Schattendorf
Die Pläne des neuen Bürgermeisters Thomas Hoffmann

Thomas Hoffmann ist seit 24. Juni Bürgermeister von Schattendorf. | Foto: Roland Schuller/Foto im Lohnbuero
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  • Thomas Hoffmann ist seit 24. Juni Bürgermeister von Schattendorf.
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Am 24. Juni wurde Thomas Hoffmann im Gemeinderat zum neuen Bürgermeister von Schattendorf gewählt. Im Gespräch mit den RegionalMedien Burgenland erzählt der 38-Jährige über seine Beweggründe, sich politisch zu engagieren und die wichtigsten Projekte, die er umsetzen möchte.

REGIONALMEDIEN BURGENLAND: Was hat Sie dazu bewogen, sich politisch zu betätigen?
THOMAS HOFFMANN: Ich war vom Kindesalter an gerne unter Leuten und schon immer sehr an der Gesellschaft und den täglichen Herausforderungen des Lebens interessiert. Um diese Herausforderungen des Lebens gut meistern zu können, braucht es die Politik, die Lösungen für die alltäglichen Probleme findet. Im Laufe der Jahre merkte ich zunehmend, dass die Sozialdemokratie oft die richtigen Antworten parat hat.

Können Sie sich noch an ihren Start in der Politik erinnern?

Im Jahr 2006 fuhr ich einfach mal nach Eisenstadt ins Landhaus, ging in die Räumlichkeiten des SPÖ-Landtagsklubs und sagte, dass ich mich gerne für die Sozialdemokratie engagieren würde. Gesagt, getan! Danach habe ich direkt gestartet, mich direkt in meiner Heimatgemeinde in der Kommunalpolitik engagiert.

„Wir werden uns für die Umsetzung des Radweges zum Bahnhof Loipersbach einsetzen.“

Welche Projekte aus der Zeit Ihres Vorgängers Johann Lotter sind bereits fix und werden in der nächsten Zeit umgesetzt?
Mit der Sanierung des Freibades und dem Bau der Photovoltaikanlage sind die Projekte von Johann Lotter abgeschlossen. Ich konnte die letzten Monate bereits dazu nutzen, um neue Projektideen wie der Erweiterung des Kindergartens, dem Bau einer Kinderkrippe, dem Bau eines Pflegezentrum mit einer Seniorenwohnresidenz und weitere wichtige Infrastrukturmaßnahmen voranzutreiben.

Wie schauts mit dem Radweg zum Bahnhof Loipersbach aus und mit einem Radweg durch die stark befahrene Hauptstraße?

Wir wollen Jung und Alt es erleichtern, umweltschonend, einfach und sicher zum Bahnhof zu kommen. Es ist gerade eine historische Chance für uns, diesen Radweg zu realisieren und dies ohne die Gemeindekasse zu belasten, da das Land die Errichtungskosten zu 100 Prozent übernimmt. Es wird an den Grundstückseigentümerinnen und Grundeigentümern liegen, dass sie einen Teil ihrer Liegenschaften zu fairen Bedingungen abtreten. Die Gespräche werden in den kommenden Wochen geführt. Wir werden uns für die Umsetzung des Radweges einsetzen. Das Ergebnis ist noch offen.

Thema Verkehr: ist das in Schattendorf ein Problem?
Der Verkehr im Gemeindegebiet nimmt stetig zu. Diese Belastung trifft in erster Linie jene Schattendorferinnen und Schattendorfer, die entlang dieser Durchzugsrouten wohnen. Ich habe volles Verständnis für deren Unmut und wir werden uns mit dieser Thematik sehr intensiv auseinandersetzen. Die Radarboxen werden seitens des Landes temporär aufgestellt und sollen Erkenntnisse zum Lärmpegel liefern, ob er durch die Geschwindigkeit oder das Verkehrsaufkommen verursacht ist.

Gibt es Pläne für einen weiteren Nahversorger im Ort und wie stehen Sie zum Thema Direktvermarkter aus dem Ort oder der Region?

Ich denke, dass Schattendorf ausgezeichnet mit zwei Fleischereien, einem Lebensmittelhändler, kleineren Greißlereien, Trafiken, vier Gasthäusern, zwei Café-Konditoreien, einer Tankstelle, zwei Friseurgeschäften und unzähligen Direktvermarktern, die regelmäßig einen Grenzlandmarkt organisieren, sehr gut versorgt ist. Vielmehr geht es mir in Zukunft darum, diese bestmöglich zu halten und die heimische Wirtschaft zu fördern. Mit einer jährlich stattfindenden Genuss-Rallye und einem Shopping Gutschein mit 20 Prozent Rabatt gibt es neue Belebungsmaßnahmen. Ebenso sind wir bezüglich unseres Gewerbegebietes im intensiven Austausch mit der Wirtschaftsagentur Burgenland, um Klein- und Mittelbetriebe in unserer Region anzusiedeln.

