Circus Aros
Hinter den Zirkuskulissen
Von 22. Oktober bis 1. November wird Circus Aros am Viadukt in Mattersburg gastieren. Zirkusdirektor Markus Reinhard gewährte uns im Interview Einblick in das Leben außerhalb der Manege.
MATTERSBURG. Die Zelte sind aufgebaut, das neue Programm steht. Es ist alles vorbereitet, um dem Publikum vor Ort eine zauberhafte Zeit zu bescheren. Schon morgen heißt es wieder "Manege frei!"
Das wahre Zirkusleben
Seit 26 Jahren ist Markus Reinhard begeisterter Zirkusdirektor. Er liebt sein Leben und seinen Job über alles. Trotz seiner Routine hat er nach all der Zeit immer noch Lampenfieber, wenn es heißt "Vorhang auf" und er das erste Mal vor sein Publikum tritt. Die Aufregung gehört dazu. Mit seiner 12-köpfigen Crew tourt er das ganze Jahr durch Österreich. Zusätzliche Hilfskräfte braucht er nicht.
"Wir machen alles selbst", berichtet er. "Für den Aufbau benötigen wir je nach Wetter- und Bodenverhältnisse einen Tag, für den Abbau nur wenigen Stunden. Wir sind ein eingespieltes Team."
Ein Blick in seinen Zirkuswagen lässt staunen. Niemals würde man fünf Räume und ein Vorzimmer darin vermuten. Im Kamin flackert ein gemütliches Feuer, das Interieur ist modern und komfortabel, in der Küche bereitet sein Frau das Mittagessen vor.
"Wir leben durchgehend in diesem Zirkuswagen", erzählt er stolz. "Ich habe vier Jahre mit einem Freund daran gebaut, um meiner Familie ein schönes Zuhause zu schaffen. Der Wagen ist auf unseren Eigenbedarf zugeschnitten und ermöglicht uns ein autarkes und mobiles Leben. Es fehlt uns an nichts."
Ein Herz für Tiere
Markus Reinhard liebt seine Tiere über alles. Ihr Wohl steht für ihn an erster Stelle.
"Sie gehören zur Familie", meint er mit einem Lächeln. "Wir sorgen stets dafür, dass es ihnen gut geht. Unsere Tiere bekommen das beste Futter, viel Auslauf und ein liebevolles und gewaltfreies Training, das ihnen Spaß macht. Es ist schade, dass in den Köpfen der Menschen immer noch alte Klischees zum Tragen kommen. Zirkustiere werden nicht gequält. Sie sind Teil einer glücklichen Gemeinschaft. Mein Sohn beispielsweise hat unsere Enten als Küken bekommen und aufgezogen. Sie vertrauen ihm blind und sind frei in der Natur unterwegs. Wenn er abends pfeift, kommen sie voller Freude wieder auf das Zirkusgelände zurück."
Turbulente Zeiten
Auf die Zeit der coronabedingten Lockdowns blickt Markus Reinhard heute mit Dankbarkeit zurück.
"In den Monaten, in denen wir festsaßen und keine Vorstellungen stattfinden durften, wurden wir von sehr vielen Menschen unterstützt", berichtet er. "Not macht erfinderisch. Wir haben in dieser Zeit sehr viele neue Ideen geboren. So boten wir Familien beispielsweise an, mit einem unserer Ponys spazieren zu gehen. Im Sommer veranstalteten wir erstmal ein Zirkus-Camp, in dem die Kinder eine Woche lang Kunststücke einstudierten. Am Ende der Woche gab es dann eine Vorstellung in der Manege für die Familien der Kinder. Für Mattersburg planen wir 2022 ebenfalls ein Ferien-Camp. Die Gespräche laufen bereits."
In den Herbstferien erwartet die Zuseher ein neues Programm. Die Clowns haben neue Späße vorbereitet. Es gibt drei Tiershows mit bezaubernden Friesenpferden und ein Artistenpaar aus Australien. Ein besonderes Highlight: Die 6-jährige Tochter des Zirkusdirektors hat ihren ersten großen Solo-Auftritt.
"Wenn sie erscheint, geht immer ein entzücktes Raunen durch das Publikum. Sie verzaubert alle."
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