KUZ Mattersburg: Kritik geht weiter
ÖVP und unabhängige Plattform kritisieren die neuen Pläne für das KUZ Mattersburg.
MATTERSBURG. Nach dem Stopp des Projekts im Februar 2018 gab Landesrat Hans Peter Doskozil kürzlich seine Vorstellungen bezüglich des Kulturzentrums Mattersburg bekannt. Die Plattform „Rettet das Kulturzentrum Mattersburg“ kritisiert jetzt auch die aktuellen Pläne für die KUZ-Erneuerung. Sie appelliert in einer Aussendung an LR Doskozil, seine Entscheidung noch einmal zu überdenken.
„Ist ein völliges Desaster“
„Trotz einer kompletten inhaltlichen Neuausrichtung, welche nahezu maßgeschneidert für das bestehende Haus erscheint, soll das Gebäude nach wie vor, abgesehen von einigen denkmalgeschützten Fassaden, abgerissen werden – ein architektonisches und ökonomisches Desaster“, kritisiert Johann Gallis, Sprecher der überparteiliche Plattform „Rettet das Kulturzentrum Mattersburg“.
„Keine objektive Beratung“
Die Plattform stellt sich weiters die Frage, ob die ergebnisoffene Prüfung des Projekts, die im Feber angekündigt wurde, tatsächlich stattgefunden hat bzw. ob Landesrat Doskozil bei seiner Entscheidungsfindung umfassend und vor allem objektiv beraten wurde. „Das nun vorliegende Ergebnis legt aus der Sicht der Plattform vielmehr den Schluss nahe, dass nur jene Akteure, die schon immer für den Abriss des KUZ eingetreten sind, gehört wurden. Um die Möglichkeiten und Potentiale für alternative Planungen ausloten zu können, hätte es aber der Expertise unabhängiger Fachleute dringend bedurft“, betont Gallis.
„Viele offene Fragen“
Auch seitens der Bezirks- und Stadt-ÖVP zeigt man sich von den Plänen für das KUZ wenig begeistert. „Was viele von Anfang an befürchtet haben, hat sich leider bewahrheitet: Weder die Bausubstanz noch die Saalkapazitäten bleiben im neuen Kulturzentrum erhalten. Nach all den vollmundigen Ankündigungen und dem Neustart durch Doskozil bleibt wenig von den ursprünglichen Plänen übrig“, bemängelt Bezirksparteiobmann Christian Sagartz, der von einem KUZ „light“ spricht und ergänzt: „Was vom alten KUZ bleibt, sind viele offene Fragen.“
„Unattraktiver, kleiner Saal“
Eine dieser Fragen betrifft den Veranstaltungssal. „Es ist eine Blamage für die SPÖ, anstatt der angekündigten 600 Sitzplätze gibt es nur mehr 350. Damit wird das KUZ für Events, Kongresse und Tagungen unattraktiv“, so Sagartz.
„In Zukunft werden wir drei gleich große Veranstaltungssäle in Mattersburg haben. Das ist das Ergebnis der SPÖ-Alleinherrschaft in unserer Stadt“, ergänzt Stadtparteiobmann Andreas Feiler.
Aufwertung für die Stadt
„Der Saal im neuen KUZ wird nicht kleiner, da ja die Grundfläche gleich bleibt. Mit der vergrößerten und modernen Aula wird das neue KUZ für Veranstaltungen und Bälle bestens geeignet“, ist hingegen SPÖ-Vizebürgermeister Otmar Illedits, der durch die Errichtung des Landesarchivs und der Landesbibliothek im KUZ eine deutliche Aufwertung für die Stadt sieht, überzeugt.
„Gibt nur Gewinner“
Eine immense Aufwertung der Stadt und des Bezirks Mattersburg sehen auch Bürgermeisterin Ingrid Salamon und SP-Bezirksparteivorsitzender Landtagspräsident Christian Illedits im künftigen Schwerpunkt des Kulturzentrums Mattersburg: „Der nunmehr abgeschlossene Planungsprozess fiel lange und gründlich aus. Sowohl die Stadt, als auch die Bezirksorganisation stehen hinter dem finalen Plan, der selbstverständlich die jüngst durch das Bundesdenkmalamt vorgenommene Teilunterschutzstellung berücksichtigt und den Anforderungen der Bezirksbevölkerung gerecht wird. Aus unserer Sicht gibt es nur Gewinner. Die von der ÖVP aktuell gestreuten Gerüchte, Substanz und Kapazitäten gingen verloren, sind haltlos und entbehren jeder Grundlage.“
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