Die Forcierung von Kultur war für Hans Lotter ein großes Thema. Wie werden Sie das handhaben?
In Schattendorf leben aktuell noch drei Generationen an Bürgermeistern und jeder hat seine eigenen Schwerpunkte gesetzt. Hans Lotter wird als Obmann weiterhin die Schuhmühle betreiben und Kulturausflüge organisieren. Ich möchte in erster Linie das umsetzen, was sich die Bevölkerung erwartet und dringend benötigt wird – daraus werden viele neue Themen entstehen.

Welche weiteren Projekte sind Ihnen persönlich besonders wichtig?
Wichtig für Schattendorf ist die Erweiterung des Kindergartens und der Bau einer Kinderkrippe. Damit wollen wir die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sicherstellen. Damit einhergehend soll auch ein Spielpark und ein großes Streuobstwiesenprojekt mit Naturerlebnispfad mitten im Kindergarten- und Schulbereich entstehen. In der Volksschule wollen wir das Englisch-Sprachangebot deutlich ausbauen und mittels Kooperation im Bereich der Digitalisierung einen Schwerpunkt setzen. In der Mittelschule starten wir im September mit einer Nachmittagsbetreuung, um die steigende Nachfrage abzudecken.

Und für die Wirtschaft…?
Auch die heimische Wirtschaft und Gastronomie wollen wir unterstützen – sowohl mit Fördermaßnahmen, mit Aktivitäten, als auch einer entsprechenden Betriebsansiedelungspolitik. Denn wir können nur dann wirtschaften, wenn wir auch entsprechende Erträge aus der Kommunalsteuer zur Verfügung haben.

Welche Aktivitäten wollen Sie rund um die Themenbereiche Natur-, Umwelt- und Klimaschutz setzen?

Die Ausstattung mit Photovoltaikanlagen auf öffentlichen Gebäuden wird gerade geprüft. Mit 500 zusätzlichen Bäumen bis 2027 und der bewussten Schaffung von Bienenwiesen, die auch als Rückzugsmöglichkeit für die Tierwelt dienen, wollen wir ganz konkrete Überlegungen umsetzen.

„Die Streuobstwiese mit Naturlehrpfad soll vor allem von den Kindergarten- und Schulkinder genutzt werden“, sagt Bgm. Thomas Hoffmann. | Foto: Uchann
  • „Die Streuobstwiese mit Naturlehrpfad soll vor allem von den Kindergarten- und Schulkinder genutzt werden“, sagt Bgm. Thomas Hoffmann.
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Wie wird die Gemeinderatswahl im Herbst ausgehen?
Für unsere Wahlliste der SPÖ Schattendorf benötigen wir 46 Kandidatinnen und Kandidaten – 97 Personen erklärten sich bereit, in unserem Team mitzumachen. Das sehe ich als sehr positives Signal! Eine Wahlprognose möchte ich nicht abgeben. Wir werden unser Bestes geben, um die Schattendorferinnen und Schattendorfer von unserem ,Weg des Miteinanders‘ zu überzeugen.

Wie werden Sie die ersten Tage und Wochen als Bürgermeister verbringen?
Konkret bin ich bis 10. Juli und vom 16. Juli – 31. Juli im Gemeindeamt anwesend, um Antrittsbesuche, Parteiengespräche und Sprechstunden abzuhalten. Dabei habe ich ein offenes Ohr für die Anliegen und Wünsche der Bürgerinnen und Bürger und möchte gleichzeitig unser Programm und unsere Vision für Schattendorf vorstellen. Um dies umsetzen zu können, konsumiere ich bei meinem Arbeitgeber einen Monat meines Urlaubsanspruches in zwei vierzehntägigen Etappen und widme diese Zeit zu 100 Prozent unserer Marktgemeinde.
Zudem werde ich mittels Fragebogen die Bevölkerung zur einer Zufriedenheitsumfrage einladen. Diese Ergebnisse sollen eine zusätzliche Grundlage für mein politisches Tun bieten.

Zur Person: Thomas Hoffmann

  • Stellvertretender Büroleiter bei LR Leonhard Schneemann – zuständig für Soziales, Wirtschaft, Forschung, Arbeitsmarkt, Digitalisierung, Ältere Generation, Breitbandausbau, Jagd und Fischerei
  • Präsident des Burgenländischen Landesfischereiverbandes
  • Musikant seit dem 10. Lebensjahr – Tuba, sieben Jahre Obmann des Musikvereins Schattendorf
  • Verheiratet mit Bettina Hoffmann (Sonderpädagogin seit 2015)
  • ein Sohn (Leo Sebastian, 5 Jahre)
Thomas Hoffmann ist seit 24. Juni Bürgermeister von Schattendorf. | Foto: Roland Schuller/Foto im Lohnbuero
„Die Streuobstwiese mit Naturlehrpfad soll vor allem von den Kindergarten- und Schulkinder genutzt werden“, sagt Bgm. Thomas Hoffmann. | Foto: Uchann

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