Porträt Hans Leitgeb
Upcycling ist im Trend

Dieses alte Fahrrad von der Mülldeponie war für Hans Leitgeb der Beginn einer Geschäftsidee.
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  • Dieses alte Fahrrad von der Mülldeponie war für Hans Leitgeb der Beginn einer Geschäftsidee.
  • hochgeladen von Isabella Rameder

Ursprünglich ist der Visionär Hans Leitgeb in der Musik zu Hause, doch mit seiner Upcycling-Idee geht er neue Wege. In seiner Werkstatt baut er alte Fahrräder zu flotten E-Bikes um.

PÖTTSCHING. Der gebürtige Mattersburger studierte Tontechnik, Werbung und Verkauf. Viele Jahre war er als Tonmeister für den ORF tätig. 
 

Meister der Ideen

Hans Leitgeb ist ein klassischer Tausendsassa, der gerne initiiert. Nachdem er den ORF verließ, rief er mit einem Freund den Live-Radiosender Radio Max ins Leben, der noch heute erfolgreich sendet. Als eine Bekannte keinen Gitarren-Lehrer fand, gründete der vierfache Vater kurzentschlossen eine eigene Musikschule. Mit anderen Männern musiziert er in zwei Bands. Nebenbei betreibt er noch eine Medienagentur.

"Ich brauche immer was Neues", gibt der kreative Kopf zu. "An Ideen mangelt es mir nicht. Nicht alle meine Einfälle werden realisiert, aber mein Lebensmotto war stets: Wenn ich sterbe und zurückschaue, dann will ich einmal sagen, ich habe 99 Ideen gehabt, 90 davon umgesetzt, 3 sind erfolgreich geworden und der Rest wurde nichts. Diese Einstellung hat mein Leben nicht immer einfach gemacht, weil ich natürlich jedem Impuls nachgelaufen bin. Eine neue Idee brennt wie ein Feuer in mir. Ich kann dann an nichts anderes denken, nicht schlafen, mich nicht um meine Familie kümmern. Diese Idee nimmt mich komplett in Beschlag und ich denke alle Lösungen durch. Vor allem denke ich sie groß und sehe in der Zukunft den riesigen Erfolg. Das hat mich manchmal eine Stange Lehrgeld gekostet, weil ich nicht locker lassen konnte. Mein neuer Weg ist gemächlicher. Ich denke nun eine Woche über eine Vision nach, bevor ich sie angehe."

Aus alt mach neu

Auslöser für die Fahrrad-Idee war der Diebstahl der neuen E-Bikes aus der Gartenhütte der Familie. Zufällig fuhr Hans Leitgeb Tage später zur Mülldeponie und entdeckte dort ein altes Fahrrad, das entsorgt worden war.

"Sofort hatte ich im Kopf. Ich kaufe mir sicher keine neues Radl mehr, wenn da eines rumliegt. Das richte ich mir als E-Bike her. Da ich seit meiner Kindheit ein begeisterter Bastler bin, musste ich mir kein technische Wissen aneignen. Beim Herrichten des alten Drahtesels habe ich gemerkt, welchen Spaß mir diese Arbeit macht. Ich brauche keine Yoga-Session und keine Meditation, um zu entspannen. Ich habe in der Garage meine eigene ZEN-Werkstatt."
Motiviert machte sich Hans Leitgeb auf die Jagd nach alten Fahrrädern und baute sie auch für seine Frau und die vier Kinder zu hippen E-Bikes um.

hans.rad & tat

Aufträge von begeisterten Verwandten und Freunden folgten. Durch Mundpropaganda wurden auch andere Kunden aus der Region angelockt und brachten ihre Fahrräder nach Pöttsching.

"Ich biete nicht nur den Umbau vom bestehenden Fahrrad zum E-Bike an, sondern mache auch Services und restauriere alte Fahrräder nach den Wünschen meiner Kunden", erzählt Hans Leitgeb stolz. "Das klingt vielleicht komisch, aber ich spüre, welche Verbindung ein Besitzer zu seinem Radl hat und diese Beziehung ist oft sehr stark. Dementsprechend gestaltet sich meine Arbeit. Warum sollen wir unsere geliebten Fahrräder einfach wegschmeißen? Nur weil sie in unserer Konsumgesellschaft an Wert verloren haben? Bei einem Händler bekommst du nichts mehr dafür. Gerade für ältere Menschen ist es viel sicherer, wenn sie ihr altes Fahrrad benutzen und nicht ein neues E-Bike kaufen, das alle Stückln spielt. Eines will ich auch noch festhalten. Ich hatte bisher nur liebe und ehrliche Kunden. Andere finden den Weg gar nicht zu mir. Das macht meinen Erfolg aus. Das Vertrauen. Wenn du etwas mit Herz machst, dann kommt das Geld von ganz alleine."

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