Gemeinde Wiesen
Streit um "Hotterdiebstahl" geht in die nächste Runde
Seit längerer Zeit gibt es zwischen den Gemeinden Bad Sauerbrunn, Wiesen und Pöttsching Diskussionen was den Hotter betrifft. Die Siedlung gehört zu Wiesen und Pöttsching, liegt aber geografisch näher an Bad Sauerbrunn. Manche Häuser gehören zu Bad Sauerbrunn, die anderen zu Wiesen oder Pöttsching - diese liegen teilweise an der selben Straße. Eine Umfrage der Gemeinde Bad Sauerbrunn hat die Sorge um den "Hotterdiebstahl" neu entfacht.
WIESEN/BAD SAUERBRUNN. Der Streit um den Hotter geht in die nächste Runde: Auslöser dafür war eine Umfrage, die von einer Bürgerinitiative ins Leben gerufen wurde. Dabei wurden die Bewohner von "Wiesen Nord" und dem Keltenberg befragt, ob die Grenze zur Gemeinde Wiesen verschoben werden soll. Ca. 420 Haushalte wurden befragt, davon kamen 390 Antworten retour, von diesen haben sich 310 Haushalte für Bad Sauerbrunn ausgesprochen. Mit den Unterschriften der Petition im Dezember 2023 des Römersees käme man auf ca. 860 Personen, welche sich für den Anschluss zu Bad Sauerbrunn aussprechen. Dies sei laut Bad Sauerbrunns Bürgermeister Gerhard Hutter ein Verhältnis von ungefähr 88 zu 12 Prozent.
Weghofer "Irreführende Umfrage"
Wiesens Bürgermeister Matthias Weghofer ist sich sicher, dass die Umfrage nicht legitim und irreführend sei. Zudem seien laut Weghofer die Ergebnisse der Umfrage nicht in den betroffenen Gemeinden, Wiesen und Pöttsching, kommuniziert worden. In einer Aussendung schreibt er außerdem, dass die Bewohner, die sich für die Marktgemeinde Wiesen ausgesprochen haben, nicht bei der Umfrage berücksichtigt wurden. Dies berichtet eine Betroffene aus dem Ortsteil "Wiesen Nord". Einer anderen Bewohnerin hätte Bad Sauerbrunns Bürgermeister Gerhard Hutter "gedroht" ihr den Platz im Kindergarten zu unterschlagen, wenn sie die Umfrage nicht für Bad Sauerbrunn unterschreibe.
Pöttschings Bürgermeister wendet sich an die Bevölkerung
Auch Pöttschings Bürgermeister Martin Mitteregger wendet sich mit einem Brief an die Bevölkerung. Im Begleitschreiben zur Umfrage war zu lesen: "Seit Jahrzehnten beschäftigt uns das Thema über die Zuordnung der an den Grenzen Bad Sauerbrunn wachsenden Gebiete der Nachbargemeinden." Mitteregger dazu" Ich bin seit 2017 Bürgermeister und während meiner Zeit gab es diesbezüglich bis zum heutigen Tag keinerlei Anfragen beziehungsweise Gespräche zwischen den Gemeinden. Erst vor ein paar Monaten ist dieses Thema hochgekommen." Erfahren habe er davon bisher nur über die Medien. Richtig sei, dass es bereits Verhandlungen zwischen den Gemeinden gegeben hat, die seien allerdings ins Leere verlaufen.
"Gemeinde bleibt wie sie ist"
Zudem erwecke die Umfrage fälschlicherweise den Eindruck, dass die betroffenen Bürger selbst darüber entscheiden könnten. Die Entscheidung obliegt jedoch den Gemeinderäten von Bad Sauerbrunn, Pöttsching und Wiesen, allenfalls beim Land Burgenland. Mitteregger versichert der Pöttschinger Bevölkerung abschließend, dass er "alles daran setzen wird, dass die Gemeinde so bleibt wie sie ist."
Ergebnis wird aufgearbeitet
Bei der Meinungsumfrage wurden laut Gerhard Hutter alle Personen befragt, die am Hotter einen Haupt- oder Nebenwohnsitz und das gesetzliche Alter für die Wahl haben. Dass die Umfrage nicht legitim sei, sei eine Interpretation der beiden Bürgermeister. "In den nächsten Wochen wird das Ergebnis noch richtig aufgearbeitet und dann den betreffenden Gemeinden und dem Land Burgenland vorgelegt", so Hutter.
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