"War früher ein Wirt aus Leidenschaft"

Johann und Renate Scheiber würden ihren Kindern die Gastronomie nur in kleinem Rahmen empfehlen.
  • Johann und Renate Scheiber würden ihren Kindern die Gastronomie nur in kleinem Rahmen empfehlen.
  • hochgeladen von Walter Klampfer

BEZIRK. Im Burgenland gibt es derzeit 1.698 Gastronomiebetriebe. Die größte Gruppe sind, die Gasthäuser mit 294, von denen im Jahr 2000 noch 410 geöffnet hatten.
Auch im Bezirk ist dieser Trend erkennbar. Von den insgesamt 193 aktiven Gastronomiebetrieben sind noch lediglich 17 als typische Gasthäuser ausgewiesen.

Dorfwirte sterben aus

In manchen Gemeinden, wie etwa in Hirm, wo das Gasthaus vor fünf Jahren geschlossen wurde, gibt es den typischen Dorwirten schon seit geraumer Zeit nicht mehr.
„Wichtig ist nicht wo, sondern das es alternative und gemütliche Treffpunkte für den Dorftratsch gibt“, so Hirms Bürgermeisterin Inge Posch-Grusak.

Auflagen nicht zu finanzieren

Nach 21 Jahren war im Oktober des Vorjahres auch für den „Karl-Wirt“ in Wiesen Schluss. „An eine Weiterführung war aus gesundheitlichen und finanziellen Gründen nicht zu denken. Auch die behördlichen Auflagen waren wirtschaftlich nicht mehr zu stemmen“, so Karl Klawatsch, der mit einem lachenden und einem weinenden Augen zurückblickt.

Schöne und schwierige Zeiten

Seit 1926 besteht das Gasthaus Scheiber in Marz. Renate und Johann Scheiber führen das Traditions-Wirtshaus seit 1991 bereits in vierter Generation und können auf schöne, aber auch schwierige Zeiten zurückblicken. „Vom typischen Wirtshausleben früherer Jahre ist nicht mehr viel geblieben. Die Stammtischpartien gibt es so gut wie gar nicht mehr. Die Leute gehen weniger in Gasthaus und nehmen sich auch immer weniger Zeit zum gemütlichen Tratsch“, resümiert Johann Scheiber, der in früheren Tagen ein Wirt aus Leidenschaft war.

„Päpstlicher als der Papst“

„Es ist ein hart verdientes Brot geworden. Man kann zwar davon leben, aber nicht mehr viel damit verdienen. Dazu tragen auch die vielen Auflagen seitens der Behörden bei, die sich bei der Umsetzung dieser oftmals ‚päpstlicher als der Papst‘ zeigen“, kann sich Scheiber einen leichten Seitenhieb nicht verkneifen.

Die Gastronomie stärken

Die Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft der Wirtschaftskammer Burgenland hat nun das Projekt „Wirtshauskultur” ins Leben gerufen, um Gasthäuser als Drehscheibe des sozialen Lebens, Angelpunkte für die Nahversorgung und kulinarische Hotspots aufrecht zu erhalten.
„Das Projekt soll die klassische burgenländische Gastronomie stärken, neue Zielgruppen ansprechen und damit noch mehr Gäste ins Land locken“, so Tourismuslandesrätin Mag. Michaela Resetar.
Das Projekt ist mit insgesamt 290.000 Euro Gesamtkosten veranschlagt, aufgeteilt auf EU, Land und Eigenmittel.

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