.

Dieser setzt sich unter anderem für die Förderung von feministischen Haltungen und Aktionen in der Literatur sowie in Kunst, Politik und Öffentlichkeit ein. "Uns ist im Laufe der Zeit aufgefallen, wie groß die Benachteiligung von Autorinnen ist, wie selten sie erwähnt und wie schlecht sie bezahlt werden. Wir haben gemerkt, dass wir etwas tun müssen, um die Situation zu verändern", erklärt die Präsidentin des Vereins, Gerlinde Hacker.

Zu viele "alte weiße Männer"

Seither organisiert die IG fem zahlreiche Veranstaltungen, wie zum Beispiel Lesungen oder Workshops. Zudem lädt sie Frauen zu regelmäßigen Treffen, etwa zu Lesekreisen oder Online-Schreibgruppen, in denen die gemeinsame Textproduktion und das anschließende Vorlesen im Mittelpunkt stehen. In der „feministischen Theoriegruppe“ beschäftigen sich Teilnehmende mit aktuellen feministischen Ansätzen, Themen und Strömungen sowie mit feministischer Sprach- und Literaturwissenschaft.

Im Rahmen dieser Zusammenkünfte entstand auch die Idee, eine „feministische Leseliste“ für den Deutschunterricht der Unter- und Oberstufe zu entwickeln, wie Vizepräsidentin Dorothea Pointner erklärt. Gemeinsam mit Expertinnen werden hierfür Werke zusammengetragen, die sowohl moderne weibliche als auch männliche Rollenbilder vermitteln sollen.

„Bei unseren Recherchen zu den Geschlechterschieflagen im Kunst- und Literaturbereich stießen wir auf die Tatsache, dass an österreichischen Schulen derzeit zwischen 88 und 100 Prozent Werke von ‚alten weißen Männern‘ gelesen werden“, so Pointner. Hacker ergänzt, dass der Blick von Frauen oder Mädchen auf die Welt völlig fehle.

Die Geschlechterschieflage sei auch im Schulwesen zu beobachten: „Bei unseren Recherchen stießen wir auf die Tatsache, dass an österreichischen Schulen derzeit zwischen 88 und 100 Prozent Werke von ‚alten weißen Männern‘ gelesen werden“, so Pointner. In der "feministischen Leseliste" werden Werke vorgeschlagen, die sowohl moderne weibliche als auch männliche Rollenbilder vermitteln.
 | Foto:  Patrick Tomasso/Unsplash
  • Die Geschlechterschieflage sei auch im Schulwesen zu beobachten: „Bei unseren Recherchen stießen wir auf die Tatsache, dass an österreichischen Schulen derzeit zwischen 88 und 100 Prozent Werke von ‚alten weißen Männern‘ gelesen werden“, so Pointner. In der "feministischen Leseliste" werden Werke vorgeschlagen, die sowohl moderne weibliche als auch männliche Rollenbilder vermitteln.
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Rollenbilder überdenken

Gerade für Burschen sei es wichtig, Empathie zu lernen und auch aus weiblicher Perspektive die Welt zu betrachten. Was Figuren in Romanen oder Geschichten tun, kreiere Vorbilder und zeige, welchen Weg man einschlagen kann. Damit alteingesessene Rollenbilder aufgebrochen werden können, ist es wichtig, mit den Schulen anzufangen, betont Pointer.

„Sprache ist ganz wichtig. Spreche ich ausschließlich in der männlichen Form? Fühlen sich Frauen auch angesprochen oder sind sie nur mitgemeint? Spreche ich auf Augenhöhe, nehme ich die andere Person in ihren Bedürfnissen oder Weltanschauungen wahr? Es ist wichtig, eine Sprache zu finden, der Frauen und Mädchen Ausdruck verleihen können und die Burschen und Männer wertschätzen sowie wahrnehmen können", meint Hacker.

Literatur spielt aus Sicht der IG fem eine wichtige Rolle, da Frauen darin ihre eigenen Geschichten erzählen, weibliche Lebensrealitäten sichtbar machen und zur Reflexion anregen. | Foto:  Miguel Bruna/Unsplash
  • Literatur spielt aus Sicht der IG fem eine wichtige Rolle, da Frauen darin ihre eigenen Geschichten erzählen, weibliche Lebensrealitäten sichtbar machen und zur Reflexion anregen.
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Gleichzeitig beginne die Prävention von Gewalt gegen Frauen bei der Sprache, ist auf der Website der IG fem zu lesen. Sprache könne dazu beitragen, diese Form der Gewalt zu normalisieren, beispielsweise indem Femizide medial als "Beziehungsdramen" dargestellt werden oder die Verantwortung von den Tätern auf die Opfer verlagert wird. Literatur spielt aus Sicht der IG fem eine wichtige Rolle, da Frauen darin ihre eigenen Geschichten erzählen, weibliche Lebensrealitäten sichtbar machen und zur Reflexion anregen.

Weitere Infos zur IG fem, ihren Veranstaltungen und Unterstützungsmöglichkeiten erhält man auf der Website sowie auf Instagram.

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