Im Gesicht der Donnersbart...
...das waren noch Zeiten als Karl der Große im Jahr 800 in seiner Landgüterverordnung per Gesetz erließ, alle Häuser zum Schutz vor Blitzschlägen mit Hauswurz zu bepflanzen. Somit erklären sich die unzähligen Beinamen wie zum Beispiel „Donnerwurz“, „Donnersbart“ oder „Wetter- und Dachwurz“ von selbst. Sie sind so unkompliziert, dass auch Menschen ohne jeglichen grünen Finger gut mit ihnen auskommen. Nur mit nassen Füßen sind sogar die so genannten „Immerlebenden“ zum Tode verurteilt.
Die bunten Hauswurzen fühlen sich in jeder noch so kleinen Ritze wohl und begrünen dekorativ Flohmarktware alle Art. Sie bilden aber auch große Pölster, begrünen ganze Dächer und manche ihrer langstieligen Blüten wollen oft gar hoch hinaus und sehen dabei aus als wären sie Periskope. Ihre Ableger muss man nur mit dem Finger abzuknipsen und sie in ein wenig durchlässige Gartenerde stecken und schon wachsen sie zu stattlichen Pflanzen heran, die übrigens auch für Heilzwecke verwendet werden können.
„Wer den Hauswurz hält in Ehren, kann so manche Übel verwehren“
so steht es schon in einem Kräuterbuch aus dem Jahr 1883.
Hauswurzen gehören zu den ältesten „Erste Hilfe-Kräutern“. Wenn es darum geht, einen Insektenstich, eine Prellung oder Verbrennung rasch und unkompliziert zu lindern sind sie genau die richtigen. Mit ihren kühlenden, schmerzstillenden und hautfreundlichen Eigenschaften werden sie in der Volksmedizin außerdem schon lange bei der Behandlung von Geschwüren, Verstauchungen oder leichten Ohrenentzündungen verwendet. Auch Warzen lassen sich mit dem der Aloe Vera ähnlichen Saft behandeln. Sollte heuer noch einmal der Sommer zurück kehren und sogar Sonnenbrände bescheren, würde eine Gesichtsmaske mit Hauswurz ein kühlendes Wunder vollbringen. Blätter mit Joghurt und etwas Honig pürieren, auf die gereinigte Haut auftragen, 20 Minuten einwirken lassen und danach abspülen.
Jedem das seine: Dem Dach der Dachwurz, dem Gesicht der Donnersbart! ;)
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