Mariahilfer Straße
Lamarr-Baustelle wird als Werbefläche genutzt
Die Baustelle des geplanten Lamarr-Kaufhauses auf der Mariahilfer Straße, die aufgrund der finanziellen Schieflage der Signa-Gruppe stillstand, wird jetzt vom Insolvenzverwalter als Werbefläche genutzt.
WIEN/MARIAHILF. Seit der finanziellen Krise der Signa-Gruppe im letzten Herbst liegt die Baustelle des geplanten Lamarr-Kaufhauses in Wien brach. Jetzt hat der Insolvenzverwalter der Projektgesellschaft eine Nutzungsidee entwickelt: Er verwandelt den Rohbau in eine Werbefläche, um zusätzliche Einnahmen zu generieren.
Aktuell prangt ein großflächiges Werbebanner eines Sportartikelkonzerns auf der Fassade des unvollendeten Gebäudes in der Mariahilfer Straße. Obwohl der Bau lediglich zu 30 bis 40 Prozent fertiggestellt ist, ist der Masseverwalter Clemens Richter optimistisch bezüglich eines Verkaufs des Grundstücks und des Rohbaus noch vor dem Winter. Der Verkaufsprozess ist laut Richter bereits in vollem Gange, konkrete Details wurden jedoch nicht preisgegeben. Bisher wird von rund 30 Bietern für das Kaufhaus ausgegangen.
Ursprünglich war die Eröffnung des Kaufhauses für das Frühjahr 2025 geplant. Im Zuge des Insolvenzverfahrens der Lamarr-Gesellschaft wurden bis Anfang April Forderungen in Höhe von rund 340 Millionen Euro angemeldet.
Die insolvente Gesellschaft ist zu je 50 Prozent im Besitz der Signa Prime Capital Invest GmbH, einer Tochterfirma der ebenfalls zahlungsunfähigen Signa Prime Selection, und der Skyred Holding 9 mit Sitz in Luxemburg. Diese Holding ist wiederum eine Tochtergesellschaft der thailändischen Central Group, die auch an anderen Luxusimmobilienprojekten der Signa beteiligt ist und selbst Kaufhäuser, Restaurants und Hotels betreibt.
Gerichtsverfahren gegen Benko
Am Mittwochvormittag, dem 24. April, begann am Landesgericht Innsbruck die Prüfungstagsatzung im Konkursverfahren gegen den Signa-Gründer René Benko. Der Immobilieninvestor erschien persönlich vor Gericht. Von den insgesamt angemeldeten Forderungen in Höhe von zwei Milliarden Euro wurden lediglich 47 Millionen Euro anerkannt.
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