Ab kommendem Jahr
Neue Gebühren bei Postpartnern
Kommendes Jahr erwarten die Postpartner einige Neuerungen bei den Provisionen von Seiten der Österreichischen Post AG. SP-Bezirksparteichef Christian Illedits kritisiert dieses Vorgehen.
BEZIRK MATTERSBURG. "Die Wohnortnähe ist für die Lebensqualität entscheidend, vor allem für die ältere Generation", so SP-Bezirksparteichef Christian Illedits. Er sieht die geplanten Änderungen für die Postpartner kritisch. "Mit 1. Januar 2020 dünnt die Österreichische Post AG ihre Strukturen im ländlichen Raum weiter aus. Dann sollen jene Provisionen, die Postpartner für ihre Dienste beziehen, dermaßen reduziert werden, dass sich die Partnerschaften schlicht nicht mehr rentieren. Einspringen können dann die Gemeinden – zu Lasten des eigenen Budgets", zeigt sich die SP-Bezirksstelle Mattersburg besorgt. Die ÖVP steht hier in der Kritik dem Sterben der dörflichen Infrastruktur tatenlos zuzusehen und ihre Meinung dazu nicht kund zu tun.
"Postpartner gefährdet"
"Die Suppe müssen die Gemeinden auslöffeln, der Nachteil geschieht am Rücken der Dorfbevölkerung", zeigt sich SP-Bezirkschef Christian Illedits hoch verärgert. Er sieht vor allem die Notwendigkeit des dichten Versorgungsnetzes – 13 Postpartnerbetriebe und eine Postfiliale in den 19 Bezirksgemeinden – für die ältere Bevölkerung am Land. "Die 13 Partner im Bezirk Mattersburg sind in akuter Gefahr finanziell auszubluten, zu schließen", so Illedits. Die Vor-Ort-Dienste müssten dann finanziell von den Gemeinden übernommen werden. Doch die Provisionen seien bereits so gering, dass sie den Bedarf nicht decken.
13 Postpartner im Bezirk
Acht der 13 Partner werden von Privaten, fünf von Gemeinden betrieben. Das kostet den Gemeinden rund 30.000 Euro. Die weitere Reduzierung im kommenden Jahr würde weitere 35.000 Euro an Kosten verursachen. "Während die SPÖ im Burgenland hart daran arbeitet, die Gemeinden und Dörfer des Landes zu stärken, unternimmt die ÖVP einen weiteren Anschlag auf unsere Daseinsvorsorge im ländlichen Raum. Das ist ein Desaster für Land und Leute!", zeigt sich der Bezirksparteichef über das Vorgehen erbost.
Provisionskürzungen
Die burgenländischen Postpartner haben ein Schreiben von der Österreichischen Post AG erhalten, dass die Provisionen für Pakete ab 1. Januar 2020 gesenkt werden sollen. "Für viele Postpartner dürfte es sich dann nicht mehr lohnen und sind somit dazu gezwungen ihre Geschäftsstellen zu schließen", erklärt man von Seiten der SPÖ. "Im ländlichen Raum ist der Postpartner ein wichtiger Bestandteil der Gemeinde, um den Bewohnern, vor allem den weniger mobilen Menschen, lange und komplizierte Wege zu ersparen", erklärt Illedits.
Provision und Arbeitsaufwand
Laut der Österreichischen Post komme es bei den Provisionsänderungen nicht nur zu Kürzungen, sondern in anderen Bereichen zu Erhöhungen. "Das marktübliche Provisionsniveau im Paketbereich beträgt circa 40 Cent, die Provisionen im neuen Provisionsmodell der Österreichischen Post in diesem Bereich liegen jedoch weiterhin spürbar über dem Niveau des Mitbewerbs", erklärt Pressesprecher Michael Homola. Zum Beispiel würde die Annahme eines Pakets von 90 auf 75 Cent und die Annahme eines Retourpaktes von 90 auf 50 Cent gesenkt werden. Grund dafür sei der jeweilige Arbeitsaufwand, der bei Retourpaketen entsprechend gering wäre. "Aus diesem Grund wird zum Beispiel die Provision für die Annahme eines Pakets aus dem Ausland – aufgrund des höheren Aufwands für den Postpartner – jedoch auch von 90 Cent auf 1,40 Euro angehoben", so Homola.
Erleichterungen für Postpartner
Bei der Post betont man auch, dass ab November 2019 für die Postpartner spürbare Vereinfachungen in den Prozessabläufen sowie Erweiterungen und Neuerungen in der IT-Ausstattung vorgenommen werden. "Unsere Postpartner werden unter anderem mit neuen Rechnern, Labeldruckern und Handscannern mit zusätzlichen Funktionen ausgestattet", erklärt Homola.
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