MV Pöttsching
Kranz-Niederlegung zum 50. Todestag von Peter Zauner

Bürgermeister Martin Mitteregger, Kapellmeister Franz Endler, Ur-Ur-Enkel Benedikt Reisner und Obmann Manfred Püchl | Foto: MV Pöttsching
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  • Bürgermeister Martin Mitteregger, Kapellmeister Franz Endler, Ur-Ur-Enkel Benedikt Reisner und Obmann Manfred Püchl
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Am Montag, den 26. Juni jährt sich zum 50. Mal der Todestag vom Komponisten der burgenländischen Landeshymne, dem Ehrenbürger von Pöttsching: Peter Zauner. Aus diesem Anlass legte der Musikverein Pöttsching mit Ehrengästen am vergangenen Freitag, beim Peter-Zauner Denkmal im Vorgarten der Volksschule Pöttsching einen Kranz mit "Dank und Anerkennung" nieder.

PÖTTSCHING. Die Pöttschingerinnen und Pöttschinger sind stolz auf den Komponisten der burgenländischen Landeshymne, wo sich Peter Zauner mit seinem Musikstück gegen 283 Einsendungen durchgesetzt hat. Heute würde man zu ihm sagen, dass er den "Song-Contest", den "Grand-Prix der Volksmusik" oder "Starmania" gewonnen hat. Peter Zauner war, obwohl er "nur" ein einfacher Landwirt war, ein hochbegabter Musiker und Musiklehrer aus Pöttsching.


Mit 22 bereits Kapellmeister gewesen

Schon in den frühen Kinderjahren (ab dem 5. Lebensjahr) bekam er Unterricht von seinem Vater, welcher Kapellmeister war. Mit 14 Jahren wurde er in Wien musikalisch unterrichtet und mit 17 Jahren ging er als Freiwilliger zur Militärmusik. Als er 22 Jahre alt war, übernahm er die Musikkapelle seiner Vaters und war 50 Jahre lang (von 1908 bis 1958) Kapellmeister. Während der intensiven musikalischen  Aufbau-Arbeit der "Zauner-Kapelle" in den Jahren 1919 bis 1931 wurde jeden Sonntag ganztägig (ausgenommen der Fastenzeit) geprobt. Als Musiklehrer unterrichtete er in 13 Orten. Die Anreise erfolgte großteils mit dem Fahrrad, da es keine Zug- bzw. Bus-Anbindung gab. Das sehr gefragte Musiker-Super-Talent komponierte über 200 Musikstücke und Lieder, welche heute noch gerne von den Orchestern und Blasmusikkapellen gespielt werden. Die bekanntesten Stücke sind die "Wiesergraben Polka", die "Sitanne Polka" und das "Pöttschinger Heimatlied".

Beim Peter Zauner-Denkmal im Vorgarten der Volksschule Pöttsching wurde der Kranz niedergelegt. | Foto: MV Pöttsching
  • Beim Peter Zauner-Denkmal im Vorgarten der Volksschule Pöttsching wurde der Kranz niedergelegt.
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Bäuerliches Outfit für die Zauner-Kapelle

Peter Zauner war Landwirt und gründete 1938 die erste burgenländische Winzergenossenschaft Pöttsching und wurde zum Pionier auf dem Gebiet des Tabakanbaues im Burgenland. Aus diesem Grund war die "Zauner-Kapelle" immer wieder im bäuerlichen Outfit (= westungarische Tracht) unterwegs. Typisch war die Astrachen-Kappe (eine aus lockigen, kleinen schwarz-braunen Lämmerfellen gefertigte  Haube), ein blaues doppelreihiges Gilet mit rotem Saum und Silber-Knöpfen, weißes Trachten-Hemd, ein blaues Trachten-Tuch (Fiata bzw. Fürtuch) aufgesteckt zu einem Dreieck, blaue Stiefel-Hosen und schwarze Stiefel mit Ledersohle (Csizma).

Wie kam es zur Kompostion der burgenländischen Landeshymne?

Bekanntlich kam das Burgenland 1921 zur Österreich. Und da alle übrigen Bundesländer eine "Hymne" hatten, wurde das Burgenland aufgefordert, ebenfalls eine Landeshymne zu gestalten. Das Lied mit dem Text "Mein Heimatvolk, mein Heimatland" von Ernst Josph Görlich (Lehrer aus Steinberg) musste vertont werden und das Burgenland schrieb 1936 einen Wettbewerb aus. Auch Peter Zauner wurde eingeladen. Obwohl er anfangs wenig Interesse hatte, las er den Text immer wieder durch. Eines Abends fiel ihm dazu eine passende Melodie ein. Nach einer Stunde war die Hymne fertig und er reichte diese Komposition ein. Unter insgesamt 282 Einsendungen bekam Peter Zauner die höchste Punkt-Anzahl und stand somit als Sieger fest!

Mit diesem sensationellen, musikalischen Erfolg war Peter Zauner und sein Heimatort Pöttsching in aller Munde, bei allen Burgenländern und weit über die Grenze hinaus bekannt.

Zum 50. Todestag von Peter Zauner spricht der Musikverein Pöttsching "Dank und Anerkennung" aus | Foto: MV Pöttsching
  • Zum 50. Todestag von Peter Zauner spricht der Musikverein Pöttsching "Dank und Anerkennung" aus
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Ehrenbürger seit 1965

Die Gemeinde Pöttsching würdigte das Leben und Wirken von Peter Zauner und ernannte ihn im Jahr 1965 zum Ehrenbürger von Pöttsching. Gestorben ist er am 26. Juni 1973. Der Musikverein Pöttsching spircht anlässlich seines 50. Todestages "Dank und Anerkennung" aus und bezeichnet Peter Zauner als Vorbild für das kulturelle Brauchtum und für die hohen Werte der burgenländischen Blasmusik.

Ur-Ur-Enkel bei Kranzniederlegung dabei

Bei der Kranuniederlegung am vergangenen Freitag waren der Bürgermeister von Pöttsching Martin Mitteregger, Vize-Bürgermeister Erwin Marchhart, der Feuerwehrkommandant Bernhard Kern und sein Stellvertreter Thomas Murnberger, die Obfrau der Volkstanzgruppe Pöttsching Jutta Wunderl, die Pfarrvikarin Marika Kern, sowie die Familie Zauner und Zauner-Reisner mit Benedigt Reisner (= ein Ur-Ur-Enkerl von Peter Zauner) aus Mattersburg.

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