Commerzialbank-Skandal
Sogar Geld von Totem behalten
Fast täglich dringen mehr Details rund um die Causa Commerzialbank an die Oberfläche. Neue Betroffene und prominentere Kunden des Bankskandal werden bekannt. So soll die Pfarre Forchtenstein unter den Geschädigten sein und sogar das Geld eines Verstorbenen soll die Bank behalten haben.
BEZIRK MATTERSBURG. Kurz vor dem Crash der Commerzialbank habe die Pfarre Forchtenstein ihr Konto ausgerechnet in das Mattersburger Institut verlegt, Einlagen von rund 250.000 Euro sollen es gewesen sein, schrieb der "Standard" zuletzt. Auch das Geld von einem im Jahr 2015 verstorbenen Unternehmer soll von der Bank einbehalten worden sein heißt es.
Bis auf 100.000 Euro alles weg
Bis auf die gesicherten 100.000 Euro soll für die Kirche in Forchtenstein alles verloren sein – auch Spenden und Opferstockgeld. Um drei Millionen Euro soll es demnach bei der Allianz Investmentbank gehen, die bei den Mattersburgern veranlagt gewesen seien. Beide hätten sich Verfahren angeschlossen.
Sparbuch eines Verstorbenen geplündert
Nicht einmal vor den Toten wurde bei der Commerzialbank Mattersburg offenbar halt gemacht. Wie der „Standard“ am Mittwoch schrieb, ging es in der Einvernahme von Ex-Bankchef Martin Pucher am 17. Juli auch um drei bis vier Millionen Euro, die von zahlreichen Sparbüchern eines Kunden stammten, der in der Zwischenzeit verstorben sei.
Laut Puchers Geständnis gingen die legitimierten Sparbücher des Kunden nach dessen Tod in die Verlassenschaft, von den anonymen Sparbüchern habe man die darauf geparkten drei bis vier Millionen „im Lauf der Zeit“ abgebucht. Bewerkstelligt habe das seine Stellvertreterin Franziska Klikovits, sagte Pucher aus. Das Geld des Verstorbenen sei in der Bank geblieben, man habe damit auch notleidende Kredite bedient.
Der Zeitung zufolge war der Kunde Unternehmer aus Niederösterreich und zuletzt an einem großen Metallunternehmen beteiligt, in dessen Vorstand er auch gewesen sei. Gestorben sei er 2015 im Alter von 67 Jahren.
Raika Kärnten unter Geschädigten
Neben anderen Banken soll sich auch eine Kärntner Raiffeisenbank soll mit einem niedrigen einstelligen Millionenbetrag zu den Geschädigten der Causa Commerzialbank gehören. Die Raika Althofen-Guttaring bestätigte gegenüber der „Kleinen Zeitung“, dass sie „eine Eigenveranlagung (im Wesentlichen Festgeldveranlagung) bei der Commerzialbank Mattersburg“ hatte.
Die Geschäftsleitung beteuert jedoch, dass selbst ein kompletter Ausfall dieser Eigenveranlagung keine Auswirkungen auf den Geschäftsbetrieb der Bank hätte.
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