Margareten
"Unser Standesamt muss bleiben"
Das Standesamt in der Schönbrunner Straße soll in den Alsergrund übersiedeln. Nun wehrt sich der Bezirk.
MARGARETEN. Das Standesamt Margareten in der Schönbrunner Straße 54, zuständig für die Bezirke Wieden, Margareten und Meidling, soll absiedeln. Wie die Stadt Wien plant, sollen die Standesämter Margareten und Josefstadt fusionieren und dabei in das Bezirksamt des 9. Bezirks in die Wilhelm-Exner-Gasse 5 verlegt werden. Die Reduktion von zehn auf lediglich fünf Standesämter ist schon seit Jahren geplant.
Der Bezirk, allen voran Bezirksvorsteherin Susanne Schaefer-Wiery, wehrt sich vehement. Das Standesamt im 5. Bezirk ist vor allem aufgrund seiner guten Erreichbarkeit besonders beliebt. Besonderes Detail: Es war das erste Standesamt, in dem gleichgeschlechtliche Paare sich verpartnern konnten.
Wirtschaftlicher Faktor
"Das Standesamt ist identitätsstiftend für den 5. Bezirk", ist sich Bezirkschefin Schaefer-Wiery gewiss. Zudem fürchtet sie um die wirtschaftliche Existenz der rundherum angesiedelten Gastronomen und Geschäfte. Die Trauungen sind von großer Bedeutung für den lokalen Blumen- und Geschenkehandel, für die Gastronomen des Bezirks und die ansässigen Fotografen.
Für die Margaretner, wie auch für die Anrainer der Nachbarbezirke, ist die Hochzeitslocation günstig zu erreichen. "Durch den Ausbau des U2/U4-Knotenpunkts Pilgramgasse wird die Bedeutung des Standortes auch noch stark zunehmen", so Schaefer-Wiery.
Umsetzung 2020
Die Bezirksvorsteherin appelliert an die Stadtregierung, "diese ausschließlich bürokratische Entscheidung zurückzuziehen, damit den Margaretnern und allen anderen Wienern weiterhin dieser perfekte Ort zur Verfügung steht". Ob sich diese doch noch umstimmen lässt, bleibt jedoch fraglich.
Bereits im Sommer hat der Bezirk Josefstadt gemeinsam mit seiner Bezirksvorsteherin Veronika Mickel-Göttfert (ÖVP) gegen die Umsiedlung seines Standesamtes in den 9. Bezirk protestiert. Sogar eine Petition wurde eingereicht – vergebens. Die Stadt hält weiter an der Zusammenlegung fest und will diese auch wie geplant mit 2020 umsetzen.
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