Wohnen in Mariahilf
Bohrungen für neuen Gemeindebau starten
Nach fünf Jahren ist es nun endlich soweit: Die ersten Schritt zum neuen Gemeindebau in der Stumpergasse 56 in Mariahilf wurden gesetzt.
MARIAHILF. Wiener Wohnen begann mit den ersten Vorarbeiten für den neuen Gemeindebau im 6. Bezirk. In der Stumpergasse 56, dem früheren Institut für Höhere Studien (IHS), entstehen 53 neue Gemeindewohnungen in zwei Gebäudeteilen (die bz berichtete). Damit die städtische Wohnhausanlage auf dem richtigen Fundament errichtet wird, ließ Wiener Wohnen Kernbohrungen durchführen, um Proben des Untergrunds zu ziehen.
Es wurden ein fünf und ein zehn Meter tiefer Schacht mit Durchmessern von zwanzig Zentimeter im Innenhof gegraben. Über diesen Schacht entnahm die Baufirma mehrere Proben, um die Bodenbeschaffenheit zu eruieren. Entnommenes Erdreich und Wasser wird in ein Labor eingeschickt und ausgewertet. Mit dem Ergebnis kann Wiener Wohnen in vier Wochen rechnen. "Wir messen mit der Kernbohrung auch die Dichte des Erdmaterials. Alle Werte bekommen unsere Statiker für die Detailplanung der Wohnhausanlage. Die Messwerte garantieren, dass Wände geradestehen und kein Wasser ins Gebäude dringt", erklärt Marco Egger, der Projektleiter des neuen Gemeindebaus.
Baupläne für den Gemeindebau sind fertig
Fertig hingegen sie die Baupläne: Wiener Wohnen wird sie der Baupolizei noch vor Weihnachten übermitteln und rechnet mit einer Baubewilligung im ersten Quartal 2021. Danach steht dem Abriss des ehemaligen IHS-Gebäudes und dem Neubau nichts mehr im Wege. "Wir brauchen im innerstädtischen Bereich leistbaren Wohnraum. Die neuen Mieter erhalten im 6. Bezirk aber nicht nur günstig eine Wohnung, sondern auch die beste Infrastruktur vor ihrer Haustür", freut sich Bezirksvorsteher Markus Rumelhart (SPÖ).
Die 53 Wohnungen in zwei Gebäudeteilen – die Planung übernahm Neumayer Projektmanagement GmbH – sind zwischen 50 bis 120 Quadratmeter groß und mit zwei bis fünf Zimmern ausgestattet. Das Gebäude an der Stumpergasse wird über sieben Geschosse und ein verglastes Stiegenhaus verfügen, wobei das zweite – etwas nach hinten versetzte Gebäude – fünf Geschosse enthalten wird. Durch die Durchmischung der Wohnungstypen soll das Haus Wohnformen für Jungwiener, Alleinerziehende und Familien mit mehreren Kindern beinhalten, ebenso wie für Paare und Senioren.
Jede Wohnung im neuen Gemeindebau in der Stumpergasse 56 wird über eine Freifläche verfügen - also Balkon, Loggia oder Terrasse. Besonderheit: Gleich von Beginn an wird der Wohnbau mit einer Dach- und Fassadenbegrünung ausgestattet. Auf dem Dach werden neben angebrachten Photovoltaikanlagen zusätzlich noch Bereiche für Urban Gardening und den nachbarschaftlichen Austausch bereit. Neben einem Spielplatz im begrünten Innenhof wird es in dem neuen Gemeindebau auch einen Jugendspielraum geben, der auch als Multifunktionsraum dienen kann.
Initiator der Idee, Mariahilfs ÖVP-Klubobmann, Gerhard Hammerer freut sich zwar, dass die Arbeiten nun endlich starten, ist jedoch skeptisch: "Wir kennen nur das knappe Presse-Briefing, das ein paar Tage vor der Wahl veröffentlicht wurde. Daher haben wir letzte Woche einen Antrag eingebracht, uns die genauen Pläne im Rahmen der zuständigen Kommission zu präsentieren. Das wird vermutlich bis März 2021 erfolgen. Wir hoffen nach wie vor, dass wir über den leistbaren Wohnraum hinaus einige Eckpunkte des 2015 zugesagten 'Generationenhauses' für die Bewohner ermöglichen können, also spezielle Angebote für Kinder und für Senioren."
Die Bauarbeiten starten im kommenden Jahr. Die Gesamtbaukosten für den neuen Gemeindebau werden rund 11,5 Millionen Euro ausmachen. Die bz bleibt dran.
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
1 Kommentar
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.