Salamon im U-Ausschuss
„Erinnere mich sehr ungern an diesen Tag"
Am Mittwoch tagte wieder der Commerizalbank U-Ausschuss. Gleich zu Beginn wurde Commerzialbank-Chef Martin Pucher befragt - mehr dazu in „Wenn ich Prüfer gewesen wäre, wäre es mir aufgefallen“. Am Nachmittag stellte sich Bürgermeisterin Ingrid Salamon der Befragung und klagt über persönliche Angriffe in den vergangenene Monaten.
MATTERSBURG. Zu Beginn ihrer Befragung im U-Ausschuss der Commerzialbank verweist Mattersburgs Bürgermeisterin Ingrid Salamon darauf, dass in der Causa Commerzialbank eine anonyme Anzeige gegen sie eingebracht worden sei. Deshalb würde sie "keinerlei Fragen zu Geschenken, Geburtstagsfeiern und VIP-Tickets" beantworten und sich in diesen Punkten auf ihr Aussageverweigerungsrecht berufen, da sie bei der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft als Beschuldigte geführt würde. Sie betonte, dass die Vorwürfe nicht zutreffen würden und sie davon ausgehe, dass die Ermittlungen eingestellt werden.
Goldplättchen wäre nicht übergeben worden
In seiner Befragung am Vormittag hatte Bankchef Pucher erklärt, dass auch Salamon zu runden Geburtstagen Geschenke bekommen habe. Im Rahmen der Befragung verwies SPÖ-Klubchef Robert Hergovich darauf, dass Pucher in der schriftlichen Beantwortung – die Fraktionen mussten ihm ihre Fragen im Vorfeld schriftlich zukommen lassen – angegeben habe, dass zwar ein Goldplättchen anlässlich des 60. Geburtstages der Bürgermeisterin vorgesehen war, dieses aber nicht an Salamon übergeben wurde, dazu sei es nicht mehr gekommen.
Verhältnis zur Familie Pucher
"Die Familie Pucher ist in Mattersburg keine unbekannte Familie. Mattersburg ist klein und regional und im ländlichen Bereich kennt man sich. Das Verhältnis würde ich so sachlich wie zu allen Unternehmern und Mattersburgern bezeichnen", beschreibt Salamon den Kontakt zur Familie Pucher.
"Einer meiner schlimmsten Tage"
Von der "Schieflage" der Commerzialbank habe sie erstmals am 14. Juli gegen 21 Uhr von Landeshauptmann Hans Peter Doskozil in einem Telefonat erfahren. Von einer Schließung sei sie nach diesem Gespräch nicht ausgegangen. "Man kann mir unterstellen, dass ich naiv bin, aber die Schieflage ließ nicht die Alarmglocken bei mir läuten", erklärt die Bürgermeisterin.
Von der Bankschließung habe sie dann am Vormittag des 15. Juli aus den Medien erfahren. Diesen 15. Juli bezeichnet Salamon als einen ihrer schwersten Tage: "Ich erinnere mich sehr ungern an diesen Tag. Das war wirklich einer meiner schlimmsten Tage als Politikerin."
Impulszentrum kam nie über Planungsphase hinaus
Auf Fragen zum geplanten Impulszentrum in Mattersburg, betont Bürgermeisterin Salamon, dass dieses sich lediglich auf dem selben Grundstück wie das neue Rathaus befunden hätte und somit getrennt voneinander zu sehen sei. Man wäre nie über die Planungsphase hinaus gekommen. "Abmachungen" mit ortsansässigen Firmen verneinte sie und verweist darauf, dass es erst in weiterer Folge zu Ausschreibungen gekommen wäre. Das Projekt sei noch in der Planungsphase explodiert.
Salamon spricht von "Hetzjagd"
"Diese Hetzjagd ist nicht wirklich lustig gewesen", klagte Ingrid Salamon im U-Ausschuss über persönliche Angriffe in den vergangenen Monaten. Nach der Forderung der ÖVP Burgenland die am Mittwoch ihren Rücktritt gefordert hatte, meinte sie weiter: "Und es ist für manche Personen noch nicht aus." – mehr dazu in "ÖVP fordert Rücktritt von Ingrid Salamon".
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